die Wacholderheide von Ellerndorf
heute besuchen wir den Baumwipfelpfad Heide-Himmel
Die Nächte werden besser und beim Frühstück ist es weiterhin relativ ruhig. Kurz nach 10 Uhr verlassen wir das Hotel und fahren zunächst zum Baumwipfelpfad Heide-Himmel bei Hanstedt. Die Fahrt dauert ca. 50 Min und ist 35 Km lang. Unterwegs sehen wir noch nicht viel von der Heidelandschaft. Auf dem Parkplatz zum Baumwipfelpfad herrscht gähnende Leere.
Der Eintritt kostet pro Person 10,50€ (nur Baumwipfelpfad). Sobald man den Eingang passiert, hat muß man sich entscheiden. Rechts herum geht es zum Anfang des Baumwipfelpfads und man läuft von unten nach oben bis zum Aussichtsturm oder man geht links herum direkt zum Aussichtsturm. Hier kann man entweder nach oben laufen oder mit dem Fahrstuhl bis zum Baumwipfelpfad (1.Stock) oder ganz nach oben zur Aussichtsplattform fahren (2.Stock, Höhe 40 m). Wir bevorzugen den Aufzug. Von ganz oben bietet sich uns eine schöne Aussicht weit in die Umgebung hinein.
mit dem Fahrstuhl ganz nach oben
Mit dem Fahrstuhl geht es danach ein Stockwerk tiefer, wo der Baumwipfelpfad in einer Höhe von 23 m beginnt. Auf diesem bewegt man sich jetzt in einem rechtsherum führenden Kreis langsam wieder abwärts (Länge ca. 600 m) und kommt dann wieder in der Nähe des Eingangs an. Wir sind diesen Weg in ca. 40 Min mit Fotografieren, Aussicht genießen und Infotafeln lesen gelaufen. Es sind nur wenige Leute und fast gar keine Kinder unterwegs. Ein ca. 9 m langer Skywalk aus Glas sollte nur von Schwindelfreien betreten werden. Der Blick direkt nach unten ist toll. Vom Pfad aus kann man auch in den Tierpark hinunter sehen. Ein schöner Baumwipfelpfad, mit vielen Infotafeln und wenig „Action“. Gerade als wir den Parkplatz verlassen, trifft ein erster großer Touristenbus ein. Was für ein Glück für uns.
Fahrt zurm Wacholderwald von Schmarbeck
Durch eine schöne Landschaft, die uns aber noch immer nicht die eigentliche Lüneburger Heide zeigt, fahren wir in ca. 60 Min (60 Km) zum Wacholderwald von Schmarbeck. Auf dem Parkplatz stehen lediglich 3 Autos, es ist richtig schön leer. Über die Heidelandschaft, die wir jetzt zum ersten Mal sehen, pfeift teilweise ein ganz schöner Wind. Vom Parkplatz führt ein ca. 400 m langer Weg direkt in die Landschaft hinein und man kann rechts und links die Heide und die vielen Wacholderbüsche sehen. Hier soll der dichteste Bewuchs an Wacholder in der Lüneburger Heide stehen, doch wir sind etwas enttäuscht. Es gibt natürlich viele Wacholder-Büsche, aber es ist eben kein Wald. Die Wacholder sehen auf jeden Fall sehr interessant aus und sind extrem unterschiedlich in ihrer Form und Größe. Die eigentliche Heide mit der Besenheide (Calluna vulgaris), auch Heidekraut genannt, sieht natürlich um diese Jahreszeit nicht besonders toll aus. Sie wirken eigentlich fast vertrocknet und mehr graubraun als Grün. Bis zur Blüte ist es noch einige Zeit hin.
Wir erreichen das Gipfelkreuz
Unser Weg endet am Gipfelkreuz des Faßberges (94m !), wo sich neben einer Bank auch ein Kasten mit einem Gipfelbuch befindet. Wir können uns das erste Mal in unserem Leben in ein Gipfelbuch eintragen !!! Der Anstieg vom Parkplatz beträgt sagenhafte 5 m. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die umliegende Landschaft. Plötzlich wird die Ruhe von einer sehr heftigen Detonation durchbrochen. Nicht weit entfernt befindet sich zum einen der Fliegerhorst Faßberg, einige Truppenübungsplätze. Auch die Fa. Rheinmetall, die u.a. Waffen produziert, besitzt schon seit über 100 Jahren hier in der Nähe ein großes Testgelände. Vielleicht kommt die Detonation von dort. Vom Gipfelkreuz aus kann man natürlich in alle Himmelsrichtungen weiterlaufen, aber wir wollen ja noch woanders hin.
die Wacholder-Heide von Ellerndorf
Auf der Fahrt zur Ellerndorfer Wacholder-Heide sehen wir in den Dörfern sehr viele, blühende Rhododendren. Teilweise sind es wirklich große Hecken in den verschiedensten Farben. Wunderschön anzusehen.
30 Min später (30 Km) erreichen wir die Ellerndorfer Wacholderheide. Auch hier ist auf dem Parkplatz nur ein weiteres Auto zu sehen. Wir sind also zum Glück fast alleine. Vom Parkplatz aus kann auf verschiedensten Pfaden durch die Ellerndorfer Wacholderheide wandern. Das Gelände ist erstaunlicherweise wesentlich hügeliger als in Schmarbeck und als wir es von der Lüneburger Heide erwartet hätten. Was aber noch erstaunlicher ist, sind die vielen Wacholderbäume, die wir sehen. Es sind deutlich mehr als in Schmarbeck. Wir wählen einen Weg (Länge 2,2 Km) der uns in 1 Std. 40 Min. (mit Picknick und Pausen) kreuz und quer durch die Heidelandschaft und direkt zu und durch die vielen verschiedenen und teilweise beachtlich großen Wacholderbäume führt. Ein schöner Weg.
schöner Spaziergang mit Detonationen
Sehr hilfreich ist hier wieder die in der Grundausstattung kostenlose App von Osmand, die viele kleine Pfade hier und auch in anderen Gebieten („around the World“) kennt, während man bei Google Maps in dieser Gegend hoffnungslos verloren ist. Die App von Osmand kommt bei uns oft zum Einsatz. Sie kennt auch teilweise kleinste Gassen und Wege in Städten, die man sonst leicht übersieht.
Es geht langsam bergauf und immer wieder stehen Bänke am Wegesrand, die zu Pausen einladen. Während des Spaziergangs hören wir so etwa 4-5 mal heftige Detonationen, teilweise auch Geräusche, als ob irgend etwas abgefeuert wird und dann beim Einschlag detoniert. Es sind offensichtlich Tests auf dem Rheinmetall Waffen-Munition-Erprobungs-Gelände Unterlüß, dass sich ganz in der Nähe befindet. Eine tolle, ruhige Landschaft und dann so etwas. Später kehren wir auf verschlungenen Pfaden wieder zum Auto zurück. Auf einer Bank in der Nähe des Parkplatzes legen wir noch eine Picknickpause mit Keksen und Getränken ein. Insgesamt haben wir 30 Höhenmeter zurückgelegt. Klingt nicht viel, ist aber für Elkes derzeitige Verhältnisse schon beachtlich.
es muss mal wieder ein Eisbecher her
Ich suche schnell noch in Google Maps (für diesen Fall wieder gut geeignet) nach einer Eisdiele in der Nähe damit wir auch heute unseren obligatorischen Eisbecher essen können. In Bienenbüttel entdecke ich das Eis-Cafe Fabrizio mit einer recht guten Bewertung. Unser Navi führt uns schnell dorthin und wir finden sogar einen kostenlosen Parkplatz keine 50 m vom Eis-Cafe entfernt. Mein Amarenabecher schmeckt sehr lecker, aber der Knaller ist der Erdbeer-Becher von Elke. So viele Erdbeeren und in so hervorragender Qualität (dunkelrot bis ins Innerste) hatte sie bisher noch in keinem Eisbecher. Sehr süß und lecker und das alles für nur 7€, der preiswerteste Becher bisher.
leckeres Abendessen am Stint
Dann geht es zurück nach Lüneburg, wo wir nach 171 km gegen 17 Uhr 10 eintreffen. Wir erholen uns eine Weile und machen uns dann auf die Socken zum Stinktmarkt, wo wir gestern (beim Eisschlecken) interessante Abendessen in der Speisekarte des Restaurant Schallander entdeckt haben. Leider werden im Augenblick keine Heidschnuckengerichte angeboten, erst im Herbst wieder. Elke bestellt sich daher einen Camembert-Burger und ich ein Schnitzel mit Bratkartoffeln. Alles sehr lecker. Dazu 2 Heide Pils Dunkel, die uns auch munden.
Wieder ein sehr schöner Tag in und um Lüneburg herum.
| Wetter | : | 26 Grad, fast nur blauer Himmel |
| Unterkunft | : | B&B Hotel Lüneburg |
| Kilometer Auto | : | 171 Km Auto/ 6 Km zu Fuß |
