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erstes Frühstück

Nach einer ausgiebigen Nacht, Elke war ganz schön kaputt und ihr tat auch einiges weh, sind wir heute früh gegen 7 Uhr aufgestanden. Die Betten sind zum Glück relativ hart, deshalb können wir sehr gut darauf liegen. Gegen 8 Uhr 15 gehen wir frühsstücken.

Das Restaurant befindet sich, ähnlich wie in Edinburgh im Tiefgeschoß. Es hat leider den Charme einer Bahnhofshalle und ist, zumindest am Wochenende ziemlich laut. Für so viele Gäste scheint es zu klein zu sein. Man wird hier im Hotel am Eingang nach seiner Zimmernummer gefragt und anschließend platziert. Das Buffet scheint mir für ein 4-Sterne-Hotel etwas zu dürftig zu sei. Vielen Dingen sind da, aber jeweils keine große Auswahl, 1 x Schinken, 1x Käse, das war's. So ist es auch bei allen anderen Sachen.

Außer beim Kaffee. Hier steht eine normale Kanne mit Kaffee, den wir testen. Er schmeckt sehr gut. Dann gibt es eine große Nespresso-Maschine mit bestimmt 4 Sorten Kapseln. Da es etwas finster in der Ecke der Nespresso-Maschine ist, muss man theoretisch jede Kapsel anfassen und herausnehmen um zu sehen was es für eine Geschmacksrichtung ist, das ist sehr unhygienisch. Daneben gibt es noch einen Kaffeeautomaten, an dem man ca. 10 verschiedene Auswahlmöglichkeiten hat. Cappuccino, Espresso usw. Hier ist die Auswahl groß und ich werde morgen mal einen Cappuccino aus dieser Maschine probieren.

Das Essen schmeckt, aber die Atmosphäre ist nicht toll, 2 Sorten Brötchen, 2 Sorten Brot, kein dunkles Brot, aber mit Körnern, etwas Marmelade usw. Dafür aber Sekt mit Orangensaft, wer's braucht. Zum Glück sind wir mit dem Frühstück fertig, als es im Restaurant noch voller wird. Wie ich inzwischen festgestellt habe, sind alle Unterlagen, die ich mitnehmen wollte, zuhause liegen geblieben. So etwas ist mir noch nie passiert. Zum Glück habe ich alles mehrfach überspielt bzw. gesichert ) USB-Stick, Laptop, Handy) und kann so an einem PC im Hotel-Foyer die notwendigen Unterlagen, wie z.b. bereits gekaufte Eintrittskarten und den Reiseablauf einschließlich Transfervouchern und ähnlichem ausdrucken. Außerdem melde ich an der Rezeption noch 2 kleine Mängel im Zimmer, die auch im Laufe des Tages behoben werden sollen.

geführter Rundgang durch den Palacio da Bolsa

Gegen 9 Uhr 50 verlassen wir das Hotel zu unserem ersten Stadtrundgang. Wir gehen hinüber zum Palacio de Bolsa. Der Palácio da Bolsa (deutsch: Börsenpalast) war ursprünglich ein als Börse und Handelsgericht genutztes Gebäude von 1850 und zählt (neoklassizistischen Stil) zu den herausragenden historischen Bauwerken der Stadt. Er soll ein sehr schönes Inneres besitzen.

 PORTO - Palacio da Bolsa - “Halle der Nationen” 

Unsere Tickets haben wir über die Seite "VisitPortugal" gebucht, da die Ticketbuchung über die Seite des Palacio nicht funktioniert. Preis pro Person : 10€, Senioren zahlen nur 6,50€. Zum Glück stehen nur wenige Leute am Eingang zum Palacio an und wir zeigen dort unser Eintrittskarten vor. Die Eintrittskarten sind ohne Datum und Uhrzeit ausgestellt und man muss hoffen, bald einen freien Platz in einer Führung zu bekommen. Zum Glück können wir schon 30 Minuten später an einer englischsprachigen Führung teilnehmen (deutsch gibt es nicht). Elke darf sich sogar, bis zum Beginn der Führung, hinter der Absperrung einen Sitzplatz suchen.

Schon von hier aus können wir den großen, überdachten Innenhof (“Halle der Nationen”) mit seinem phantastischen Dach und den vielen Dekorationen an den Wänden sehen. Wir können schon vor Beginn der Führung viele Fotos schießen. Dann beginnt die Führung. Das englisch unseres Guides ist gut zu verstehen. Als es dann in den ersten Stock hinauf geht, können Elke und 3 andere Teilnehmer mit einem Aufzug zum 1. Stock mit einem etwas versteckten Lift hinauf fahren. Alles ist gut organisiert. Dann werden wir zu mehrere Räume im ersten Stock geführt. Alle sehr interessant.

Das Highlight ist aber sicherlich zum Schluss der herrliche “Arabische Saal”. 1862 im maurischen Stil erbaut und mit reichen Schmuckelementen überaus prunkvoll gestaltet. Die Besichtigung des Saals wird auch richtig zelebriert. Die Tür zum Saal wird erst geöffnet, sobald die vorherige Besuchergruppe diesen verlassen hat. Ein großer Wow-Effekt !!. Alle aus der Gruppe reißen sich zusammen und bleiben an der Tür stehen. So können wir schöne Fotos ohne Personen schießen. Ein beeindruckender Saal. Hier geht dann auch die Führung zu Ende. Wir können noch einige schöne Fotos vom 1.Stock in die Halle der Nationen schießen. Dann geht es wieder per Lift abwärts. Als wir den Palacio verlassen, steht jetzt steht eine riesige Menschenschlange vor dem Palast. Gut, dass wir durch sind.

kurze Pause, Harry Potter und der Aussichtspunkt Miradouro da Vitória

Von hier aus geht es immer weiter bergauf. Etwa 100 m vom Palacio entfernt liegt die "Boutique do Gelado". Hier legen wir eine kurze Erfrischungspause mit leckerem, frisch gepressten Orangensaft ein. Über die Rua de Ferreira Borges und dann links in die Rua de Belomonte zum Haus-Nr. 34 erreichen wir einen Besenladen. Hier sollen angeblich die Harry Potter Besen erfunden oder hergestellt worden sein.

Ein Stück zurück und dann links gehen wir über die Rua das Flores weiter bergauf. Irgendwie verpassen wir den richtigen Abzweig und müssen dann über übles Kopfsteinpflaster (für Elke) steil bergauf über die Rua do Ferraz bis zur Rua da Vitória stolpern. Links herum erreichen wir etwas später den Aussichtspunkt Miradouro da Vitória. Der Platz selber sieht ziemlich verdreckt und heruntergekommen aus, aber die Aussicht über die Stadt und den Douro ist super.

ein schöner Park und die phantastische Buchhandlung Livaria Lello

Über einige Querstraßen gelangen wir zum "Jardim Municipal do Horto das Virtudes", dem einzigen Park im historischen Zentrum der Stadt. Dieser schöne Park ist terrassenförmig angelegt und bietet sehr schöne Ausblicke über Porto und den Douro. Elke bleibt oben und geht die Straße weiter aufwärts bis zum Ende des Parks an der Rua De Azevedo De Albuquerque.

Ich muss erstmal ca. 25 m bergab zum Parkeingang gehen um dann anschließend wieder 30 m bergauf bis zum Treffpunkt mit Elke laufen. Typisch Porto, immer bergauf und bergab. Es ist sehr schön sehr leer und viele lauschige Ecken laden zum Verweilen ein. Nach vielen Fotos treffe ich Elke am Parkende wieder. Durch den Jardim da Cordoaria, auch eine schöne grüne Oase, gehen wir direkt zur Rua das Carmelitas 144 zur Buchhandlung Livaria Lello, die zu den schönsten Buchläden Europas und der Welt (3.Platz) zählt. Sie wurde 1906 eröffnet.

Da J.K. Rowling Anfang der 1990er Jahre einige Zeit in Porto lebte und sich auch in der Buchhandlung aufgehalten hat, sagt man der Buchhandlung Lello einen gewissen Einfluss (wegen seiner Ausstattung) auf die Harry-Potter-Romanwelt nach. Schon wieder steht eine lange Schlange vor dem Eingang. Zum Glück buchten wir unsere Tickets schon vorher online auf der Seite der Buchhandlung für 14 Uhr und können an der Schlange vorbei (haben alle kein Ticket vorher gekauft) direkt (um 13 Uhr 30) in den Laden gehen.

Die Buchhandlung ist im Jugendstil eingerichtet. Ein besonderer Blickfang ist die geschwungene Holztreppe, die in die offen gestalteten oberen Etagen führt. Alles sieht einfach super aus. Schöne Decke, aufwendige Treppendeko, einfach schön. Leider sind hier im Laden sehr viele Leute unterwegs. Selfieknipser und Möchtegernemodels versuchen die besten Spots zu finden und blockieren teilweise minutenlang manche schöne Stelle in der Buchhandlung. Da gibt es ab und zu Ärger mit den anderen Besuchern, was auch verständlich ist. Aber mit viel Glück und geduldigem Warten gelingt doch der eine oder andere schöne Schuss.

Mittagspause, 2 schöne Kirchen und der Löwenbrunnen

Jetzt ist es aber Zeit für eine kleine Mittagspause. Inzwischen haben wir vom Hotel aus rund 75 Höhenmeter bewältigt. Porto ist eine sehr "unebene" Stadt. Gut, dass die Temperaturen so moderat sind. Wir sehen uns nach einem kleinen portugiesisches Restaurant um und finden das "Enche o Bandulho" auf der Praça de Parada Leitão. Zum Glück ist die Speisekarte auf englisch. Elke bestellt sich ein Sandwisch, dass so groß ist wie meine Hand, sehr übersichtlich. Ich nehme wieder Roasted Chouric (wie am ersten Tag nachmittags). Alles schmeckt sehr lecker, die Verständigung ist schwierig, aber mit Händen und Füßen kommen wir ans Ziel. Die Bedienung ist sehr nett.

Von hier aus gehen wir direkt zur 1768 erbauten Kirche "Igreja do Carmo". Gleich daneben steht die 1628 erbaute Kirche "Igreja das Carmelitas". Beide Kirchen sind durch ein nur 1 m breites Haus (Casa Escondida do Porto) getrennt. Denn früher war die linke Kirche nur für Frauen und die rechte nur für Männer geöffnet. Leider können wir die Kirchen wegen eines Gottesdienstes nicht von innen besichtigen. Die Seitenfassade der Igreja do Carmo ist mit wunderschönen Azulejos-Fliesen verziert. Diese wurden aber erst 1912 angebracht.

Auf dem Platz vor den Kirchen steht der Brunnen "Fonte dos Leões". Der schön verzierte Löwenbrunnen wurde 1886 in Betrieb genommen. Auf unserem Weg zum Bahnhof Porto São Bento kommen wir auch am "Cadeia da Relação", einem ehemaligen Gefängnis von 1765 vorbei. Heute ist es das Portugiesisches Zentrum für Fotografie. Ganz in der Nähe entdecken wir das "Casa Oriental", von 1910, ehemals ein altes, schönes Lebensmittelgeschäft. Jedenfalls sahen die Bilder schön aus. Heute existiert nur noch die schöne Fassade, der Laden selber ist ein Souvenirshop geworden.

Torre dos Clérigos, McDonalds Imperial und viele Baustellen

Vorbei an der Kirche "Igreja dos Clérigos" mit dem alleinstehendem Kirchturm "Torre dos Clérigos" geht es etwas steil bergab über die Praça da Liberdade Richtung Bahnhof Porto São Bento. Sehr viele Leute sind auf den Straßen unterwegs. Wie in vielen anderen Städten, so wird auch in Porto viel gebaut und wir müssen einige Baustellen umrunden. Bei McDonalds Imperial an der Praça da Liberdade wollen wir uns noch einen Milkshake genehmigen. Leider ist dieser nicht mehr im Angebot. Aber auf jeden Fall sollte man sich diese Filiale von innen ansehen. Sie hat den Art Deco Stil des ehemaligen Cafès Imperial aus den 1930er Jahre übernommen und wurde zur schönsten Filiale der Welt gewählt.

Bei weiteren Baustellen können wir in die Baugrube sehen, wo alte Fundamente u.ä. alter Gebäude bzw. Kanäle o.ä. zu sehen sind. An der Kirche "Igreja de Santo António dos Congregados" (1703), gleich gegenüber dem Bahnhof Porto São Bento, gibt es auch einige schöne Azulejos-Fliesen.

der Bahnhof Porto Sao Bento und Rückfahrt mit dem Taxi

 PORTO - der Bahnhof Sao Bento 

Anschließend gehen wir hinüber zum Bahnhof Sao Bento, (1916) der für seine schöne Eingangshalle bekannt ist. Diese Eingangshalle wurde durch den Künstler Jorge Colaço mit zahlreichen, typisch portugiesischen Fliesenbildern, den sogenannten Azulejos gestaltet. Auf den Fliesenbildern werden auf 550 m² verschiedene Geschichten aus dem Norden Portugals dargestellt. Da wir schon einige Kilometer hinter uns gebracht haben und Elke's Knie sich immer mehr meldet, fahren wir mit einem Taxi zum Hotel zurück. Das kostet nur 8 €.

Erholung und Abendessen

Im Hotel entspannen wir ein bisschen u.a. mit Ice Tea Lemon und einem Snickers vom Supermarkt gegenüber. Gegen 18 Uhr 30 machen wir uns wieder auf den Weg in das Restaurant von gestern. Dort wollen wir das gestern von Holländern neben uns empfohlene Hake Filet (Seehecht) mit Reis und Bohnen (im Blechtopf) probieren. Leider sieht unser Essen etwas anders aus (kein Blechtopf keine Bohnen). Wir hatten übersehen, dass das Gericht auch mit Pommes Frittes angeboten wird. Der panierte Seehecht schmeckt trotzdem sehr lecker. Dazu trinken wir wieder Super Bock, ein leckeres helles Bier. Während wir essen, fallen einige Regentropfen und es ist merklich kühler als gestern. Wir gehen den üblichen Weg zurück zum Hotel, der jetzt unser ständiger Abendspaziergang wird. Dabei beginnt es etwas stärker zu regnen, aber wir können uns unterstellen. Im Hotel schreibe ich den Reisebericht, sichere die Fotos und wir bereiten alles für den morgigen Rundgang vor. Das Wetter war sehr angenehm heute für einen Stadtbummel und soll die nächsten Tage ähnlich verlaufen.

Wetter	:	morgens viele Wolken, dann kommt die Sonne, ca. 22 Grad
Unterkunft	:	Hotel Carris Porto Ribeira ÜF ****