frühes Aufstehen ist angesagt
Heute müssen wir zum ersten Mal gegen 6 Uhr aufstehen. Die Betten in diesem Hotel sind in Ordnung. Da die Fenster deutlich dichter sind als im letzten Hotel und dadurch mehr Ruhe herrscht, haben wir sehr gut geschlafen. Unser Frühstück können wir erneut im Freien des Restaurants La Uppu einnehmen. Das Frühstück war nicht ganz so toll wie in Bengaluru, ist aber in Ordnung. Man wird auf jeden Fall satt. Es gibt sowohl eine westliche als auch eine indische Auswahl an Speisen. Auf jeden Fall gibt es immer alle Arten von Eierspeisen, die frisch zubereitet werden. Gegen 8 Uhr startet unsere Ausflugstour.
"die Geschenkeorgie beginnt" / der Chamundi Hill
Gleich zu Beginn der Fahrt gibt es Geschenke von Reiseleiter, eine Packung Weihrauchstäbchen aus Sandelholz für jeden. Es sollen nicht die letzten Geschenke dieser Reise sein. Wir fahren auf den ca. 1000 m hohen Chamundi Hill, der etwa 12 Km südöstlich der Stadt liegt. Wir werden zunächst den Sri Chamundeshwari Tempel besuchen, der sich hier oben auf dem Berg befindet. Der Tempel selber wurde im 12. Jhdt. errichtet, der Turm des Tempels im 17. Jhdt. Auf dem Weg zum Tempel kommen wir u.a. an der Mahishasura Statue vorbei, einem der mächtigsten Dämonen der indischen Mythologie. Viele Stände auf dem Weg zum Tempel verkaufen Opfergaben, aber auch viel Krimskram. Diversen Wasserbüffeln und Rindern müssen wir ausweichen, die hier auf etwas essbares hoffen. Auch einige freche Affen sind unterwegs. Auf Grund vieler Vorkommnisse in Indien sind die Tempel heute gut gesichert und nur über etwas verschlungene Wege gelangen wir in das Innere des Tempels. Ein sehr interessanter Tempel.

Hier oben befindet sich noch ein weiterer Tempel, den wir anschließend besuchen. Es ist der Sri Nandi Tempel mit dem angeblich größten Nandi Bullen der Welt. Dieser freistehende, ca. 5 m große Granitbulle kann ohne Probleme fotografiert werden und stammt aus dem Jahr 1659. Vom Chamundi Hill Lookout View Point bietet sich uns ein schöner Blick über Mysuru. Leider ist es etwas diesig. Wir verlassen jetzt den Chamundi Hill und fahren in die Kleinstadt Shrirangapattana nördlich von Mysuru. Sie liegt auf einer Insel im Fluss Kaveri.
der Ranganathaswamy Tempel in Shrirangapattana
Der Ranganathaswamy Tempel in Shrirangapattana ist unser nächstes Ziel. Er ist Ranganatha, einer Form Vishnus, geweiht und zählt zu den größten und bedeutendsten Tempelanlagen Karnatakas. Auch hier heißt es Schuhe ausziehen und keine Fotos im Inneren. Dieser Tempel beeindruckt besonders durch seine Architektur im Inneren. Inschriften im Tempel deuten daraufhin, dass bereits um 984 erste Teile des Tempels existierten und er ständig erweitert wurde. Das Innere des Tempels sieht wirklich sehr düster aus. Man kann sich vorstellen, wie gespenstisch hier alles ausgesehen haben muss, als alles nur mit Öllampen beleuchtet wurde. Im Tempel befinden sich einige kleinere Heiligtümer für verschiedene Götter.
alte Moschee und der Sommerpalast Daria Daulat Bagh

Vorbei an den Resten des fast völlig zerstörten Sultanspalast, fahren wir zum Fotostop an der alter Jama Masjid Moschee von 1787. Auch diese Moschee befindet sich noch innerhalb der Grenzen des alten Srirangapatna Fort, das der alten Hauptstadt Shrirangapattana des Königreichs Mysuru (1610-1799) Schutz bot. Eine sehr geschichtsträchtige Ecke, die von den Briten größtenteils zerstört wurde. Dem in der Nähe befindlichen Sommerpalast Daria Daulat Bagh statten wir einen längeren Besuch ab. Der Palast befindet sich inmitten einer größeren Gartenanlage und wurde 1784 von Tipu Sultan, der von 1782-1799 herrschte, erbaut.
Der zweistöckige, quadratische Palast (heute ein Museum) ist fast ausschließlich aus Teakholz erbaut. Wir schlendern durch den Palast und sind sehr erstaunt. Die Innenräume sind mit Zierbögen, Tigerstreifenpfeilern, Fresken, Glas- und Spiegelarbeiten sowie üppig dekorierten Teakholzwänden und -decken ausgeschmückt. Auch außen ist der Palast teilweise bemalt und von einer Veranda umgeben. An den Außenseiten des Palastes befinden sich einige sehr schöne Balkone. Anschließend kehren wir so gegen 12 Uhr 45 ins Hotel zurück und legen dort eine Pause ein.
Maharadscha-Palast und Devaraja Market
Um 14 Uhr beginnt Teil 2 der Besichtigungstour. In einer Werkstatt für Einlegebilder will man uns eigentlich zeigen, wie diese sehr aufwendigen Bilder hergestellt werden. Leider sind die beiden Mitarbeiter gerade in der Mittagspause und daher verlassen wir die Werkstatt wieder ohne jede Vorführung. Dafür besuchen wir nun den Maharadscha Palast Amba Vilas Auch hier müssen wir die Schuhe ausziehen. Der Palast, der 1897-1912 erbaut wurde, wirkt schon von außen wie ein Realität gewordener Traum aus "TausendundeinerNacht" mit seinen vielen vergoldeten Türmchen, Kuppeln, Erkern und Balkonen.

Während des Rundgangs sehen wir beeindruckende Räume wie z.b. den mit vielen Säulen ausgestatteten, achteckigen Hochzeitssaal mit eisernen Pfeilern aus Glasgow, böhmischen Lüstern, Deckengewölbe mit Mosaiken aus belgischem Glas und englischen Bodenfliesen mit Pfauenmotiv. Weiter geht's zum Empfangsraum für Privataudienzen sowie dem Konferenzsaal und der Public Durbar Hall. Diese mit leuchtenden Farben bemalten, goldverzierten Säulen bestandene gewaltige Empfangshalle diente dem König für die Generalaudienzen. Auch die Audience Chamber (Empfangsraum für Privataudienzen sowie Konferenzsaal ) mit unendlich vielen wunderbaren Säulen ist einfach phantastisch. Man kann gar nicht alles aufzählen, was uns in diesem Palast beeindruckt hat. Er ist auf jeden Fall nach dem Taj Mahal die meistbesuchte Touristenattraktion Indiens. Auch die zum Südtor (S -Tor) ausgerichtete offene, sehr große Empfangshalle (Teil der Public Durbar Hall) gehört zu den vielen beeindruckenden Teilen des Palastes. Auf dem Gelände des Palastes befinden sich einige Hindutempel.

Auf dem Weg zum Bus kaufen wir uns noch eine Pepsi für 60 Rupies. Beim Buseinstieg bekommen wir wieder den Spritzer Desinfektionsmittel in die Hand. Vom historischen Uhrenturm (1927) aus unternehmen wir mit einem einheimischem Guide (englisch) einen Rundgang durch die Altstadt zum Devaraja Market. Einschließlich Freizeit bummeln wir 45 Minuten lang über diesen Markt, der seit über 100 Jahren staatfindet, täglich von 7 bis 21 Uhr. Es gibt unendlich viel zu sehen, Blumen, Gemüse, Obst, usw. Man kann hier stundenlang bummeln und immer wieder Neues entdecken.
wir lernen den indischen Rum kennen

Auf der Rückfahrt kündigt Chris eine Überraschung an und holt eine Flasche indischen Rum hervor und dazu noch eine große Cola. Jeder bekommt soviel Rum und Cola wie er möchte. Der Rum schmeckt sehr lecker, auch ohne Cola. Unser Bus fährt extra langsam, damit wir nichts verschütten. Dazu spielt Chris von seinem Smartphone noch deutsche Schlagermusik ab, die Stimmung im Bus steigt. Einige singen lautstark mit. Dazu gibt es indische Chips.
Abendprogramm
Gegen 18 Uhr 20 sind wir zurück im Hotel. Wir gehen beide gleich in den Pool und sind die einzigen, die sich hier oben erfrischen. Gegen 19 Uhr 30 treffen wir uns alle wieder im Freien zum Abendessen, diesmal alle an einem Tisch. Chris kommt auch dazu und es wird ein geselliger Abend mit viel Bier. Gegen 21 Uhr 45 verlassen wir die Runde. Jetzt heißt es wieder Koffer packen und das übliche Abendprogramm abspulen. Nach 2 Nächten in Mysuru geht es jetzt weiter nach Udagamandalam (Ooty).
Wetter | : | 37 Grad, relativ trocken |
Unterkunft | : | Grand Mercure Mysuru |
Kilometer Bus | : | 83 Km |
Kilometer Fuß | : | 8 Km |