Fahrt von Pollachi nach Madurai
15.03.2019

jetzt sehen wir die Hotelanlage endlich bei Tageslicht / Frühstück

Heute sind wir erst gegen 7 Uhr aufgestanden. Trotz relativ weicher Betten haben wir gut geschlafen. Auf dem Weg zum Restaurant nutzen wir die Gelegenheit um einige Fotos zu schießen, denn gestern Abend war es schon dunkel, als wir hier ankamen. Eine sehr schöne Anlage in tropischer Umgebung. Die Auswahl beim Frühstück ist etwas begrenzt, aber in Ordnung. Kurz vor der Abfahrt bekommen wir vom Hotel noch einen Beutel mit Süßigkeiten und einer Flasche Wasser geschenkt. Das Personal in dieser Anlage ist überaus freundlich.

Besuch einer Farm für biologischen Anbau von Obst, Gemüse u.a.

Rinderkot und Rinderurin dienen u.a. der ökologischen Düngung

Vom Hotel aus fahren wir nach Thalakkarai zu einer Farm, die biologischen Anbau betreibt. Der Besitzer, Herr Mani Chinnaswamy, empfängt uns persönlich, sein Englisch ist exzellent. Er erklärt uns seinen Ansatz des biologischen Anbaus, den Einsatz von Rindermist und –Urin zur Düngung und auch die Wirkung diverser Pflanzen und Kräuter auf den Menschen. Ein sehr umfassendes Konzept, sehr interessant. Er zeigt uns verschiedene Rinderrassen und wir bekommen diverse Kräuter und ihre Wirkung erklärt. Anschließend unternehmen wir einen Rundgang über die Plantage. Hier wachsen Kokospalmen, Betelnusspalmen, Indische Stachelbeeren, Maniok, Avocados und Papayas und noch einiges mehr. Wir entdecken auch 2 Pfaue. Nach dem Rundgang bekommt jeder eine Kokosnuss, die voll mit Kokosmilch ist, lecker !

wir können zusehen wie auf 100 Jahre alten Webstühlen Saris produziert werden

verschiedene Sari-Stoffe in unterschiedlichsten Farben und Mustern

Anschließend fahren wir zu seiner Fabrik in der Stoffe für Saris auf teilweise 100 Jahre alten Webstühlen produziert werden. Seine Frau ist die Designerin und versucht mit außergewöhnlichen Mustern und Farben den Sari auch für jüngere Käuferschichten wieder attraktiv zu machen. Die Produktion eines Sari dauert im Schnitt 3 Tage. Verarbeitet wird auch Musselin, ein besonders feiner Stoff aus Baumwolle oder Wolle. Hier dauert die Produktion wegen des aufwendigen Drucks bis zu 4 Monate. Interessant sind die bis zu 100 Jahre alten Webstühle, die über eine Art Lochkartensystem gesteuert werden. Die eingesetzte Seide produziert Herr Mani Chinnaswamy selber oder kauft auch welche dazu.

ein interessantes Schulkonzept

schon die Jüngsten werden in der Schule unterrichtet

Von hier aus ist es nur ein kurzer Weg bis zu einer Schule, einer Higher Secondary School mit 950 Schülern, die er auch noch betreibt. Die Schule vermittelt neben dem normalen Wissen den Schülern auch einiges zum Thema Demokratie und Politik. Die Schülern wählen aus ihren Reihen einen Premierminister, Minister, ein Parlament und verwalten sich, ähnlich wie in einer Demokratie, selber. So lernen sie Demokratie auf direktem Weg, ein sehr gute Idee. 4 Mädchen der Schule erklären uns (in englisch) wie das alles funktioniert und zeigen uns stolz u.a. Bilder und das "Schulgeld".

indisches Essen auf Bananenblatt mit Fingern

Es folgt zum Abschluss ein Mittagessen in der Schule. Als Teller dienen Bananenblätter, die später einfach entsorgt werden. Das Essen ist sehr schmackhaft und wir essen alles, nach einer kurzen Anleitung, mit den Fingern. Ist gewöhnungsbedürftig, aber es klappt ganz gut. Nach dem Essen klappt man die eine Hälfte des Bananenblatts über die andere Hälfte. Geschieht das in Richtung zum Körper, dann bedeutet, es hat geschmeckt. Klappt man es vom Körper weg, dann war man nicht zufrieden mit dem Essen

wir sind auf dem Weg nach Madurai

Wäscherei am Fluß

Auf der Fahrt nach Madurai sehen wir viele Windräder, einige Stauseen, viele Plantagen und Felder, vollgepackte LKWs, Friedhöfe neben der Straße und Reisfelder. Unsere Fahrt wird kurzfristig von einer Ziegenherde, die die Straße überquert, gestoppt. Auf der weiteren Fahrt sehen wir bei Palani aus einiger Entfernung auf dem 400 m hohen Palani Hill den Arulmigu Dandayudhapani Swami Tempel (auch Palani Murugan Tempel). Er ist einer der berühmtesten Murugan-Tempel in Indien. Die tamilischen Hindus verehren hier eine ihre populärsten Gottheiten namens Murugan (oder auch Skana), einen Sohn Shivas. Die ältesten Teile des Tempels sollen angeblich von ca. 1000 nach Christi stammen,

der Arulmigu Dandayudhapani Swami Tempel (auch Palani Murugan Tempel) ist einer der berühmtesten Murugan-Tempel in Indien

Es ist immer wieder sehr spannend, was man während der Busfahrt unterwegs so alles sieht. Gegen 17 Uhr 50 kommen wir in Madurai an, wir sind wieder im Flachland. In Madurai leben rund 1 Million Menschen. Kurz darauf erreichen wir unser Hotel Heritage Madurai. Für den großen Pool ist es leider schon etwas zu spät.

Abendprogramm

Unser Zimmer ist sehr groß, aber etwas dunkel, ansonsten ist aber alles Notwendige vorhanden. Das Badezimmer ist sehr groß. Auch in diesem Hotel befindet sich ein Safe im Zimmer. Bis auf Ooty gab es überall einen Safe. Wir packen unsere Koffer teilweise aus bzw. um und gehen gegen 19 Uhr 20 mit Katrin und René zum Abendessen. Die ganze Gruppe sitzt zusammen an einem großen Tisch im Freien. Heute gibt es ein festes Menü, das auch wieder sehr lecker schmeckt. Wir werden auch hier im Hotel freundlich und schnell bedient. Das kühle Kingfisher Bier tut nach der Hitze des Tages richtig gut. Gegen 23 Uhr 45 gehe ich, nach Erledigung der täglichen Arbeiten, schlafen.

Wetter : 37 Grad, relativ trocken
Unterkunft : Heritage Madurai
Kilometer Bus : 205 Km
Kilometer Fuß : 3 Km