Ausflug von Kovalam nach Trivandrum
23.03.2019

ein lautstarker Morgen

Anfänglich war es eine gute und ruhige Nacht. Gegen 5 Uhr wurden wir dann unsanft „aus dem Schlaf gerissen“. Eine Kirchengemeinde (Amalothbhava Matha Church), die weit unterhalb des Hotels Richtung Strand liegt, beginnt lautstark mit ihrem Gottesdienst, der möglicherweise sogar per Lautsprecher übertragen wird. Wir sind "begeistert". Dieser Gottesdienst muss in der ganzen Anlage zu hören sein. Da er auch gegen 6 Uhr 30 noch anhält, stehen wir auf und machen uns fertig. Irgendwann zwischen 6 Uhr 30 und 7 Uhr hört der Gottesdienst mit Gesang und Predigt dann auf. Wir genießen das umfangreiche Frühstücksbuffet und freuen uns wieder im Freien zu sitzen, sehr angenehm bei den Temperaturen.

Fahrt nach Trivandrum / der Padmanabhaswamy-Tempel

die Spitze des Torturms des Padmanabhaswamy-Tempel, sehr schön verziert

Um 8 Uhr 30 verlassen wir das Hotel und fahren nach Trivandrum zum Padmanabhaswamy-Tempel. Leider dürfen wir in Kerala, mit einer einzigen Ausnahme, als Nicht-Hindu alle Tempel nur von aussen sehen. So auch bei diesem, Ende des 18.Jhdts. von der herrschenden Königsfamilie erbauten Tempel. Bis 2011 befand sich der Tempel im Besitz der Königsfamilie von Travancore. Nachdem diese den Unterhalt des Tempels nicht mehr gewährleisten konnten, wurde er dem Bundesstaat Kerala übergeben. Zur Überraschung aller fand man in den seit mindestens 130 Jahren verschlossenen Kellerräumen des Tempels große Mengen Diamanten, Rubine, Smaragde, 536 Kilogramm Goldmünzen aus dem 18. Jahrhundert sowie zahlreiche Artefakte. Alles zusammen soll eine Wert von ca. 15 Milliarden Euro haben. Es gibt einen Audienzsaal, einen Tanzsaal, einen Meditationsraum und auch die Decken sollen kunstvoll verziert.

Besuch des Kuthiramalika Palast

innerhalb des gesamten Kuthiramalika Palast ist das fotografieren verboten

Anschließend besuchen wir den danebenliegenden Kuthiramalika Palast. Der ehemalige Palast (ca. 1840) der Herrscher von Travancore ist ein Holzbau im typischen Kerala-Stil mit bemerkenswerten Schnitzarbeiten. Im gesamten Palast ist das fotografieren verboten. Wir besuchen nur den Teil der zu einem Museum umgewandelt wurde. Von den 80 Zimmer können derzeit nur 20 besichtigt werden. Im Museum befinden sich u.a. Waffen, Kristallleuchter, Gemälde, Rüstungen, Musikinstrumente, Möbel und auch einen Thron, der aus 24 Elefantenzähnen hergestellt wurde.

Napiermuseum und Sri Chitra Art Gallery

das Napiermuseum in Trivandrum

Von hier aus fahren wir weiter durch Trivandrum zum Napiermuseum , das in einem großen Park mit angeschlossenem Zoo liegt. Unterwegs kommen wir am imposanten Parlamentsgebäude vorbei und sehen eine Demonstration, die durch die Straßen zieht. Das Napiermuseum, auch hier herrscht im Inneren Fotografierverbot, wurde 1872 erbaut. Das Museum beherbergt eine seltene Sammlung von archäologischen und historischen Artefakten, Bronzen, antiken Ornamenten, einem Tempelwagen und Elfenbeinschnitzereien. Anschließend besuchen wir noch die Sri Chitra Art Gallery, die uns aber nicht besonders interessiert. Die ganze Gruppe wandert relativ schnell durch die kleine Gallery hindurch. Für 35 Rupies holen wir uns, bevor wir den Bus besteigen, noch eine gut gekühlte Pepsi. Sehr ist sehr erfrischend bei diesen Temperaturen.

Rückfahrt und leckeres Mittagessen

Auf der Rückfahrt entdecken wir die Demonstranten von vorhin jetzt vor dem Regierungssitz von Kerala. Gegen 13 Uhr 30 sind wir wieder zurück im Hotel. Jetzt ist totale Entspannung angesagt. Wir setzen uns mit Katrin und René ins Restaurant und bestellen erstmal Bier, Pepsi und Lime Soda. Nach dem Studium der Speisekarte entschließen wir uns einige Kleinigkeiten zu uns zu nehmen. Ich gönne mir einen Hamburger, Elke bestellt sich ein Sandwich mit Tomate und Käse, Katrin probiert ein Hühnchengericht mit Reis, was sie schon in Nordindien gerne gegessen hat und René wählt ein Fischgericht. Alle sind wir mit unserer Wahl zufrieden. Wir gehen anschließend kurz auf unsere Zimmer.

ein wunderschöner Eisvogel, ein Braunliest

Dann machen wir uns auf den Weg zum Adimalathura Strand. Während wir durch die Anlage schlendern, entdecken wir einen Braunliest (Eisvogel) und viele Schmetterlinge tummeln sich in den unzähligen Blüten. Mit einem Aufzug überwinden wir den Weg von der etwas höher gelegenen Anlage auf das Strandniveau. Durch einen weiteren Teil des Hotels mit Pool und über eine Schotterstraße gelangen wir schließlich zum Strand, jedenfalls fast.

Strandbesuch mit unerwartetem Ereignis nach oben

diese Komparsen für einen Film müssen wegen der Kleidung per Floß über einen kleinen Tümpel gebracht werden

Zum eigentlichen Hotelstrand müsste man noch ca. 400 m weiter nach rechts gehen. Dort befinden sich kostenlose Liegestühle und Sonnenschirme. Aber wir wollen nur mal ans Meer und dann wieder nach oben. Zwischen uns und dem Meer liegt aber noch ein etwas ungepflegter Streifen Land und ein kleiner Tümpel. Das Wasser in diesem Tümpel geht mir nur etwa bis zur Mitte des Unterschenkels und ist ca. 20 m breit. Also Schuhe aus und durch. Schon vom Hotel aus haben wir gesehen, das am Strand Filmaufnahmen stattfinden. Dazu müssen natürlich auch die Komparsen, die schon in ihren Uniformen/Rüstungen bereitstehen über diesen kleinen Tümpel. Dazu wurde aus Kunststoffteilen (Styropor ?) ein abenteuerliches Floß gebaut. Wir können miterleben, wie die Komparsen mittels dieses Floßes über den kleinen Tümpel gezogen werden. Wir amüsieren uns köstlich.

am langenStrand vor dem Hotel gibt es außer einigen Hotelliegen keine weitere Infrastruktur

Dann haben wir endlich das Meer erreicht. Es herrscht etwas Wellengang, aber das Wasser ist angenehm temperiert. Wir stehen gerade noch im Bereich der auslaufenden Wellen, als Elke plötzlich von dem zurückfließenden Wasser „unterspült“ wird. Im ersten Augenblick sieht es noch so aus, als ob sie sich fangen kann, dann aber verliert sie doch den Halt. Instinktiv, wie ich es auch immer mache, reckt sie die Hand mit der Kamera nach oben um diese zu retten und fällt gleichzeitig zu Boden. Wir nehmen ihr erstmal die Kamera ab. Als ich merke, dass Elke leise vor sich her kichert, wir haben so eine Situation schon mal erlebt, weiß ich, dass bei Ihr alles in Ordnung ist. Wir helfen Ihr hoch und sie lacht einfach nur.

wir kehren ins Hotel zurück

der Pool in diesem Hotel hatte schon mindestens 30 Grad Wassertemperatur

Das war unser Besuch am Strand. Vielleicht ist es weiter Richtung Hotelstrand etwas besser, aber hier gefällt es uns nicht besonders. Gut das wir hier keine Verlängerung gebucht haben. Wir waten zurück durch den Tümpel, gehen durch die Anlage, fahren mit dem Fahrstuhl (mit Fahrstuhlführer) wieder nach oben und lassen uns für einen entspannten Nachmittag am Pool nieder. Als wir uns etwas abkühlen wollen müssen wir feststellen, dass der Pool wahrscheinlich über 30 Grad warm ist, eine lauwarme Brühe. Trotzdem drehen wir ein paar Runden. Als wir den Pool verlassen, kommt die Abkühlung. Sobald der Wind über den nassen Körper streicht wird es angenehm kühl. Also trocknen wir uns nicht ab, sondern legen uns einfach nur auf die Liegen. Das ist toll. Wir bestellen uns, zur inneren Abkühlung, einige Getränke und genießen die freie Zeit im Hotel.

Abendessen

Gegen 18 Uhr gegen wir aufs Zimmer, machen uns frisch und treffen später den Rest der Gruppe zum Abendessen im Restaurant. Bei Bier und Lime Soda (Zitrone/Limette-Limo süß o. salzig) genießen wir zum vorletzten Mal das Abendessen. Heute gibt es u.a. Frühlingsrolle und Kohlroulade auf dem Buffet. Beides schmeckt etwas anders als wir es kennen, aber gut. Als wir uns noch einen Cocktail bestellen wollen teilt man uns mit, dass sie leider keine Lizenz besitzen um Cocktails ausschenken zu dürfen. So ein Pech. Also gehen wir nochmal in den Shop des Hotels. Elke wird wieder fündig. Dann ziehen wir uns auf unser Zimmer zurück.

Wetter : 32 Grad, 75 % Luftfeuchte
Unterkunft : The Travancore Heritage Resort
Kilometer Bus : 55 Km
Kilometer Fuß : 6 Km