Jaisalmer - 29 km
17.03.2013
Balken

Besichtigung der Festung Jaisalmer

In der letzten Nacht haben wir erneut die harten Betten Indiens zu spüren bekommen. Trotzdem haben wir ganz gut geschlafen und konnten sogar bis um 7 Uhr liegen bleiben. Nach einem eher etwas kargen Frühstück und mangels Hunger fahren wir um kurz vor 9 Uhr los. Es geht in Richtung Jaisalmer Festung, ein gewaltiges Bauwerk auf dem 120 m langen und 500 m breiten Trikatu-Felsen Innerhalb dieser Festung mit seinen 99 Wehrtürmen befinden sich nicht nur der 7-stöckige Stadtpalast (Raj Mahal), sondern siedelten sich auch noch bis Anfang des 17.Jhdt die Bewohner an. Erst danach entstanden Häuser außerhalb der Festungsmauern.

erster Eindruck innerhalb der Festungsanlage, rechts befindet sich der Stadtpalast

erster Eindruck innerhalb der Festungsanlage, rechts befindet sich der Stadtpalast

>> schliessen <<

Über eine serpentinenartige Rampe passieren wir die drei im 16. Jahrhundert errichteten Tore Akhai Pol, Suraj Pol und Ganesh Pol. Erste Teile der Festung wurden bereits 1153 errichtet. Durch das letzte Zugangstor Hawa Pol betreten wir schließlich das Innere der riesigen Festung. Der große Platz auf dem wir jetzt stehen, gehörte früher zum eigentlichen Palast, der heute nicht mehr bewohnt ist und nur noch als Museum dient. Die nächsten 1,5 Stunden spazieren wir kreuz und quer durch die kleinen Gassen, denn in den Mauern der Festung wohnen heute noch rund 6000 Menschen. Viel betreiben ein Geschäft, das irgendetwas mit Tourismus zu tun hat.

Jai führt uns zu den schönsten Stellen dieser faszinierenden Altstadt und zeigt uns auch einen sehr schönen Aussichtspunkt auf die Stadt Jaisalmer. Innerhalb der Festung befinden sich etliche Tempel, darunter auch ein Komplex von Jaintempeln die alle miteinander verbunden sind. Vieles sieht hier noch ein bisschen "mittelalterlich" aus. Offene Wasserkanäle, viele Hunde, heilige Kühe und ab und zu eine Ratte. Viele Bewohner leben heute lieber in der "Neustadt".

wir bummeln durch die Wohnstraßen der Festung

wir bummeln durch die Wohnstraßen der Festung

>> schliessen <<

Die ganze Anlage ist eine interessante Mischung aus Festung und Wohnhäusern. Viele Gebäude besitzen keine Balkone oder Erker, innerhalb der Festungsanlage ist der Platz in den Straßen meist viel zu eng dafür. Manche Straße sind kaum mehr als 2 Meter breit. In manchen Gassen wird der Platz schon sehr knapp wenn man an einer heiligen Kuh vorbei will. Zum Abschuss des Rundgangs kurz vor dem letzten Tor zeigt uns noch eine 7jährige Trapezseilkünstlerin, was sie auf dem Seil kann.

Bummel durch die "Neustadt"

Unser Weg führt uns anschließend in die so genannte Neustadt. Am beeindruckensten sind hier die 2 Havelis "Diwan Nathmal's Haveli" und die "Patwa Havelis". Havelis sind private Wohnhäuser, die sehr oft reichen Händlern oder einflussreichen Personen gehörten. Das Diwan Nathmal's Haveli, erbaut als eines der letzten Havelis um 1885, können wir sogar kostenlos besichtigen. Es befindet sich seit seiner Erbauung im Familienbesitz und die Familie verdient ihr Geld zur Erhaltung des Hauses mit dem Verkauf von Souvenirs. Der Sohn des Hauses führt uns zunächst auf die Dachterrasse mit einem tollen Blick auf die Festung. Dann sehen wir noch einige Räume des Hauses einschließlich des Souvenirshops.

die Patwa Havelis gehören sicherlich zu den schönsten Bauten in Jaisalmer

die Patwa Havelis gehören sicherlich zu den schönsten Bauten in Jaisalmer

>> schliessen <<

Anschließend besuchen wir die wohl prachtvollsten Häuser von Jaisalmer, die Patwon Ji ki Haveli, insgesamt fünf nebeneinander stehenden Handelshäuser. Sie wurden zwischen 1800 und 1860 errichtet. Wir können diese tollen Häuser lediglich von außen betrachten, was aber auch schon sehr beeindruckend ist. Tolle Steinmetzarbeiten in gelbem Sandstein, schöne Malereien in einem der Eingänge, man kann kaum die Vielfalt aller Eindrücke beschreiben. Die Gebäudefront ist über und über mit Balkonen unterschiedlichster Gestalt bedeckt. Als Abschuss befindet sich oben auf den Häusern eine große Dachterrasse mit einer hohen, durchbrochenen Balustrade. Weiter geht unsere Fahrt zum Gadisar Lake, einem 1367 künstlich angelegten Becken zur Wasserspeicherung, der auch als Naherholungsgebiet dient und uns einen schönen Blick auf die Festung bietet.

Shopping ist angesagt

bei einem Schmuckhändler (Silber) gibt es kein halten mehr

bei einem Schmuckhändler (Silber) gibt es kein halten mehr

>> schliessen <<

Nach Abschuss aller Besichtigungen fahren wir zu einem Silberschmuckhändler. Hier wird einfach das gesamte Angebot an Ringen, Armbändern o.ä. auf dem Fußboden verteilt und jeder sucht sich das aus, was er gerne kaufen möchte. Der Preis wird durch das Gewicht bestimmt. Fast alle Mitreisenden liegen auf dem Boden, suchen und finden schließlich auch etwas. Ein toller Anblick. Als Getränk genießen René und ich eine Cuba Libre aus indischem Rum (sehr lecker) mit Cola. Elke kauft sich Ohrringe und einen Ring für insgesamt 70 statt 78 €.

Freizeit und Sonnenuntergang

Am Nachmittag ist Entspannung am Pool angesagt, der ca. 22 Grad warm ist. Elke geht einmal, ich zweimal ins Wasser und ansonsten genießen wir das süße Nichtstun bei 34 Grad und 14 % Feuchte. Zum letzten Besichtigungspunkt des Tages fahren wir um 17 Uhr 45 zum Hotel Himmatgarh Palace an der Ram Gargh Road. Dieses Hotel besitzt eine sehr schöne Terrasse, von wo aus man den Sonnenuntergang beobachten kann und dabei auch das Fort sehr gut sieht.

Totenverbrennung

Totenverbrennung

>> schliessen <<

Bei der Anfahrt sehen wir aus einiger Entfernung die von Brahmanen im 15. Jahrhundert erbaute Gedenkstätte Vyas Chhatri. Heute befindet sich hier auch ein Leichenverbrennungsplatz. Aus der Ferne erleben wir zufällig eine solche Totenverbrennung mit. Ein Toter wird ca. 200 m von unserem Aussichtspunkt entfernt auf einen Scheiterhaufen gelegt und verbrannt. Das ist im Hinduismus so üblich.

die Festung von Jaisalmer wird abends beleuchtet

die Festung von Jaisalmer wird abends beleuchtet

>> schliessen <<

Normalerweise werden die Toten noch am Tag ihres Todes verbrannt. Stirbt jemand in der Nacht erfolgt die Verbrennung am nächsten Tag. Die Festung ändert jetzt, je nach Sonnenstand, ihre Farbe und im Dunkeln wird die Stadtmauer angestrahlt. Noch einigen letzten Fotos nach Sonnenuntergang, verlassen wir diesen schönen Aussichtspunkt.

Abendessen an einem ungewöhnlichen Ort

über den Dächern von Jaisalmer genießen wir unser Abendessen

über den Dächern von Jaisalmer genießen wir unser Abendessen

>> schliessen <<

Im Restaurant Junction, irgendwo in der Einsamkeit Jaisalmers, keine Ahnung wo uns Jai hingeführt hat, landen wir über mehrere Treppchen auf einer sehr schönen Dachterrasse. Hier wird uns ein sehr gutes und diesmal auch nicht ganz so scharf gewürzte Essen serviert. Ich trinke dazu ein Kingfisher Strong mit 8 % Alkohol, lecker. Ein außergewöhnlicher Ort für ein Abendessen. Jai fährt von hier aus in sein Hotel, wir werden wieder in das Gorbandh Palace zurück gebracht. Ein schöner Tag in Jaisalmer geht zu Ende. Am Abend schicke ich Anita und Dieter noch einige Bilder und den Reisebericht schreibe ich auch noch fertig. Hier im Hotel gibt es wenigstens kostenloses Internet per WLan. Es ist jetzt kurz vor 23 Uhr und wir werden schlafen gehen.

Balken
Wetter : sonnig, 33 Grad
Unterkunft : Palasthotel Gorbandh Palace FMA