von Jaisalmer durch die Wüste Thar nach Bikaner - 339 km
18.03.2013
Balken

frühes Aufstehen - lange Etappe durch die Wüste

Auf Grund der langen Etappe, die uns heute bevorsteht, ist frühes Aufstehen angesagt. Um 6 Uhr 15 klingelt der Wecker, damit wir genug Zeit haben und nicht hetzen müssen, draußen ist es noch finster. Wir machen uns fertig und gehen um 7 Uhr 15 frühstücken. Vorher bezahle ich noch unsere Getränke und das Essen vom Vorabend. Die Auswahl beim Frühstück ist wieder nicht sehr umfangreich, aber es findet sich immer etwas zu essen.

Schon 10 Minuten vor der vereinbarten Zeit starten wir mit unserem Bus Richtung Bikaner. Jai ist von unserer "deutschen Pünktlichkeit", wie er sie immer nennt, fasziniert. Wir verlassen Jaisalmer auf der NH15. Die Fahrt führt uns weiter durch die Wüste Thar. Am Ortsausgang treffen wir auf 2 Jain-Mönche, die an ihrer weißen Kleidung einschließlich der Kopfbedeckung zu erkennen sind. Unterwegs sehen wir wieder viele Tiere: Dromedare, Kühe, Schafe, Ziegen, Esel und auch eine indische Gazelle läuft über die Straße. Allerdings liegen auch einige tote, überfahrene Tiere auf der Straße.

Marktbesuch in Ramdevra

wir besuchen einen einheimischen Markt in Ramdevra

wir besuchen einen einheimischen Markt in Ramdevra

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In Ramdevra stoppen wir und bummeln über den örtlichen Markt. In diesem Ort findet alljährlich ein religiöses Fest statt, dann ist der kleine Ort total mit Menschen überfüllt. Heute können wir uns das kaum vorstellen und bummeln einfach über den Markt. Viele Stände verkaufen Gegenstände, die die Gläubigen mit in den Tempel nehmen, der sich am Ende des Marktes befindet. Auch hier sind die heiligen Kühe allgegenwärtig, aber auch etliche Dromedare sind in den Straßen zu sehen. Unterwegs haben wir auch wieder etliche Karren gesehen, die von Dromedaren gezogen werden.

interessante Landschaften unterwegs

grüne Flecken in der Wüste, einzelne Felder werden mit Grundwasser bewässert

grüne Flecken in der Wüste, einzelne Felder werden mit Grundwasser bewässert

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Während der Fahrt erzählt uns Jai einiges über die indischen Bundesstaaten und auch das Verhältnis zwischen Indien und Pakistan. Es sind schon merkwürdige Verhältnisse zwischen beiden Ländern. Die vorbeiziehende Landschaft ist trotz des wüstenartigen Charakters sehr interessant. Immer wieder wechseln sich wüstenartige Landschaften mit grünen Feldern, die mit Hilfe von künstlicher Bewässerung mit Grundwasser entstehen, ab. Es ist ein ständiger Wechsel der Landschaft, der uns jedenfalls fasziniert. Wir fahren auch durch Pokhran, wo erste Atomversuche Indiens durchgeführt wurden.

Mittagspause mitten in der Wüste

mitten in der Einsamkeit serviert man uns hier ein schönes Mittagessen

mitten in der Einsamkeit serviert man uns hier ein schönes Mittagessen

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In der Nähe von Bap, in einem kleinen Lokal direkt an der Straße und mitten in der Wüste, legen wir unsere Mittagspause ein. Von einem erhöhten Standpunkt aus haben wir während des Essens einen tollen Blick in die Wüste Thar. Zur einen Seite grüne Felder mit Wassersprengern, zur anderen Seite die totale Wüste. Das Mittagessen schmeckt erstaunlich gut, was wir hier in dieser Abgeschiedenheit nicht erwartet hätten. Bei 34 Grad genießen wir einige gekühlte Getränke (220 Rupies für Getränke). Ca. 40 Km vor Bikaner treffen wir auf eine sehr große Zementfabrik die die Landschaft völlig verändert. Riesige Abraumhalden liegen kilometerweit zu beiden Seiten der Straße, dazu noch diverse Ziegeleien, die schwarzen Qualm ausstoßen, eine bizarre Landschaft.

wir erreichen Bikaner und besuchen das Junagarh Fort

das Junagarh Fort in Bikaner

das Junagarh Fort in Bikaner

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Gegen 15 Uhr erreichen wir Bikaner und fahren direkt zum Junagarh Fort. Der eigentlich geplante Besuch des Rattentempels ist auf morgen verschoben, er ist so fahrtechnisch einfach besser zu erreichen. Der Bau der Festung wurde 1589 begonnen und schon 1594 abgeschlossen. Große Teile der heutigen Festung wurden allerdings später angebaut, bzw. restauriert oder umgebaut. Wir betreten die Anlage über die Eingangstore Karan Prole, Daulat Prole und das wichtigste Eingangstor Suraj Prole. Das letzte Tor wird von 2 großen Steinelefanten flankiert. Die Türen dieses Tores sind mit Eisenspikes verstärkt um damit Angriffe durch feindliche Elefanten zu verhindern.

die private Audienzhalle im Palast Anup Mahal

die private Audienzhalle im Palast Anup Mahal

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Von hier aus spazieren wir durch die verschiedenen Paläste, die teilweise aus Sandstein erbaut wurden, auch Marmor eingesetzt und sogar Delfter Kacheln sind an einigen Stellen zu finden. Viele wunderschön dekorierte Räume und Innenhöfe mit sehr schönen Steinmetzarbeiten sehen wir auf unserem weiteren Weg. Es lässt sich einfach nicht alles beschreiben, was man in diesen Palästen sehen kann. An vielen Stellen in der Festung sind auch Restaurateure am Werk. Voller Eindrücke verlassen wir nach rund 90 Minuten wieder die Anlage. Auf der Fahrt zum Hotel fällt der enorme LKW-Verkehr in der Stadt auf, bedingt durch das Zementwerk in der Nähe. Auch die enorme Anzahl der Karren, die von Dromedaren gezogen werden, haben wir so noch nirgendwo bisher gesehen. Ein sehr quirlige Stadt.

mal sehen wie unser Hotel diesmal aussieht

unsere Suite im Lallgarh Palace

unsere Suite im Lallgarh Palace

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Das Lallgarh Palace, wo wir gegen 17 Uhr eintreffen, macht von außen schon einen sehr guten Eindruck, ein ehemaliger Palast. Wir bekommen zunächst ein Erfrischungsgetränk (Cola) und kurz danach auch unsere Zimmerschlüssel. Unsere Räume befinden sich in einem Nebengebäude des Palastes, im Sajjan Niwas Flügel. Der erste Eindruck vom Zimmer ist faszinierend. Das Zimmer ist ca. 40 m² groß, 2 riesige Betten stehen im Raum, ein großer LCD-Fernseher, eine Sitzecke, ein Sekretär, ein Kühlschrank und eine Art Kamin. Rechts geht ein sehr großes Bad mit einer Dusche ab, die glatt für 3-4 Personen reichen würde. Links befindet sich noch ein Ankleideraum mit Safe. Ein tolles Zimmer.

Wasserprobleme

ein großzügig gestaltetes Badezimmer

ein großzügig gestaltetes Badezimmer

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Elke wäscht erst mal schnell alle liegengebliebenen Sachen aus, bevor wir zum Pool gehen. Dieser erweist sich dann allerdings als Hallenschwimmbad mit einem Becken, welches nicht sehr einladend aussieht. Ansonsten ist das Bad optisch schon sehr ansprechend. Wir gehen zurück ins Zimmer und Elke schwingt sich gleich mal unter die Dusche. Als sie fertig ist, stelle ich mich ebenfalls unter den tollen Regenwaldduschkopf und. nichts tut sich. Kein Wasser kommt mehr aus dem Hahn, weder kaltes noch warmes. Na toll, also ungeduscht zum Abendessen. Aber ich bin nicht der einzige, wie wir beim Abendessen erfahren. Der andere Achim aus unserer Gruppe und auch einer der beiden "Jungs" (wie sie Jai immer nennt), konnten ebenfalls nicht mehr duschen, das Wasser war auch bei ihnen zu Ende. Jai will sich sofort darum kümmern.

es gibt kein bzw. das falsche Bier in Bikaner

auch in diesem Hotel findet ein abendliches Unterhaltungsprogramm statt

auch in diesem Hotel findet ein abendliches Unterhaltungsprogramm statt

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Der nächste "Tiefschlag" folgt sofort. Es gibt angeblich kein Kingfisher Bier und das australische Fosters (in Rajasthan gebraut) ist nicht so richtig kalt. Na toll. Dafür wird uns aber, wie auch schon in Jaisalmer, ein abendliches Unterhaltungsprogramm geboten. Aber auch das nehmen wir mit der uns üblichen Gelassenheit hin und stürzen uns auf das Büffet. Es ist nicht schlecht und bietet für jeden Geschmack etwa. Allerdings sind bestimmte Sachen wieder nur für den Reiseleiter vorgesehen, sprich für europäische Mägen nicht geeignet. Dazu gehören Eis und Salate. Aber es gibt auch einige schöne Sachen am Büffet. Die Nachspeise reizt mich allerdings gar nicht (Pudding) und das Eis ist ja leider verboten. Als Ausgleich bestelle ich mir noch einen indischen Rum mit Cola. Dieser Rum ist sehr schmackhaft und süß (2 Bier, 1 Rum, 1 Cola 1100 Rupies).

Wieder sind wir mit Katrin und René die letzten beim Abendessen und quatschen noch einen ganze Weile. Gegen 21 Uhr 35 ziehen wir uns auf die Zimmer zurück. Hier wartet eine Überraschung auf uns, es gibt wieder Wasser. Die Beschwerde von unserem Reiseleiter hat geholfen. Also nehme ich schnell eine Dusche und stürze mich dann auf den Reisebericht, der jetzt fast fertig ist. Die Bilder haben ich schon heute Nachmittag überspielt. Inzwischen ist es bereit 22 Uhr 15 und wir werden uns gleich in die Betten kriechen, denn um 5 Uhr 45 klingelt schon wieder der Wecker. Auch wenn wir heute viel gefahren sind, so war es trotzdem ein interessanter Tag.

Balken
Wetter : 36 grad, sonnig sehr warm
Unterkunft : Lallgarh Palace FMA