von Jaipur über Lalsot in den Ranthambore-Nationalpark - 201 km
21.03.2013
Balken

sehen wir heute Nachmittag einen Tiger ?

Auch heute ist die Nacht schon wieder um 6 Uhr 30 zu Ende. Wir machen uns fertig und packen die Koffer. Um 7 Uhr 15 erscheinen wir beim Frühstück, vorher bezahlen wir aber noch unsere Rechnung (Getränke am Pool und beim Abendessen) an der Rezeption. Das Frühstück ähnelt dem von gestern und schon 15 Minuten vor der eigentlichen Abfahrt sitzen wir alle auf der Terrasse vor dem Hotel und warten auf unseren Reiseleiter. Er ist pünktlich, nur unser Bus lässt einige Minuten auf sich warten, aber das ist kein Problem.

chaotische Straßenverhältnisse

ein defekter LKW liegt mitten auf der Straße

ein defekter LKW liegt mitten auf der Straße

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Kurz nach 8 Uhr verlassen wir Jaipur Richtung Süden. Das morgendliche Jaipur zeigt sich von seiner eher ruhigen Seite, viel Geschäfte sind noch geschlossen und auch auf den Strassen ist noch nicht sehr viel los. Unterwegs treffen wir aber schon auf riesige LKW-Kolonnen, die Richtung Stadt fahren um diese mit neuen und frischen Gütern zu versorgen. Die LKWs sind teilweise hoffnungslos überladen. Wir sehen auch einige defekte Fahrzeuge am Straßenrand oder mitten auf der Strasse liegend. Der Straßenverkehr wirkt überall in Indien total chaotisch. Tagelöhner stehen an vielen Ecken und warten auf irgendeine Arbeit, die ihnen einige Rupies einbringen könnte.

dieser LKW ist selbstgebaut, nur der Motor wurde gekauft

dieser LKW ist selbstgebaut, nur der Motor wurde gekauft

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Dann zweigt unsere Strasse nach Lalsot ab und es beginnt eine 40 km lange Holperstrecke, die Strasse ist in einem erbärmlichen Zustand. Teilweise fehlt die Straßendecke komplett oder besteht nur noch aus Bruchstücken. Mit teilweise weniger als 10 km/h kraucht unser Bus über die Strecke und wir werden heftig durchgeschüttelt. Die Fahrt führt uns durch eine doch recht karge Landschaft mit vielen kleinen Dörfern. Diese sehen aus unserer Sicht recht ärmlich aus. Hier fällt offenbar auch sehr wenig Niederschlag, denn vieles erinnert schon wieder sehr stark an die Wüste Thar. Trotzdem herrscht reges Treiben in den kleinen Dörfern und jede Menge, teils abenteuerliche Fahrzeuge sind unterwegs. Jai macht uns auf eine spezielle Art von Traktor aufmerksam. Der Motor (teilweise sind es Wasserpumpenmotoren) werden gekauft, der Rest des Fahrzeugs wird komplett selber gebaut.

wir erreichen Lalsot

Die Stadt Lalsot, welche wir nach einiger Zeit durchfahren ist eine quirlige, aber sehr staubige und schmutzige Stadt. Alle Läden sind inzwischen geöffnet, Motorradfahrer schieben sich kreuz und quer über die Straße, Karren mit Dromedaren verstopfen die Fahrbahn mit ihrem "enormen" Tempo, völlig überladene LKWs tuckern langsam vor sich her und auch die monströsen turbanförmigen Gefährte, die Futtermittel transportieren, verursachen ein heilloses Durcheinander. Aber für uns Europäer ist das alles sehr interessant anzusehen. Wir legen aber, entgegen dem Reiseablauf, keinen Stopp hier ein, denn der Markt ist nicht bunt und farbenfroh sondern eher grau und verstaubt, dass muss nicht sein. Auf der Weiterfahrt erscheinen im Hintergrund die ersten Berge, wir nähern uns so langsam dem Ranthambore Nationalpark

ca. 30-40 Kamele laufen am Straßenrand entlang

ca. 20-30 Kamele laufen am Straßenrand entlang

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Am Straßenrand entdecken wir plötzlich eine große Kamelherde mit einigen Jungtieren, ein tolles Fotomotiv. Gegen 11 Uhr 15 legen wir eine kurze Pause für eine Befreiungshalle ein, dann geht es auf besser ausgebauten Strassen weiter. Rechts und links der Strasse werden jetzt in kleineren und größeren Gebieten Guaven angebaut, derzeit hängen aber keine Früchte an den Bäumen.

wir erreichen unser Hotel in Sawai Madhopur

Gegen 12 Uhr 20 erreichen wir Sawai Madhopur und halten vor dem Hotel Ranthambore Regency. Wie sich herausstellt, ein sehr schönes Hotel. Jai überreicht uns kurz darauf unsere Zimmerschlüssel und auch die Sache mit 2 Betten klappt hervorragend. Wir übernachten im Zimmer 111. Ein schönes Zimmer, freundlich, hell, mit einem schönen Badezimmer und etwas moderner eingerichtet als unsere bisherigen Paläste. Schon um 13 Uhr gehen wir zum Mittagessen. Das Büffet ist umfangreich und für jeden Geschmack ist etwas dabei. 2 Cola kosten hier 160 Rupies. Das Fladenbrot wird uns heiß serviert und schmeckt ausgesprochen gut. Anschließend können wir noch kurz die Koffer auspacken.

unsere erste Safari beginnt

Einfahrt in den Ranthambore N.P.

Einfahrt in den Ranthambore N.P.

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Schon um 14 Uhr 30 treffen wir uns wieder in der Lobby zur 1. Safari im Ranthambore N.P. Es dauert noch etwa 30 Minuten bis wir endlich losfahren. Mit einem offenen "Großraumsafaribus" für etwa 20 Personen werden wir auf Safari gehen. Der Grund, warum wir mit so einem großen Auto unterwegs sind ist einfach. Wenn wir alle in einem Auto sitzen, sehen wir entweder alle einen Tiger oder gar keiner. Dass wäre mit 2 Jeeps, die wahrscheinlich auf unterschiedlichen Routen fahren, nicht der Fall gewesen. Mit den Routen hat es folgendes auf sich: im Nationalpark existieren fünf unterschiedliche Routen, die befahren werden können. Damit nicht alle Fahrzeuge auf einer Route fahren, wo vielleicht ein Tiger zu sehen ist oder man einen vermutet, wird jedem Fahrzeug eine Route zugelost.

auch Hirsche brauchen mal eine Pause

auch Hirsche brauchen mal eine Pause

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Wir müssen jetzt nur noch ein Formular ausfüllen, dass wir auf eigene Gefahr in den Nationalpark einfahren. Gegen 15 Uhr 15 starten wir endlich in den Park und es dauert noch einmal 30 Minuten bis wir die uns zugewiesene Route 4 erreichen. Am Wegesrand sitzen schon die ersten Affen, die wir aber noch passieren. Der N.P. selber liegt z.T. in einer recht gebirgigen Gegend und so geht es über Stock und Stein immer rauf und runter.

Unterwegs sehen wir Pfauen, viele andere Vögel und auch einige sehr große Hirsche. Am Malik Talao, dem kleinsten der 3 Seen in Nationalpark, legen wir dann einen längeren Stopp ein. Beim ersten Stopp entdecken wir einige Wildschweine direkt am und im See. Weiter unten am See sind viele Hirsche und Rehe zu sehen, im Park findet man Sambarhirsche, Axishirsche, Vierhornantilopen und Nilgauantilopen. Viele Tiere stehen auch im Wasser und teilweise sitzen weiße Reiher auf ihnen. Die ganze Landschaft sieht traumhaft aus.

habt Ihr noch nie einen Hirsch fressen sehen?

habt Ihr noch nie einen Hirsch fressen sehen?

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Nach einem ausgiebigen Fotoshooting fahren wir weiter, immer auf der Suche nach einem Tiger. Allerdings hatte uns der Guide schon bei Einfahrt in den Park gesagt, dass am Nachmittag unter den herrschenden Bedingungen die Chance nur bei ca. 1 % liegt. Immer wieder stoppen wir kurz um Tiere zu beobachten und fahren dann weiter. An einem lang eingeschnittenen Tal warten wir ein Weile weil sich hier öfters Tiger aufhalten, allerdings nicht heute. Unterwegs legen wir noch eine kurze Pause für einen Gang zur Befreiungshalle ein. Wir befinden uns aber immer noch im Tigergebiet.

Auch an einem weiteren wunderschönen Wasserloch bekommen wir außer einigen Hirschen und einem Kormoran keinen Tiger zu sehen. Weiter geht die Fahrt kreuz und quer auf der uns zugelosten Route Nr. 4. So fahren wir bis ca. 18 Uhr durch den Park, leider ohne den erhofften Tiger. Viele andere Fahrzeuge vor uns lassen eine ganz schöne Staubwolke auf dem Weg zum Ausgang des N.P. entstehen.

wir haben keinen Tiger gesehen

Um ca. 18 Uhr 40 sind wir wieder zurück im Hotel. Wir trinken noch kurz Tee und Kaffee bzw. genießen einige Kekse, bevor wir uns unter die Dusche stellen. Endlich schaffe ich es auch eine E-Mail an Anita und Dieter loszuschicken, das hat ja lange gedauert seit dem letzten Mal. Auch hier ist der Internetzugang kostenlos. Um 20 Uhr treffen wir uns zum abendlichen Büffet im Restaurant. Viele leckere Speisen duften wieder sehr lecker. Dazu noch 2 eiskalte Kingfisher-Bier. Hinterher trinke ich auf Empfehlung von Jai ein Breezer (5% Alkohol mit Orangensaft und Soda), schmeckt nicht schlecht. Dann ziehen wir uns, nachdem wir noch ein bisschen gequatscht haben, auf unser Zimmer zurück, denn um 5 Uhr 30 klingelt schon wieder der Wecker zur Morgensafari.

Balken
Wetter : 36 Grad, sonnig
Unterkunft : Hotel Ranthambore Regency FMA