Ranthambore-Nationalpark
22.03.2013
Balken

vielleicht klappt es heute morgen mit dem Tiger

Um 5 Uhr 30 müssen wir heute früh unseren Schlaf abbrechen, um auf unsere 2.Safari zu gehen. Um 6 Uhr serviert man uns Tee, Kaffee und Kekse als kleines Frühstück in der Lobby. Um 6 Uhr 30 verlassen wir in einem großen Geländewagen, wie gestern, das Hotel. Allerdings sind wir heute die ersten im Wagen und können uns etwas bessere Plätze aussuchen. Der Wagen ist nach einem Zwischenstopp wieder voll besetzt. Am Tor die übliche Prozedur. Einen Zettel ausfüllen, dass man auf eigene Gefahr in den Park fährt (Name, Land und Unterschrift reichen), 400 Rupies für das Videofilmen bezahlen (Fotokamera ist inklusive) und dann wird unserem Wagen eine von 5 Routen zugelost. Das Schicksal entscheidet also über Tiger oder nicht Tiger

unser Guide versucht einen Tiger zu finden

unser Guide versucht einen Tiger zu finden

>> schliessen <<

Gestern hatten wir die Route 4, heute ist es die Route 5. Gleich vorneweg, wir haben keinen Tiger gesehen, Die Wagen auf der Route 2 waren heute die Glücklichen. Tags zuvor wurde morgens auf der Route 4 ein Tiger gesehen. Es ist also wirklich Glückssache. Wir fahren tief in den Park hinein, vorbei an Antilopen und Hirschen, vielen Pfauen und andern Tieren. Unser Guide will zunächst mal nach einem Tiger suchen. Ab ca. 9 Uhr ist die Chance sonst gleich Null.

Immer wieder horcht er nach Warnrufen anderer Tiere und erfährt unterwegs von einige Wächtern, dass diese Warnrufe tiefer im Park gehört haben. Weiter geht die Fahrt über Stock und Stein, aber kein Tiger lässt sich blicken. Wir stehen wieder an einer Stelle mit gutem Überblick und tatsächlich, hier sind einige Rufe zu hören. Unser Guide erklärt uns, es wären Warnrufe der Hirsche. Also drehen wir um und fahren in Richtung der Rufe, aber leider ist von einem Tiger weit und breit nichts zu sehen. So begnügen wir uns mit den vielen anderen Tieren, die wir hier im Park sehen und mit der tollen Landschaft.

an einem Wasserloch entdecken wir 2 Krokodile

an einem Wasserloch entdecken wir 2 Krokodile

>> schliessen <<

Wir erleben Rehe, Antilopen, Hirsche, Pfaue, Krokodile, eine Eule, Eisvögel, Ibisse, sehr zutrauliche Vögel (Wanderbaumelster, Dendrocitta vagabunda, Rufous Treepie) Krähen, Rebhühner und Wildschweine an den verschiedensten Stellen im Park. An einem kleinen See legen wir einen längeren Stopp ein und können wunderbar viele der genannten Tiere beobachten. Besonders die sehr zutraulichen Wanderbaumelstern, die manchem schon auf der Suche nach Futter ziemlich lästig werden. Immer wieder legen wir einen kurzen Fotografierstopp ein um jedem die Gelegenheit für ein schönes Foto zu geben. Gegen 9 Uhr 15 machen wir uns auf den recht langen Rückweg über die teilweise sehr holprigen Pisten des Parks. Unterwegs entdeckt unser Guide noch eine recht große Eule, die wir hier im Park nicht erwartet hätten. Ein prächtiges Exemplar. Kurz vor Ende des Parks sehen wir wieder die Affen, wie schon gestern. Gegen 10 Uhr 10 sind wir wieder im Hotel zurück.

Koffer packen und Freizeit

im Pool des schönen Hotels entspanne ich mich am Nachmittag

im Pool des schönen Hotels entspanne ich mich am Nachmittag

>> schliessen <<

Kurz Hände waschen und dann gehen wir mit leicht knurrendem Magen zum Frühstück. Anschließend heißt es Koffer packen. Wir fahren morgen mit dem Zug weiter, während unsere Koffer schon heute Mittag mit unserem Reisebus weiter befördert werden. Dann müssen wir sie nicht, wie beim ersten Mal, mit in den Zug schleppen und verstauen. Also heißt es überlegen, was geht mit und was braucht man noch heute Nachmittag und morgen.

Um 13 Uhr 20 erscheint unser Bus und alle Koffer werden verstaut. Wir fahren übrigens mit dem Zug, weil die Straßenverhältnisse extrem schlecht sind. Anschließend ist schon wieder Mittagessen angesagt. Zum Glück sind die indischen Speisen sehr leicht und vom Büffet kann man sich immer so viel nehmen wie man mag (3 Getränke zusammen 240 Rupies). Jetzt haben wir noch 2 Stunden Freizeit, denn der nächste Programmpunkt ist erst für 16 Uhr, nach der großen Hitze, angesetzt. Alle verziehen sich auf ihre Zimmer, ich springe in den Pool. Es ist der wärmste Pool der Reise, fast nicht mehr erfrischend aber trotzdem ganz angenehm.

die Schule Adarsh Manovikas Sansthan in Sherpur

wir bummeln über den Markt von Sawai Madhopur

wir bummeln über den Markt von Sawai Madhopur

>> schliessen <<

Um 16 Uhr fahren wir in einem dieser offenen Geländewagen (unser Bus ist schon unterwegs nach Agra) nach Sawai Madhopur. Wir haben 20 Minuten Zeit um über den sehr interessanten, einheimischen Markt zu bummeln, während Jai für rund 800 Rupies, die wir gespendet haben, Obst und Süßigkeiten besorgt. Diese sind für eine Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche, die wir später besuchen werden. Es ist sehr spannend über diesen Markt zu bummeln, da wir hier scheinbar die einzigen Ausländer sind. Wir sehen viele uns unbekannte Früchte und Gemüse, riechen unbekannte Düfte und schauen in überwiegend freundliche Gesichter. Ein Markt ist immer ein tolles Erlebnis wegen der vielen Eindrücke.

wir erreichen eines der Hilfsprojekte von Chamäleon Reisen...

wir erreichen eines der Hilfsprojekte von Chamäleon Reisen...

>> schliessen <<

Dann geht es weiter zur Schule Adarsh Manovikas Sansthan in Sherpur. Hier sind geistig behinderte Kinder und Jugendliche untergebracht, die ansonsten am Rande der indische Gesellschaft allein nicht überlebt hätten. Für solche Leute gibt es sonst scheinbar keinen Platz in diesem Land. Die Kinder und Jugendlichen erwarten uns schon am Eingang des Grundstücks. Es herrscht eine ausgelassenen Fröhlichkeit. Wir verteilen die Süßigkeiten und das Obst unter den Anwesenden.

... und verteilen die mitgebrachten Süßigkeiten und das Obst

... und verteilen die mitgebrachten Süßigkeiten und das Obst

>> schliessen <<

Die Fa. Chamäleon unterstützt neben einigen anderen auch dieses Projekt, daher auch unser Besuch hier. Ein junger Mann, der hier mithilft, zeigt uns voller Begeisterung alle Errungenschaften der Schule, wie z.B. das Office, die Unterkünfte mit den Liegen und Decken, die Spielmöglichkeiten, Lernmittel und Kleidung für die Kinder. Offensichtlich kümmern sich hier einige Leute doch sehr um diese Aussenseiter der Gesellschaft.

Dorfbummel durch Sherpur

im Dorf Sherpur treffen wir auf diese Mutter mit ihren Kindern, die ihre Schularbeiten erledigen

im Dorf Sherpur treffen wir auf diese Mutter mit ihren Kindern, die ihre Schularbeiten erledigen

>> schliessen <<

Nach etwa 15 Minuten verlassen wir wieder die Schule und fahren in das nahe gelegene Dorf Sherpur. Hier bummeln wir eine Gasse entlang und verteilen an die kleinen Kinder Bonbons, über die sich die Kinder (wie wohl überall auf der Welt) sehr freuen. Einige sind sehr bescheiden und freuen sich schon über einen Bonbon, andere versuchen uns auszutricksen, verstecken die Bonbons und betteln erneut. Auch die Eltern der Kinder sind ausserordentlich freundlich zu uns und freuen sich scheinbar auch über die Mitbringsel für ihre Kinder. Wir können einige schöne Fotos der Kinder, bzw. mit ihren Eltern schießen. Ein ausgesprochen ruhiges Dorf, keine lärmenden Fahrzeuge, keine Marktstände, alles geht sehr ruhig und gemütlich zu. Es macht einfach Spaß durch das Dorf zu bummeln. Zum Abschuss sehen wir noch, wie die Wasserbüffel, die kurz zuvor ins Dorf zurückgekehrt sind, richtig schön mit viel Wasser abgeschrubbt werden.

das restliche Tagesprogramm

Gegen 17 Uhr 30 setzen wir uns wieder in Richtung Hotel in Bewegung und erreichen es kurz nach 18 Uhr. Bei Kaffee, Tee und Keksen unterhalten wir uns noch in wenig über den vergangenen Tag und ziehen uns später auf die Zimmer zurück. Ich schicke den beiden Gautingern eine weitere E-Mail mit Berichten der Reise und einigen Fotos, damit sie sehen, was ihnen entgangen ist und sie sich dann später auf diese Reise freuen können. Gegen 20 Uhr ruft dann schon wieder das Abendessen.

Heute ist das Hotel scheinbar ausgebucht, den es ist brechend voll beim Abendessen. Aber wir lassen uns dadurch nicht beeindrucken. Während des Essens, es schmeckt wieder ausgezeichnet (Büfett) notieren alle ihre Adressen, Telefonnummern und Emailaccounts auf einem Zettel, den Jai dann für alle einmal kopiert, eine hervorragende Idee. Wir wollen nämlich die vielen Bilder, die wir teileise bewusst und unbewusst gegenseitig geschossen haben, austauschen. Wir quatschen noch eine ganze Weile und nachdem ich unsere Getränke (2 Bier, 1 Cola 580 Rupies) bezahlt habe, ziehen wir uns aufs Zimmer zurück. Morgen heißt es wecken um 5 Uhr 15, für uns also 5 Uhr aufstehen. Ich schreibe schnell noch den Reisebericht zusammen und dann geht's ab ins Bett. Wieder ein toller Tag, leider ohne Tiger.

Balken
Wetter : 36 Grad, nachmittags vorübergehend bewölkt, abends aufgelockert
Unterkunft : Hotel Ranthambore Regency FMA