Agra, das Taj Mahal - 28 km
24.03.2013
Balken

endlich mal wieder ausschlafen

Weil es in Agra morgens im Augenblick sehr diesig ist, verzichten wir auf die frühmorgendliche Fahrt zum Taj Mahal. So können wir heute endlich mal wieder ausschlafen. Der Erfolg der Geschichte ist, dass wir bereits eine halbe Stunde vor der Weckzeit wach sind und aufstehen. Wir sind langes Ausschlafen einfach nicht mehr gewöhnt. Um 7 Uhr 15 klingelt unser Weckruf, um 8 Uhr erscheinen wir zum Frühstück. Erst mal landen wir im falschen Saal, kurzfristig wurde der Frühstücksbereich verlegt. Wir fragen an der Rezeption nach und finden dann unseren Frühstücksraum schnell. Es gibt das übliche Angebot am Büfett. Allerdings gibt's hier im Hotel bei den Säften einen Sweet Lime Juice, der hervorragend schmeckt.

ein Höhepunkt der Rundreise - das Taj Mahal

diese Kutsche wird von einem Marwari, einer speziellen Pferderasse gezogen

diese Kutsche wird von einem Marwari, einer speziellen Pferderasse gezogen

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Gegen 8 Uhr 45 treffen wir uns in der Vorhalle und fahren gemeinsam bis zum Kultur- und Tagungszentrum Kalakriti, wo wir heute Abend einer Vorstellung beiwohnen werden. Wir steigen in eine Pferdekutsche um, die für 4 Personen geeignet ist. 2 sitzen in Fahrtrichtung, 2 umgekehrt dazu. Gezogen wird die Kutsche von einem speziellen Pferd, einem Marwari, welches nur hier in Rajasthan und angrenzenden Gebieten gezüchtet wird. Nach ca. 15 Min erreichen wir einen Punkt, ab dem wir dann zum Eingang des Taj Mahal Geländes (East Gate) noch ein kurzes Stück laufen müssen. Sicherheit wird hier sehr groß geschrieben. Dementsprechend müssen wir eine Sicherheitsschleuse passieren und werden dahinter auch noch abgetastet. Es gibt so viele Verbote hier, dass man am besten wirklich nur die Kamera, Ersatzakkus und eine Flasche Wasser mitnimmt. Vieles andere ist verboten.

ein erster Blick auf das Taj Mahal durch das Darwaza Portal

ein erster Blick auf das Taj Mahal durch das Darwaza Portal

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Nach etwa 200 Meter biegen wir rechts ab und dann sehen wir das Taj Mahal zum ersten Mal durch das freistehende Eingangsportal Darwaza. Es sind zwar schon sehr viele Touristen vor Ort, aber alles ist nicht so schlimm wie ich es erwartet habe. Natürlich lässt sich kein menschenfreies Foto des Taj egal von welcher Position aus schießen. Wir versuchen also unser bestes am Eingangstor Darwaza, wo übrigens dann auch spätestens die die Videokameras abgegeben werden müssen (Schließfächer).

Unser Reiseleiter erzählt uns schon mal einiges zum Taj Mahal, während wir nebenbei ausgiebig fotografieren. Im Schatten und an einer etwas ruhigeren Stelle bekommen wir noch weitere Informationen und den Hinweis, dass wir jetzt 2,5 Stunden Zeit haben das Taj Mahal alleine zu erkunden. Vorher schaffen wir es aber noch ein Gruppenfoto, sogar mit Reiseleiter, zu erstellen. Bewaffnet mit Wasserflasche und Schuhüberziehern (vom Reiseleiter besorgt) beginnen wir unsere Wanderung zum Eingang des Mausoleums. Wir hatten noch den Tipp bekommen, dort als erstes hinzugehen, weil es im Laufe der Zeit immer voller werden wird. Immer wieder schießen wir unterwegs Fotos in alle Richtungen. Ständig verändert sich der Blickwinkel und das Taj Mahal scheint immer größer zu werden, je näher wir ihm kommen. Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk.

der Eingang zum eigentlichen Mausoleum

der Eingang zum eigentlichen Mausoleum

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Als ausländische Touristen, die einen deutlich höheren Eintritt (750 Rupies, im Reisepreis eingeschlossen) bezahlen, können wir auf einem kürzeren Weg zum Eingang des Mausoleum gehen als die Inder selber (20 Rupies). Vorher streifen wir uns noch die Überzieher über die Schuhe. Dann geht wir hinauf zur Plattform, auf der das Mausoleum steht. Schon ein beeindruckendes Bauwerk. Ab dem Eingang des Mausoleums darf nicht mehr fotografiert werden. Wir betreten eine große, runde und hohe Halle, in deren Mitte der Sarg von Mumtaz Mahal steht und gleich links daneben der Sarg ihres Mannes Shah Jahan.

Die echten Särge befinden sich allerdings ein Stockwerk tiefer und sind nicht zugänglich. Das ganze ist umgeben von einer Art Gitter, ein Kunstwerk aus Marmor, der sehr filigran bearbeitet wurde. Wir umrunden das Zentrum und schießen, wie viele Leute hier, heimlich doch ein paar Fotos. Eigentlich ist das Innere des Mausoleums recht schmucklos, zumindest hinsichtlich der Farben, die ich hier eigentlich erwartet habe.

das Innere des Mausoleums

das Innere des Mausoleums

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Anschließend umrunden wir das Innere des Mausoleums noch auf einem äußeren Ring, der sich auch noch innerhalb des Mausoleums befindet. Auch hier viel filigrane Steinmetzarbeit, aber wenig sonstiges schmückendes Beiwerk oder Farbe. Wir fotografieren das Taj Mahal von den verschiedensten Stellen aus, auch die beiden symmetrischen Bauten rechts und links des Taj Mahals. Anschließend, wir entfernen vorher aber unsere Überzieher, laufen wir zum rechten der beiden Gebäude, welches eine Art Wohnhaus gewesen sein soll. Auch hier ergeben sich schöne Ausblicke auf das Taj Mahal.

eines der beiden Gebäude rechts und links des Taj Mahal

eines der beiden Gebäude rechts und links des Taj Mahal

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Weiter geht es auf der dem Fluss Yamuna zugewandten Seite hinüber zur Moschee, die vom Bau her dem Haus auf der anderen Seite völlig gleicht. Hier sind deutlich weniger Menschen unterwegs, innerhalb der Moschee muss man auch wieder seine Schuhe ausziehen. Es gibt so viele Fotomotive um uns herum aber die Zeit schreitet langsam voran. Durch die wechselnde Bewölkung sieht das Taj Mahal immer wieder anders aus. Wir kehren zur zentralen Achse, die zwischen den Gärten liegt zurück, um noch ein paar schöne Fotos von dort aus vom Mausoleum zu bekommen.

ein letzter Blick auf das Taj Mahal

ein letzter Blick auf das Taj Mahal

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Es ergeben sich immer wieder tolle Ausblicke auf das Taj Mahal. Viele Reiher treiben sich in den Blumenbeeten rechts und links der Springbrunnen herum, Streifenhörnchen toben durch die Anlage und auch einige Halsbandsittiche sind zu sehen. Nachdem wir ausgiebig fotografiert haben, setzen wir uns auf eine Parkbank und genießen einfach die Atmosphäre der Anlage. 25 Minuten vor der verabredeten Zeit kehren wir, als letzte, zum vereinbarten Treffpunkt der Gruppe zurück.

Mittagessen in Agra

Zu Fuß wandern wir in gut 15 Minuten nach Ende der Besichtigung bis zu unserem Autobus zurück und fahren anschließend in ein Lokal in Agra zum Mittagessen. Wir bestellen uns chinesisches "Hühnchen süß sauer" und Brot dazu, es schmeckt alles sehr lecker. Beim Bezahlen muss ich dann diesmal René um 1000 Rupies anpumpen, da wir inzwischen noch nicht getauscht hatten und uns das Bargeld fast ausgegangen ist. Die 100 Rupies von gestern Abend, die wir René gepumpt hatten, haben wir natürlich schon längst zurückbekommen. Das Essen mit 2 Bier kostet etwa 1500 Rupies. Nach dem Mittagessen setzen wir Achim (aus Bayern) im Hotel ab, er hat sich etwas verkühlt und seine Stimme hat ihn im Stich gelassen. Er will sich ein bisschen schonen.

das Rote Fort von Agra

das Rote Fort von Agra

das Rote Fort von Agra

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Dann geht es weiter zum Roten Fort, einem beeindruckenden Bauwerk von 1565. Der Mogulkaiser Shah Jahan hat im 17.Jhdt., die bis dahin aus Sandstein erbaute Anlage, durch weitere Bauten aus Marmor erweitert. Die letzten 8 Jahre seines Lebens war er Gefangener in seinem eigenen Roten Fort, mit Blick auf das vom ihm errichtete Taj Mahal. Wir betreten die Anlage durch eines der Tore und können schon hier die dicken Mauern erahnen. Jai führt uns durch 2 verschiedene Paläste im Fort und erklärt viele Details der Anlage und ihrer Geschichte. Dazwischen haben wir immer wieder 5-25 Minuten Fotopause um nicht nur das Wissen zu vertiefen, sondern auch um schöne Fotos zu schießen. Die Sonne sticht heute ganz schön mächtig und große Teile unseres Weges liegen in der Sonne. Das Rote Fort, soweit wir es während unseres Rundgangs sehen, ist eine beeindruckende Festungsanlage.

Rückkehr ins Hotel

Nach etwa 1 Std. 45 Minuten verlassen wir das Rote Fort wieder und fahren endgültig zum Hotel zurück. Auf der Rückfahrt bekommt auch Elke ihren Schuh kostenlos repariert zurück, was für ein Service. Während noch einige zu einer Werkstatt fahren und sich dort Einlegearbeiten u.ä. erklären lassen, bleiben wir im Hotel. Ich habe noch mächtigen Durst und gönne mir 2 Cola aus der Minibar. Bei der Ankunft im Hotel kaufe ich mir an der Rezeption für 175 R eine Stunde Internet und erhalte dafür den Username und Passwort .

Ich verschicke eine E-Mail mit Bildern an unsere Freunde in Bayern, die leider nicht mitkommen konnten und an weitere Bekannte. Des Weiteren schicke ich schon jedem Reiseteilnehmer die Gruppenbilder vom Taj Mahal. Fast alle Akkus sind leer und müssen wieder geladen werden. Dann noch eine schöne Dusche und wir sind fit für die nächsten Aktivitäten, die anstehen. Ein Telefonat nach Deutschland per Festnetz kommt aus unerfindlichen Gründen nicht zustande, also haben wir zum 3.Mal das Handy bemüht.

Besuch einer Live-Show im Kalakriti

Figuren der Live-Show im Theater Kalakriti in Agra

Figuren der Live-Show im Theater Kalakriti in Agra

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Um 17 Uhr 30 werden alle wieder abgeholt und wir fahren zum Theater Kalakriti. Diese zeigt in Bollywoodmanier die Geschichte des Mogulkaiser Shah Jahan, seiner Frau Mumtaz Mahal und die Entstehung des Taj Mahal. Eine sehr farbenfrohe Live-Show. Über Kopfhörer bekommen wir deutsche Kommentare bzw. Übersetzungen, so dass wir dem Inhalt des Stückes folgen können. Dauer der Veranstaltung 80 Minuten, Kosten etwa 1500 Rupies p.P.

Anschließend fahren wir zum Abendessen in die Stadt. Jai hatte sich heute Mittag ein interessantes Gericht bestellt, dass ich gerne mal probieren wollte. "Sizzlers" ist uns als "heißer Stein" bekannt und es gibt es in verschiedenen Varianten, mit und ohne Hühnchen. Dazu viel Gemüse und ein Ei und alles wird auf einem heißen Stein serviert. Uns schmeckt das Essen sehr gut und es ist eine recht große Portion. Dazu jeder noch ein Bier und Garlic Bred und eine Cola zum Nachspülen. Das Essen einschließlich der Getränke kostet ohne Service 1511 Rupies.

Gegen 22 Uhr kehren wir vollgefressen ins Hotel zurück. Jai kündigt uns noch an, das wir morgen noch 15 Min. länger schlafen dürfen als heute; große Freude bei allen. Jetzt ist es inzwischen kurz vor 23 Uhr, ich schreibe die letzten Zeilen des Reiseberichts während Elke ein wenig Solitär spielt. Dann müssen wir uns noch um die Koffer kümmern, denn morgen fahren wir zurück zum Startpunkt der Reise nach Delhi.

Balken
Wetter : 37 Grad, teils heiter, teils wolkig
Unterkunft : Clarks Shiraz F