Greenock / Schottland -- TUI-Transfer Edinburgh - privater Stadtbummel
06.07.2019
Balken

Fahrt durch den Firth of Clyde nach Greenock - Frühstück nach oben

Heute klingelt der Wecker schon um 6 Uhr, unser Ausflug nach Edinburgh startet bereits um 8 Uhr 30 bzw. Treffpunkt ist wieder das Theater auf Deck 4 um 8 Uhr 15. Draußen sind neben Wolken auch viel blauer Himmel zu sehen, was für ein Wetter!. Mein Schiff 5 fährt langsam durch den Firth of Clyde (einen Fjord) Richtung Greenock. Sanfte grüne Hügel und kleinere und größere Ansiedlungen sind zu sehen. Mein Schiff 5 hat inzwischen Greenock erreicht und legt am Greenock Ocean Terminal an.

Vor dem Schiff empfängt uns ein Dudelsackspieler mit typisch schottischen Weisen. Nach jedem Lied bekommt er viel Applaus. Auch eine überdimensionale Puppe, in der ein Mensch steckt, bewegt sich vorsichtig am Schiff entlang. Wir gehen im Anckelmannsplatz frühstücken. Ich treffe dort zufällig den Chef der Großen Freiheit (von unserem Gourmetrundgang) und frage ihn nach den Plastikschüsseln und den Problemen der Verfügbarkeit. Er erklärt mir, dass es sich um eine Notlösung handelt. Der Lieferant der Porzellanschalen konnte nicht mehr rechtzeitig liefern, daher kurzfristig die Plastikschalen.

Nach dem Frühstück packen wir alle Sachen und gehen zum Theater. Hier bekommen wir, wie schon beim ersten Ausflug mit TUI, die Busnummern ausgehändigt und können dann direkt von Bord gehen. Ein weiterer Schotte, ein älterer Herr, begrüßt am Kai alle vorbeikommenden Passagiere per Handschlag. Als wir Bus Nr. 14 erreichen sind wir etwas irritiert, denn an der Windschutzscheibe des Busses steht ein falsches Schild (Name des Ausflugs). Wir werden aber sofort aufgeklärt, dass das ein Fehler aber der Bus der Richtige ist. Wir steigen ein und 75 % aller Plätze sind schon belegt. Mit dem neuen System gehen die Leute offensichtlich schon frühzeitig von Bord um sich die vorderen Plätze zu sichern.

Fahrt nach Edinburgh

Uns ist das egal und schon vor 8 Uhr 30 starten wir Richtung Edinburgh. Eine in Edinburgh lebende Spanierin begleitet uns auf der Fahrt nach Edinburgh und erzählt einiges über die vorbeiziehenden Landschaft und den Ablauf des Tages. Entlang des Firth of Clyde, der sich weit ins Land hineinzieht, fahren wir Richtung Glasgow. Der Fjord liegt jetzt während der Ebbe fast trocken. Am Ende des Firth of Clyde mündet der Fluss Clyde in den Fjord. Über diesen Fluss machen sich Ebbe und Flut sogar noch in Glasgow bemerkbar, obwohl es über den Fluss und den Fjord rund 60 Km bis zum Meer sind. Wir fahren ein Stück durch Glasgow, ohne aber wirklich etwas interessantes zu sehen. Weiter geht es auf einer Art Autobahn, max. 100 km/h sind hier erlaubt. Nach rund 100 Min erreichen wir unser Ziel, den Waterloo Place am Endes der Princes Street am Fuß des Calton Hill in Edinburgh. Dabei sehen wir schon einige markante Punkte der Altstadt, da der Bus von Süden kommend am Castle Rock vorbei fährt und dann die Altstadt "Old Town" durchquert um auf der nördliche Seite wieder hinunter in die "New Town" zu fahren.

Bummel durch Edinburgh

EDINBURGH - das altehrwürdige Balmoral Hotel von 1902

 EDINBURGH - Balmoral Hotel 

Kurz nach 10 Uhr verlassen wir den Bus. Unsere "Reisebegleitung" schärft uns noch ein, dass wir spätestens um 15 Uhr hier wieder zurück sein müssen. Das Wetter ist super, teilweise Wolken, teilweise viel Sonne, was für ein Tag!. Wir laufen ein Stück die Princes Street zurück und biegen am altehrwürdigen Balmoral Hotel von 1902 links ab. Über die North Bridge gehen wir langsam bergauf in die Altstadt. Leider finden an der Brücke Bauarbeiten statt, aber trotzdem bieten sich uns immer wieder schöne Blicke auf das Castle und viele alte Häuser ringsum.

die Royal Mile

Dann erreichen wir die Royal Mile , die sich vom Edinburgh Castle bis hin zum Palace of Holyroodhouse (unter verschiedenen Namen) über rund 2 Km erstreckt, das Herzstück der Altstadt. Sie besteht eigentlich aus 5 Straßen : Castle Hill, Lawnmarket, High Street, Canongate und Abbey Strand. Wir sind einen Augenblick lang erschlagen von den Maschenmassen, die sich hier oben tummeln. Aber Edinburgh ist schließlich eines der Highlights von Schottland. Schon alleine der Blick rechts und links die Straße hinunter zeigt so viele schöne alte Häuser (aus verschiedenen Jhdt.) und andere interessante Sachen, die man im Rahmen dieses Berichts gar nicht alle im Detail beschreiben kann.

EDINBURG - die Royal Mile, das Herz der Altstadt, die meistfrequentierte touristische Straße in Edinburgh

EDINBURGH - die Royal Mile, das Herz der Altstadt

Immer wieder sehen wir nach rechts, links und oben und entdecken weitere alte Häuser und auch viele schmale Durchgänge, „Close“ genannt, die wir besonders interessant finden. Sie führen von der Royal Mile durch die Häuser zu kleinen Innenhöfen und weiter zu anderen Straßen. Wir schauen in viele dieser Durchgänge hinein. Auch jede Seitenstraße bietet spannende Einblicke.

Auf der Royal Mile stehen auch viele Leute, die z.B. Figuren aus Harry Potter Filmen darstellen, wie z.b. Dobby . Es sind aber auch viele andere Künstler, Gaukler u.ä. unterwegs um von den vielen Touristen den einen oder anderen Obolus zu erhalten. Wir kommen auch am Mercat Cross vorbei, hier wurden traditionell königliche Proklamationen und staatsbürgerliche Ankündigungen bekannt gegeben. Das heutige Kreuz stammt von 1885. Gleich daneben steht die St. Giles Kathedrale, die wir aber aus Zeitgründen nicht besuchen.

Auch hier in Edinburgh sind inzwischen Teile der Straße auf Grund der weltweiten Anschläge durch Poller und Durchgänge für Fußgänger extra gesichert, auf die wir auf unserem weiteren Weg stossen. Es macht trotzdem viel Spaß über die Royal Mile mit ihren vielen alten Häusern und Durchgängen zu bummeln. Faszinierend ist immer wieder die Geschlossenheit der Altstadt zu sehen und das damit verbundene Flair zu spüren. Man muss allerdings die vielen Touristen dabei ausblenden.

Victoria Street und Grassmarket nach oben

EDINBURG - die Victoria Street auf dem Weg zum Grassmarket

EDINBURGH - die Victoria Street auf dem Weg zum Grassmarket

Über einige Durchgänge und Treppen erreichen wir die schöne Victoria Street, die zum Grassmarket führt. Diese relativ steile Straße mit ihren Häusern, überwiegend aus dem 19. Jhdt., bietet einen wunderschönen Anblick. Von einer höher gelegenen Terrasse kann man sehr schöne Fotos schießen. Wir bummeln über die Victoria Street hinunter zum Grassmarket, einem mittelalterlichen Marktplatz von 1477. Rings um den Platz stehen noch etliche alte Häuser, eine sehr schöne Ecke. Vom südwestlichen Ende des Markts aus hat man einen schönen Blick auf das oberhalb liegende Edinburgh Castle. Man muss sich allerdings eine gute Position suchen, um die Tribünen des jährlich stattfindenden Royal Edinburgh Military Tattoo, die schon auf der Esplanade vor dem Castle aufgebaut sind, auszublenden.

Elke legt auf einer Bank auf dem Grassmarket eine Pause. Ich gehe inzwischen auf "The Vennel", einem kleinen Durchgang mit Treppen zwischen 2 Häusern bergauf zu einem wunderschönen Fotopunkt. Immer wieder drehe ich mich um und ständig ergeben sich neue Ausblicke auf das Edinburgh Castle. Nach ca. 200 m ist der schönste Ausblick auf das Castle erreicht. Hier oben bin ich der einzige Tourist. Dabei ist es ein wunderschöner Punkt für Fotos (GPS : 55.946187, -3.196868). Ich kehre zum Grassmarket zurück und hole Elke ab.

wir steigen zum Castle hinauf

Gemeinsam gehen wir über die Treppe Castle Wynd South (in der Mitte des Grassmarket) hinauf Richtung Castle und erreichen die Johnston Terrace. Über diese gehen wir bis zur Castlehill und biegen links ab zur Esplanade, dem Vorplatz vor dem Edinburgh Castle. Wir wollen uns natürlich auch das Edinburgh Castle ansehen. Dazu hatten wir schon vorher im Internet Karten bestellt (Zeitraum 12:00-13:30). Innerhalb dieser Zeit können wir das Castle betreten und dürfen dann solange bleiben wie wir wollen.

Tickets und Rundgang

Am Eingang der Esplanade (großer Platz direkt vor dem Castle) stehen auch gleich die Automaten an denen ich mit meinem Voucher aus dem Internet die eigentlichen Eintrittskarten ausdrucken kann. Wir sind etwas zu früh, trotzdem lassen sich die Tickets ausdrucken. Von der Esplanade aus kann ich, trotz der aufgebauten Tribünen, doch einige schöne Fotos vom Castle schießen. Gefühlt sind hier oben am Castle noch mehr Menschen als in der Altstadt.

EDINBURG - wir haben den Eingang zum Castle erreicht

EDINBURGH - wir haben den Eingang zum Castle erreicht

Gleich hinter dem Eingang zum Castle befinden sich übrigens auch Toiletten. Kurz vor dem Portcullis Gate werden die Tickets kontrolliert. Eine ausführliche Beschreibung unseres Rundgangs würde den Rahmen dieses Reiseberichts deutlich sprengen, daher werde ich nur einige interessante Stationen erwähnen. Kurz nach dem Gate bieten sich rechts von der Argyle Battery erste schöne Ausblicke auf Edinburgh.

EDINBURG - die St. Margrets Chapel von 1130 ist die älteste Kirche in Edinburgh

EDINBURGH - die St. Margrets Chapel von 1130 ist das älteste Gebäude in Edinburgh

Wir gehen jetzt linkerhand die Lang Stairs ca. 70 Stufen hoch vorbei am Argyle Tower zur St. Margrets Chapel. Diese kleine Kirche, ältestes Gebäude in Edinburgh von 1130, sehe ich mir natürlich auch von Innen an. Die Wartezeit (5 Min.) hält sich in Grenzen. Vor der Kirche steht Mons Meg, eine sechs Tonnen schwere, alte Kanone, die bis zu 150 Kg schwere Steine bis zu 3 Km weit verschießen konnte. Von hier oben hat man einen tollen Blick über Edinburgh. Man muss aber auch wissen das hier unglaublich viele Menschen unterwegs sind. Um in die einzelnen Gebäude zu kommen, müsste man Wartezeit von bis zu einer Stunde in Kauf nehmen. Zeit die wir nicht haben.

EDINBURG - in der Great Hall von 1511 fanden große Bankette und Staatsveranstaltungen statt

EDINBURGH - in der Great Hall von 1511 fanden Bankette und Staatsveranstaltungen statt

Also bummeln wir über das Castle und sehen uns viele Gebäude von aussen. In die mittelalterliche "Great Hall" von 1511 komme ich erstaunlicherweise ohne jede Wartezeit hinein. Hier fanden große Bankette und Staatsveranstaltungen statt. Die Halle ist von einer hölzernen Hammerbalkendecke gekrönt und Rüstungen und Waffen zieren die kaminroten Wände. Wir bummeln noch zu einigen weiteren Gebäuden und schönen Aussichtspunkten. Dann lassen wir uns unter schattigen Bäumen auf einer Bank zu einer Pause nieder. Plötzlich versammeln sich auf einem freien Platz vor uns viele Menschen und halten Kameras schussbereit in der Hand. Aha, die 13 Uhr-Kanone ist fällig. Jeden Tag, außer sonntags, wird die Kanone pünktlich mit Donnerhall gezündet. Wahrscheinlich 99% der Leute die das fotografieren wollten, zucken zunächst bei dem Knall zusammen und verpassen damit das richtige Foto, lustig.

wir verlassen das Castle - noch 2 alte Häuser nach oben

EDINBURG - das John Knox House (1470) ist eines der wenigen Gebäude, das noch das typische Aussehen des Mittelalters zeigt

EDINBURGH - das John Knox House (1470) ist eines der wenigen Gebäude, das noch das typische Aussehen des Mittelalters zeigt

Nachdem sich die Menschenmassen langsam aufgelöst haben gehen wir Richtung Ausgang. Ein wirklich sehenswertes Castle, für das man wie für viele andere Dinge in dieser Stadt viel mehr Zeit haben müsste. Wir bummeln über die Royal Mile weg vom Castle, sehen uns noch das eine oder andere Haus an, erkunden einzelne Durchgänge (Close) und bummeln einfach durch die Altstadt und genießen die Atmosphäre. Als letztes in der Altstadt sehen wir uns noch das John Knox House von 1470 an. Es ist eines der wenigen Gebäude, das noch das typische Aussehen aus dem Mittelalter zeigt.

EDINBURGH - das Canongate Tolbooth von 1591, es diente als Gerichtsgebäude und besitzt eine sehr schöne Uhr

 EDINBURGH - Canongate Tolbooth 

Ganz in der Nähe steht das Canongate Tolbooth von 1591. Es diente im Laufe der Zeit als Gerichtsgebäude, Gefängnis und Versammlungsraum. Am Haus befindet sich eine schöne alte Uhr. Langsam geht unsere Zeit in Edinburgh zu Ende. Über einige Seitenstraßen kehren wir zum Waterloo Place zurück. Punkt 15 Uhr setzt sich der Bus wieder in Richtung Greenock in Bewegung, alle Mitreisenden sind wieder an Bord. Das war ein ganz toller Tag in Edinburgh, eine absolut sehenswerten Stadt. Trotz der kurzen Zeit haben wir viel von der Altstadt und dem Edinburgh Castle gesehen. Ein Ausflug, der sich auf jeden Fall lohnt.

Rückfahrt nach Greenock

Die Rückfahrt dauert wieder fast 100 Min. Zurück an Bord gehen wir gleich ins "Tag und Nacht"-Restaurant und bestellen uns 2 Burger. Die TUC (Kekse) unterwegs waren nett, aber nicht sehr sättigend. Die 2 Burger sind nicht schlecht, aber es geht besser. Wir gönnen uns hinterher noch ein paar Scheiben Currywurst und dazu noch Eistee. Am Nachmittag entspannen wir bis kurz nach 18 Uhr auf unserem sonnigen Balkon. Dann gehts zum Abendessen auf das Aussendeck des Anckelmannsplatz. Bei 20 Grad und Sonne in Greenock genießen wir, wahrscheinlich das letzte Mal, das Abendessen.

Dudelsackmusik zur Abfahrt

Zur Abfahrt des Schiffes stehen 4 Dudelsackspieler und eine Pauke vor dem Schiff und spielen schottische Lieder. Sie bekommen viel Applaus. Der Kapitän hält extra seine Ansprache etwas später, nachdem wir "außer Hörweite" der Dudelsackspieler sind. Das Schiff fährt wieder durch eine liebliche Landschaft, einige kleine Schlösser tauchen auf, viele Dörfer ziehen vorbei, einige Leuchttürme, alles sanft von der Sonne angestrahlt, einfach nett. Elke bleibt später auf der Kabine während ich mir die Poolparty "Highland Games" ansehe. Etwas schwach, Kinder machen Gumminstiefelweitwurf, Tauziehen Offiziere gegen Gäste, das wars. Sehr schön ist aber das Schokoobstbuffet. Die Stimmung erscheint mit sehr durchwachsen. Mit 2 Cocktails kehre ich auf die Kabine zurück wo wir den Rest des Abends verbringen.

Noch eins zum Thema Cocktails. Den BBC, den Elke sehr mag wird bei AIDA fast immer mit einer richtiger Banane gemixt, bei TUI kommt lediglich Bananensaft ins Getränk. Und auch noch etwas zu den Kabinen: sehr praktisch ist auf den TUI-Schiffen, dass im Bad immer eine schwaches Licht brennt (Nachtlicht), so dass man nachts keine volle Beleuchtung anschalten muss.

Balken
  Kilometer : 8 (zu Fuß)
  Wetter : morgens gemischt, 8 Grad, mittags gemischt 19 grad, tolles Wetter
  Wellen : 1 m
  Unterkunft : Mein Schiff 5, Kabine, 7151, backbord