Fahrt von Chiclayo nach Trujillo
12.09.2002
Balken

die Königsgräber bei Sipan

Mit dem Bus sind wir heute morgen ca. 30 Minuten Richtung Osten nach Sipan gefahren. Von weitem sieht man zunächst nur einige große Erdhügel. Erst wenn man sich diesen "Erdhaufen" aus der Nähe betrachtet, sieht man noch Teile von Lehmziegeln, die aus den Hügeln herausragen. Es sind Zwillingspyramiden, die hier erbaut wurden.

die Entdeckung und der Inhalt der Gräber

In der Nähe dieser Pyramiden befinden sich Königsgräber, deren Alter man auf ca. 2000 Jahre schätzt. Erst 1987 wurde das erste Grab hier fast völlig unversehrt entdeckt, in den folgenden Jahren wurden dann noch weitere Gräber entdeckt. Einige Gräber hat man vor Ort restauriert und wieder zugänglich gemacht. Das bestausgestattete Grab ist das des Fürsten von Sipan. Man sieht von oben in das Grab hinein (ca. 4 m tief) und kann die vielen Grabbeigaben (nachgemacht) und die mumifizierten Leichen (teilweise) sehen. Im Grab befindet sich diverser Goldschmuck und Türkisketten sowie weitere Grabbeigaben. Es ist schon beeindruckend, wie dieses Grab ausgestattet ist. Es handelt sich hier um den größten je in Amerika gehobenen Goldschatz, Alter ca. 1500 Jahre. Das Grab wurde erst 1987 entdeckt. Die Funde waren eine Sensation, den normalerweise sind in Peru die Grabräuber immer vor den Archäologen vor Ort und nehmen alles mit was nicht niet- und nagelfest ist.

die Originale liegen jetzt im Brünning-Museum

Um uns die Originale aus dem Grab anzusehen, besuchten wir das Brünning-Museum in Lambayeque. Es ist eine beeindruckende Sammlung von Goldschmuck und -masken, Keramiken und Textilien. Es sind noch viele weitere Fundstücke auch aus anderen Gräbern ausgestellt.

Mittagessen und Pferdeschau

Das Mittagessen fand auf einer Hazienda, die sich auf Pferdezucht spezialisiert hat. Nach dem Essen wurde uns dann die besondere Pferderasse vorgestellt, die man hier züchtet. Diese Pferde sehen sehr elegant aus und beherrschen einen Gang, der sich deutlich von dem anderer Pferde unterscheidet.

zu den Mochica-Pyramiden von El Brujo

Auf der Panamericana ging es per Bus weiter zu den Mochica-Pyramiden von El Brujo. Die Pyramide sieht zunächst wieder nur wie ein riesiger Erdhügel aus. Es handelt sich um einen Zeremonientempel der Mochica-Kultur, der später teilweise überbaut und von anderen Kulturen als Begräbnisstätte benutzt wurde.

Hier wurden wir vom leitenden Archäologen begrüßt, der uns zunächst einige einführenden Erklärungen zu der Anlage gab. Anschließend begleitete er uns auf dem Rundgang und gab weitere Erklärungen. Wir sahen viele Reliefs die noch sehr gut erhalten und auch farbig angemalt waren. Die gesamte Anlage wird zur Zeit restauriert. Das ist allerdings hier in Peru ein Problem. Das Land ist arm und hat somit kein Geld für solche Aktionen. Im Falle dieser Pyramide ist es eine Brauerei, die die Finanzen zur Restaurierung zur Verfügung stellt. Von der Spitze der Pyramide hat man einen sehr weiten Blick ins Land und zum Meer.

die peruanischen Nackthunde

Hier haben wir auch zum ersten Mal die peruanischen Nackthunde gesehen, die doch recht merkwürdig aussehen. Sie toben hier durch die Gegend und trugen zum Schutz vor Sonnenbrand sogar eine Art von Pulli (das ist wahr).

Fahrt entlang der Küste nach Trujillo

Im Bus ging es dann weiter bis nach Trujillo. Die Fahrt entlang der Küste (mal mehr, mal weniger) ist ein ständiger Wechsel zwischen ziemlich trockener, trostloser Wüste und dann wieder z.B. ausgedehnten Zuckerrohrfeldern. Die Anpflanzungen sieht man immer dann, wenn ein Fluss aus den Bergen Richtung mehr fließt und somit jede Menge Wasser mit sich führt.

Stadtbummel in Trujillo

Am späten Nachmittag bummelten wir ein bisschen durch die Stadt. Zunächst ging es zur Plaza de Armas, dem zentralen Platz. Hier stehen neben einigen anderen Bauten die Kathedrale und der Bischofspalast, beide von Anfang 1600. In den Seitenstraßen des Platzes befinden sich noch einige Kolonialhäuser, die recht gut erhalten sind. Man kann sie von innen besichtigen und die teilweise noch im Original vorhanden Möbel sich ansehen.

das Privatmuseum Casinelli

Vorbei an Kirchen und Kathedralen fuhren wir dann zum Museum Casinelli. Hier hat ein Privatmann eine große Sammlung von Keramiken zusammengestellt. Da zur Zeit noch keine besseren räumlichen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, ist die Sammlung im Augenblick in den Kellerräumen einer Tankstelle untergebracht. Es ist eine sehr umfangreiche Sammlung. Besonders viele Keramiken stammen aus der Mochika-Kultur, aber auch viele andere Exponate sind hier ausgestellt. Sie stammen hauptsächlich aus der Zeit von 200 v. Chr. bis 500 n. Chr. Es lohnt sich auf jeden Fall sich diese Sammlung anzusehen.

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Wetter : 14 - 20 Grad, teils heiter teils wolkig
Unterkunft : Hotel Libertador
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