Rundfahrt Binz-Mönchsgut-Binz -- 103 Km
28.02.2006    
Balken

Man kann nicht von jedem Tag nur schönes Wetter erwarten. Das sollte sich heute bewahrheiten. Als wir aufstanden, gab es noch einige blaue Wolkenlücken am Himmel, die langsam aber immer weniger wurden. Annelie hatte schon vor dem Frühstück an der Wassergymnastik (30 Min) teilgenommen, die hier im Haus 3mal die Woche kostenlos angeboten wird. Nach dem Frühstück war der Himmel schon vollständig bewölkt.

Wir beschlossen uns ins Auto zu setzten und einige Stellen im Südosten von Rügen anzufahren. Annelie wollte sich auch einen Ort noch mal ansehen, wo sie schon vor der Wende einmal Urlaub gemacht hatte.

Vorbei an Sellin und Göhren fuhren wir bis in den letzten Winkel, nach Klein-Zicker. Unterwegs begegneten wir auch dem Rasenden Roland, der uns mit seinem Dampf teilweise regelrecht die Sicht auf der Strasse nahm.

Klein-Zicker

Von Klein-Zicker aus hatte man eine sehr schöne Aussicht auf den noch zugefrorenen Greifswalder Bodden. Es sah fast so ein bisschen wie in der Antarktis aus ( kennen wir nur aus dem Fernsehen). Grosse Wasserflächen waren zugefroren und am Strand schoben sich einige Eisschollen übereinander. Eine ganz winzige Insel nicht weit vom Strand entfernt war völlig verschneit und sah so fast wie ein Eisberg aus.

Nach ca. 10 Minuten gingen wir zurück zum Auto, da hier ein ganz schön eisiger Wind über Land fegt. Übrigens hat hier fast schon jede kleinste Ortschaft einen gebührenpflichtigen Parkplatz um den man nicht herum kommt, 1 Stunde 1 Euro. Gut eingeheizt machten wir uns auf den Weg nach Groß-Zicker, einem Ort, den wir in den letzten Jahren schon öfters besucht hatten.

Groß-Zicker

Wir spazierten durch den Ort, der sehr viele schöne reetgedeckte Häuser besitzt. Aber auch hier, wie in Klein-Zicker, waren nur sehr wenige Leute zu sehen. Der Tourismus kommt hier erst in der wärmeren Jahreszeit her. Leider war unser Lieblingslokal (Rügen 2005) noch nicht geöffnet. So kehrten wir am Dorfanfang in einem Hotel und Restaurant ein um etwas Warmes zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen.

Nächstes Etappenziel war das Schulmuseum von Middelhagen, welches Annelie im Auftrag ihres Bruders sich mal ansehen sollte. Zu dieser Zeit des Jahres war es allerdings geschlossen und so zogen wir unverrichteter Dingen wieder davon.

auf den Spuren der Vergangenheit

Anschließend fuhren wir über Puttbus und Lauterbach nach Neuendorf. Hier fand Annelie das Haus wieder, in dem sie noch vor der Wende Urlaub gemacht hatte. Die Namen an der Türklingel klangen ihr vertraut und so läutete sie einfach. Gross war die Überraschung auf beiden Seiten sich nach so vielen Jahren wieder zu sehen. Das Wiedersehen war aber nur kurz, den die Familie erwartete Besuch, aber Annelie versprach im Herbst wieder vorbei zu kommen.

Anschließend fuhren wir durch eine schöne Kopfweidenallee zu einem Aussichtspunkt. Von hier aus hatte man eine weite Sicht auf den Bodden und die Insel Vilm. Obwohl alles eigentlich grau in grau aussah, hatte das ganze doch irgend etwas "gespenstisches" an sich.

wir entdecken einen Eissegler

Als wir einen Eissegel weiter draußen entdeckten, stoppten wir noch mal um einige Fotos zu schiessen. Der Eissegler kannte sich offenbar gut hier aus, den weiter draußen konnte man die eisfreie Fahrrinne erkennen. Es sah auch so aus, als ob er ein kleines Schlauchboot mit auf dem Eissegler hatte. Für den Fall der Fälle. Als er dann wieder richtig in Schwung kam, entwickelte das Gefährt ein ganz schön hohes Tempo.

Inzwischen hatten sich die einzelnen Schneeflocken immer mehr verdichtet und zu einem richtigen Schneefall ausgedehnt. So fuhren wir nach Puttbus, umrundeten einmal den "Circus" (das Zentrum der "Weissen Stadt") und fuhren über Bergen wieder zurück nach Binz.

Inzwischen schneite es heftig und die Strassen begannen weiss zu werden. In Binz angekommen stellten wir unser Auto wieder in der Tiefgarage des Hotels ab und wanderten anschließend (ohne Annelie) zur Hauptstrasse von Binz.

wir wärmen uns bei Kaffee und Kuchen auf

Dort ließen wir uns in einem der Café zu Kaffee und Kuchen nieder. Draußen tanzten die Schneeflocken und alles wurde mit einem weißen Mantel zugedeckt. Ein toller Anblick. Auf dem Weg zum Café sind wir noch zum Strand hinunter gewandert, der jetzt komplett weiß gepudert war. So kannten wir Rügen auch noch nicht, es ist aber ein schöner Anblick. Auf dem Weg zurück war inzwischen auch die Strandpromenade inzwischen völlig eingeschneit. Trotz des Schnees war es ein sehr schöner Tag, da wir Rügen mal wieder von einer ganz anderen Seite kennen gelernt hatten.

Wir verzichteten heute mal aufs Schwimmen und machten uns noch einen ruhigen Nachmittag. Gegen 17 Uhr 45 gingen wir wieder zum Abendessen. Wie immer waren die Augen größer als der Magen. Dementsprechend unternahmen wir anschließend noch einen Verdauungsspaziergang bei milden Temperaturen (kaum noch Wind) und nur noch leichten Schneefall. Nach ca. 45 Minuten kehrten wir wieder ins Hotel zurück.

Während ich den Tagesbericht schreibe, schickt Elke ein paar moderne Postkarten (=SMS) an Verwandte und Bekannte. Dann werden wir uns noch ein bisschen dem Fernsehprogramm widmen. Mal sehen was uns der morgige Tag bringt.

Balken
Wetter : zunehmende Bewölkung im Laufe des Tages, anschließend Schneefall (ca. 2 cm), nachts -5 Grad, tagsüber um 0 Grad
Unterkunft : Hotel Arkona
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