wir sind zum zweiten Mal in Tallinn
Heute Morgen können wir ausschlafen und uns in aller Ruhe auf den Tag vorbereiten. Als wir gegen 8 Uhr aufstehen liegt Tallinn noch weit vor uns. Zum Frühstücken gehen wir heute wieder ins Calypso. Die Aidavita hat inzwischen angelegt, aber nicht an der Pier, wo wir während der Ostseekreuzfahrt 2010 lagen. Die heutige Pier (Old City Harbour, Jetty #24) ist etwas weiter von der Stadt entfernt als der alte Pier.
Später werden wir feststellen, dass wir von der Dicken Margarethe (Eingang Altstadt) bis zum Schiff etwa 15-20 Minuten zu Fuß brauchen. Aida bietet hier in Tallinn einen Busshuttle für 6 € an (H+R) in die Nähe der Altstadt an. Von unserem Balkon aus verfolgen wir, wie Kapitän Hanjo Müller sein Schiff von der Pier aus inspiziert. Dabei wird er öfters gegrüßt, angesprochen und steht auch für einige Fotos bereit.
wir unternehmen einen Halbtagesausflug, erster Fotostopp ist das Birgittenklosters Pirita
Gegen 10 Uhr 15 begeben wir uns zum Treffpunkt des Ausflugs in die Kunstgalerie auf Deck 8. Wir sind nur 25 Personen, die diesen Ausflug gebucht haben. Gegen 10 Uhr 30 können wir bereits auf Deck 3 hinunter gehen, wo sich heute der Ausgang befindet. Die Busses stehen ganz in der Nähe des Schiffes.
Die Abfahrt erfolgt kurz darauf und der Bus macht zunächst einige Schlenker durch das neue Tallinn. Dann geht es stadtauswärts nach Pirita zur Ruine des Birgittenklosters. Allerdings legen wir hier keinen Fotostopp und eine kurze Besichtigung ein (stand nicht so ganz eindeutig in der Beschreibung), sondern drehen auf einem Parkplatz und können lediglich die Fassade der Klosterruine im Vorbeifahren fotografieren, das ist enttäuschend. Das Kloster ist bereits seit 1577 eine Ruine.
Besuch der Sängerwiese
Auf der Rückfahrt legen wir an einer Uferpromenade einen Fotostopp ein. Von hier aus haben wir einen schönen Blick über die Tallinner Bucht bis hinüber zur Aidavita. Dann geht es zur bekannten Sängerwiese in Tallin.
Hier findet alle fünf Jahre ein großes Sängerfeste statt. 1988 wurden auf der Sängerwiese in der estnischen Hauptstadt Tallinn Reden gehalten und Lieder gesungen, die ein halbes Jahrhundert (während der Zugehörigkeit zur Sowjetunion) lang verboten waren. Damit begann hier die friedliche Revolution. Wir steigen aus und bummeln oberhalb der Bühne entlang und bekommen so einen guten Eindruck der ganzen Anlage.
Besuch des Schlosses Katharinental
Weiter geht die Fahrt. Unsere Reiseleiterin spult ihr Programm und ihre Erklärungen einfach nur so ab. Man hat nicht das Gefühl, dass sie mit dem Herzen dabei ist. Wir fahren zum Kadrioru Park. Vorbei am Palast des Präsidenten von Estland (ein ehemaliges Palais) gehen wir (mit zügigem Schritt) und knappen, schnellen Erklärungen in Richtung des Kumu Kunstmuseum. Das ist aber nur ein kurzer Abstecher, damit wir das Museum von außen sehen können. Eigentliches Ziel ist der Besuch der ehemaligen Sommerresidenz Zar Peters I. und seiner Gemahlin Katharina, das Schloss Katharinental
Wir "bummeln" zunächst durch den schönen Schlosspark. Unserer Reiseleiterin führt uns dann aber schnellen Schrittes ins Schloss und erklärt danach relativ ausführlich viele der ausgestellten Bilder. Im Schloss befindet sich heute ein Kunstmuseum mit Bildern aus Europa. Das Schloss ist ganz nett. Leider befinden sich, weil es ein Kunstmuseum ist, nur wenige Möbelstücke im Schloss, aber sehr viele Bilder. Es bleibt nur wenig Zeit sich selber im Schloss frei zu bewegen, es reicht gerade mal für eine Toilettenpause.
schöner Park und wenig Zeit
Und schon sind wir wieder unterwegs Richtung Autobus. Schöne Stellen im Park, wie z.B. einen Springbrunnen oder einen größerer Teich mit Kunst streifen wir nur. Auch die vielen schönen verschiedenen Holzhäuser, die hier in dieser Gegend stehen, bekommen wir nur ganz kurz zu Gesicht. In dieser bevorzugten Wohngegend stehen zahlreichen aufwändig renovierten Holz- und Steinhäusern des 19. und 20. Jahrhunderts. Fotografieren im Eiltempo ist angesagt.
wir fahren zur Altstadt von Tallinn / Besuch der Alexander-Newski-Kathedrale
Mit dem Bus geht es dann zur Oberstadt von Tallinn in die "Falgi tee", wo wir den Bus wieder verlassen. Vorbei am „Langen Hermann“, einer der vier ursprünglichen mittelalterlichen Ecktürme des Schlosses auf dem Domberg von Tallinn, erreichen wir die Alexander Newski Kathedrale, die wir kurz besuchen. Leider ist das Fotografieren hier nicht erlaubt. Allerdings beeindruckt uns die Kirche weit weniger als die Kirchen, die wir in St. Petersburg gesehen haben.
wir gehen mit der Gruppe bis zum Marktplatz
Direkt gegenüber der Alexander Newski Kathedrale liegt das Castrum Danorum (die Burg von Tallinn). Heute sind nur noch Teile der ehemaligen Burg zu sehen. Um die Kathedrale herum bummeln wir zu einem schönen Aussichtspunkt über Tallinn, wo wir schon 2010 waren. Hier entdeckt Elke etwas ganz verrücktes. Eine Frau mit einem Tablet auf einem Stativ, so etwas haben wir noch nicht gesehen. Über die Gasse Pikk Jalg (Lange Beine), Teile der Gasse wurden bereits im 14. bzw. 15. Jhdt. erbaut, geht es abwärts zur Unterstadt und hinunter zum Marktplatz. Hier bekommen alle knapp 20 Minuten Zeit, die lt. unserer Reiseleiterin ausreichen für eine Tasse Kaffee und die Besichtigung des Marktplatzes. Das ist ein Witz.
endlich ist der Ausflug zu Ende
Wir verabschieden uns daher von der Reisegruppe. Den letzten Punkt des Tages, die Katharinen Gasse (auch St. Katharinenpassage), die wohl malerischste Gasse der Altstadt, kennen wir bereits von 2010 (Fotogalerie Tallin). Den heutigen Ausflug hätten wir uns schenken können, jedenfalls mit dieser Reiseleiterin. Eine so lustlose Reiseleiterin, die ihr Programm einfach nur abspult und das in möglichst kurzer Zeit haben wir noch nicht erlebt. Mit einer engagierteren Reiseleiterin, die die Zeit besser im Griff hat, wäre das bestimmt ein schöner Ausflug geworden. Zum Glück war es nur ein Halbtagesausflug
In der kleinen Gasse Saiakangi (geht vom Marktplatz ab) befindet sich Café Saiakangi Kohvik, wo wir uns auf einen Kaffee (je 3,60€) und ein Stück Torte (je 3,60€) niederlassen. Elke bestellt sich Sanddorn-Torte, ich genehmige mir ein Stück Himbeer-Kuchen. Die beiden großen Kaffee schmecken auch sehr lecker. Ein sehr nettes kleines, empfehlenswertes Café mit Wlan (kostenlos).
wir bummeln durch Tallinn und genießen die Atmosphäre
Nach der kleinen Stärkung bummeln wir nur so durch die Altstadt und genießen einfach die Atmosphäre, da wir Tallinn bereits während unserer ersten Kreuzfahrt 2010 besucht haben. Wir gehen noch einmal durch die Katharinnengasse und kreuz und quer durch die Altstadt zur Gasse "Laboratooriumi". Unterwegs machen wir noch einen kleinen Abstecher zur Olai-Kirche, die aber in ihrem Inneren sehr kahl wirkt. Interessanterweise hängen in der Kirche viele Bildschirme (für die Liedtexte) und viele Lautsprecher sind zwischen den Sitzreihen aufgestellt. So etwas haben wir auch noch nicht gesehen. Auf unserem weiteren Weg treffen wir auf eine Gasse namens "Aida".
die Gasse "Laboratooriumi" mit der Stadtmauer und 4 Türmen
Als wir schließlich die Gasse "Laboratooriumi" erreichen, sind wir, wie erwartet bei der Stadtmauer mit den 4 tollen Wachtürmen gelandet. Den schönsten Blick hat man von außerhalb der Stadtmauer, vom Platz der Türme (Tornide väljak), einer kleinen Grünanlage. Einfach am Ende der Gasse "Aida" geradeaus durch den schmalen Durchgang gehen. Die Gegend um die Gasse "Laboratooriumi" ist immer noch eines der "unterschätzten" und "ungeschliffen" Viertel der Altstadt. Das sieht man den Häusern hier auch an. In dieser Ecke gibt es fast keine Geschäfte, Cafés u.ä. So treffen wir auch nur auf wenige Touristen, obwohl es hier sehr schöne Stellen gibt, um die Stadtmauer und insgesamt 4 Türme zu fotografieren. Sowohl vom Inneren der Altstadt her, wie auch vom Park außerhalb der Stadtmauer, ergeben sich ganz tolle Fotomotive.
Wir bummeln weiter an der Innenseite der Stadtmauer entlang Richtung Dicke Margarethe, einem Vortor der Stadt mit Kanonenturm. Das Haus Nr. 22 der Gasse "Laboratooriumi" ist etwas Besonderes. Die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche der Dreihändigen Gottesmutter ist in einem kuriosen, kleinen mittelalterliche Gebäude untergebracht, das über eine schiefe Fassade und unglaublich kleine Fenster verfügt. Direkt neben dem Eingang befindet sich eine kleine Luke. Hier können Personen, die sich zu Unrecht bestraft fühlen oder unglücklich verliebt sind, ihre aufgeschriebenen Probleme einwerfen und darauf hoffen, dass die Gottesmutter einschreitet. Ein wirklich kurioses Haus.
Am Anfang der Gasse "Laboratooriumi" sehen die Häuser dieser Gegend noch recht erbärmlich aus, wie schon 2010. Je näher wir der Dicken Margarethe kommen umso besser wird der Zustand der Häuser. Jetzt verlassen wir die Altstadt, denn vieles haben wir uns bereits 2010 ausführlich angesehen. Dank Handy finden wir schnell den kürzesten Weg zu Hafen. In einem Gebäude direkt vor dem Kai mit Souvenirständen gibt es kostenloses Wlan (porttallinn) ohne Passwort. Wie viele andere lassen wir uns hier noch auf ein Getränk nieder und verschicken kostenlose Grüße nach Deutschland.
wir kehren zum Schiff zurück
Dann gehen wir zurück an Bord. Wir haben noch 60 Minuten bis zum Abendessen, die Elke für eine Pause in der Sonne nutzt. Ich sehe mir bei RTL wenigstens die Ergebnisse des (bewusst) verpassten Formel 1-Rennens an. Das Abendessen, heute ist das Thema „Karibik“, bietet wie immer viel Leckeres. Auch die Tischrunde ist heute sehr nett und es wird wieder viel geredet und jede Menge Rotwein getrunken. Später schauen wir uns im Fernsehen noch kurz die neuesten Hochrechnungen der Wahlen in Berlin an.
das heutige Programm im Theater gefällt uns gut
Dann gehen wir wieder ins Theater. Aida verspricht heute mit dem „Cotton Club“ etwas ganz besonderes und das wird es auch. Schon am Eingang zum Theater steht der Theatermanager als eine Art Türsteher und „kontrolliert“ die Eintrittskarten, die es natürlich nicht gibt. Auf der Bühne sind bereits Sänger und Tänzer in der Kulisse des Cotton Club teilweise unterwegs, bzw. sitzen dort an Tischen. Einige Akteure sind auch im Publikum unterwegs. Die ganze Show ist rund um eine kleine Geschichte aufgebaut und es werden passenden Lieder dieser Zeit gesungen. Eine wirklich sehr gelungene Show, bei der auch während der Show die Akteure sich immer wieder ins Publikum begeben. Der Applaus ist am Ende der Show dementsprechend groß. Die beste Show bisher.
wir lassen den Tag ausklingen
Anschließend ziehen wir uns auf unsere Kabine zu den üblichen Aktivitäten zurück. Es war ein sehr schöner Tag in Tallinn, bis auf den gebuchten Ausflug.
Wetter | : | teilweise Sonne, teilweise Wolken, wenig Wind, trocken, 14 Grad |
Unterkunft | : | Aidavita Kabine 7115 |