Skógafoss - Vík - Kap Dyrhólaey - Seljalandsfoss - 429 Km
28.06.2011
Balken

frühes Aufstehen ist angesagt

Unerbittlich klingelt uns unser Wecker um 6 Uhr 30 aus den Betten. Wieder wartet ein umfangreiches Tagesprogramm mit einer langen Wegstrecke auf uns und so wollen wir frühzeitig losfahren. Nach dem Frühstück machen wir uns gegen 8 Uhr 30 wieder auf den Weg Richtung Südküste, hier gibt es so viel zusehen, dass man einen kompletten Urlaub nur in diesem Teil der Insel verbringen könnte.

An der nächstbesten Tankstelle stoppen wir kurz und füllen unseren Tank wieder voll. Unser Hyundai verbraucht nur etwa 5 Liter auf 100 km. Die Spritkosten liegen auf Island z.Zt. bei etwa 227 ISK (1,38€) pro Liter. Es gibt fast ausschließlich nur 95 Oktan und Diesel, ganz vereinzelt noch 98 Oktan. Auch hier funktioniert das Bezahlen mit der Kreditkarte problemlos (per Unterschrift).

kurzer Stopp bei den Vestmannaeyjar (Westmännerinseln)

Auf der Ringstr. (Nr.1) verlassen wir Reykjavik und fahren wieder über die Hochebene Hellisheiði Richtung Selfoss. Die Sonne strahlt schon von einem fast blaue Himmel auf uns herab und es nicht mehr so windig wie gestern.

die Vestmannaeyjar (Westmännerinseln), ca. 15 km vor der Küste Islands

die Vestmannaeyjar (Westmännerinseln), ca. 15 km vor der Küste Islands

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Unterwegs sehen wir am Horizont die Vestmannaeyjar (Westmännerinseln), die sich schemenhaft aus dem Dunst erheben. Sie liegen nur ca.15 km vor der Küste Islands. Wir legen einen kurzen Fotostopp ein und fahren weiter.

Kurz darauf erreichen die Berge wieder die Nähe der Küste und wunderbare Wasserfälle (gespeist vom Gletscherfeld des Eyjafjallajökull) stürzen sich über teilweise kahle oder auch begrünte Abhänge in die Tiefe. Eine phantastische Kulisse, die wir aber erstmal links liegen lassen und dann am Nachmittag bei besserem Licht besuchen werden. Die Fahrt geht weiter Richtung Skògar.

der Wasserfall Skógafoss

Die Straße führt jetzt immer entlang der Berge. Ganz plötzlich erscheint dann links neben der Straße, hinter ausgedehnten Lupinenfeldern, der wunderbare Wasserfall Skógafoss. Ein toller, sehr beein- druckender Wasserfall, optisch das Beste, was wir bis jetzt auf Island gesehen haben. Etwas einge- zwängt zwischen 2 Felsenwänden stürzt er in einer Breite von vielleicht 20-30 Meter 60 Meter tief herab. Es ist später Vormittag und vor dem Wasserfall bildet sich immer wieder ein Regenbogen. Diesen Wasserfall sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Sehr idyllisch in einer schönen Umgebung gelegen. Bestes Licht zum Fotografieren hat man hier im Laufe des Vormittags

der Wasserfall Skógafoss mit Alaska-Lupinen im Vordergrund <br />
						rechts im Bild beginnt der Laugavegur, der berühmteste Wanderweg Islands

der Wasserfall Skógafoss mit Alaska-Lupinen im Vordergrund
rechts im Bild beginnt der Laugavegur, der berühmteste Wanderweg Islands

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Seitlich kann man am Wasserfall über etwa 300 Stufen bis zur oberen Kante hinaufsteigen. Auf 2/3 des Weges führt ein kleiner Trampelpfad zum einem weiteren, atemberaubenden Ausblick auf den Skógafoss. Man ist dem Wasserfall hier relativ nahe und kann seine komplette Fallhöhe überblicken. Von weiter oben sieht man zwar, wie er über die Kante in die Tiefe stürzt, der Anblick ist aber nicht so überragend. Wer viel Zeit mitbringt, kann entlang des Flusses, der zum Skógafoss wird, weiter auf dem Laugavegur, dem berühmtesten Wanderweg Islands, nach oben in die Berge wandern (Länge 54 km) mit bestimmt tollen Ausblicken in die Landschaft.

Fahrt nach Vík

Ich steige wieder hinunter und wir fahren weiter Richtung Vík. Am Kap Dyrhólaey fahren wir zu- nächst vorbei und wollen es uns auf dem Rückweg ansehen. Die Straße führt jetzt zum Teil direkt an den Bergen entlang bzw. auch kurz durch die Berge hindurch, mit schönen Ausblicken. Wir legen einige Fotostopps ein.

mehrere Felsnadeln (Reynisdrangar) vor dem Lavastrand von Vík <br />
						Sie werden „Skessudrangur“, „Landdrangur“ und „Langsamur“ genannt

mehrere Felsnadeln (Reynisdrangar) vor dem Lavastrand von Vík <br /> Sie werden „Skessudrangur“, „Landdrangur“ und „Langsamur“ genannt

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Dann erreichen wir Vík, einem kleinen Ort an dem langen, schwarzen Lava- strand Reynisfjara. Ein wunderbarer Anblick. Weiter draußen und rechter Hand vom Strand stehen mehrere Felsnadeln (Reynisdrangar) im Meer, die bizarr aussehen. Sie werden Skessudrangur, Landdrangur und Langsamur genannt. Es gibt unendliche viele Fotomotive an dieser Stelle. Vögel, tolle Felsen, der Strand, sogar eine Ansammlung von Nadelbäumen am Berghang findet sich hier.

Nach einem Strandbummel fahren wir zurück in den Ort und stärken uns im gemütlichen Restaurant Halldórskaffi. Der Spezialhamburger des Restaurants und dazu einige Getränke schmecken uns ausge- zeichnet.

das gemütlichen Restaurant Halldórskaffi in Vík, wir legen hier eine Pause ein

das gemütlichen Restaurant Halldórskaffi in Vík, wir legen hier eine Pause ein

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Wir sitzen auf der Terrasse des Restaurants im Freien bei 18-19 Grad Außen- temperatur und uns ist mächtig warm. Das hätten wir so auf Island nicht erwartet. Wir besuchen noch die kleine Dorfkirche oberhalb von Vík, die auch von unzähligen Lupinen umgeben ist, ein idyllischer Anblick. Weiter geht unsere Fahrt auf der Straße Nr. 1 (Ringstr.) und kurze Zeit später biegen wir auf die Straße 214 Richtung Landesinnere ab. Diese Strecke soll sehr schön sein und zu einem Gletschergebiet führen. Schön ist sie und sehr „schotterig“. Nach ca. 5 km kehren wir wieder um. Der Gletscher ist noch weit entfernt und schöne Landschaft hatten wir bis zu diesem Zeitpunkt genug. Der Weg zurück ins Hotel ist weit und so kehren wir um und fahren wieder Richtung Reykjavik.

Anmerkung: 1 Woche nach unserer Rückkehr ist kurz nach unserem Wendepunkt die Ringstr. an dieser Stelle völlig zerstört und unpassierbar geworden. Es hatte sich eine subglaziale Eruption weiter oben auf dem Gletscherfeld Mýrdalsjökull ereignet und riesige Wassermassen mit Gletscherteilen haben eine Brücke über den Fluß Múlakvísl und Teile der Ringstraße völlig zerstört. Es soll Wochen dauern diesen Schaden wieder zu reparieren. Damit ist der Weg weiter Richtung Osten völlig abgeschnitten. Nur noch 4WD-PKWs können über Umwege nach Osten gelangen. Ein riesiges Problem für alle Touristen und auch für die Einheimischen.

wir erreichen Kap Dyrhólaey

Nach einigen Fotostopps biegen wir links auf die Straße 218 ab und fahren zum Kap Dyrhólaey, einem gigantischen Felsen (Halbinsel) mit tollen Ausblicken. Auf einer sehr kurvenreichen und mit vielen Schlaglöchern versehenen Schotterpiste (aber gut befahrbar für normale PKWs) erreichen wir schließlich den höchsten Punkt des Kap Dyrhólaey.

Blick vom Kap Dyrhólaey auf den kilometerlangen Lavastrand

Blick vom Kap Dyrhólaey auf den kilometerlangen Lavastrand

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Von hier oben aus hat man eine einmalige Aussicht in alle Richtungen. Unter uns liegt ein kilometerlanger schwarzer Lavastrand, im Hinterland blicken wir auf das riesige Eismassiv des Mýrdalsjökull und Richtung Osten sehen wir noch mal die Reynisdrangar, die schwarzen Felsnadeln von Vík. Dazwischen viele grüne Wiesen. Und das alles bei strahlendem Sonnenschein. Das Wetter meint es wirklich gut mit uns heute. Wir laufen eine Weile auf dem Plateau hin und her und fahren dann hinunter zu einem weiteren schönen Aussichtspunkt.

das Kap Dyrhólaey, eine 120 m aufragende Halbinsel vulkanischen Ursprungs

das Kap Dyrhólaey, eine 120 m aufragende Halbinsel vulkanischen Ursprungs

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Von hier aus kann man einen weiteren Strand unterhalb des Kaps sehr gut einsehen und es gibt die unterschiedlichsten Felsformationen. Basaltartige Säulen, Lava, die so aussieht, als ob sie gerade erst erstarrt ist und vieles mehr kann man hier bewundern. Aber wir haben noch mehr vor und so fahren wir weiter gen Westen. Später verlassen wir wieder die Straße Nr. 1 und biegen rechts ab auf die Straße 249 ab.

weitere Wasserfälle auf der Route

der Wasserfall Seljalandsfoss, er stürzt hier 66 m tief über die ehemalige Küstenlinie

der Wasserfall Seljalandsfoss, er stürzt hier 66 m tief über die ehemalige Küstenlinie

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Nach wenigen hundert Metern erreichen wir den Wasserfall Seljalandsfoss. Wieder ein Prachtexemplar von Wasserfall. Etwas kleiner als die anderen, dafür ist es aber möglich, hinter dem Wasserfall entlang zu wandern. Man kann aber auf dem Weg etwas nass werden . Besonders schöne Fotos soll man bei Sonnenuntergang von dem Weg hinter dem Wasserfall aus schießen können. Solange haben wir aber leider nicht Zeit.

Gleich neben dem Wasserfall sieht man noch 2 weitere, kleinere Wasserfälle, Wir fahren die Straße noch ein Stück weiter und entdecken nach ca. 800 Metern einen ganz besonderen Wasserfall, den Gljúfrárfoss. Gleich hinter dem Kaffee Kofi kann man diesen Wasserfall sehen, der sich in einer halb offenen Höhle verbirgt.

lange Rückfahrt nach Hafnarfjöður

Es ist schon fast 17 Uhr 30, aber wir genehmigen uns noch Kaffee und Kuchen, bevor wir auf die lange Etappe zurück zum Hotel gehen. Die Strecke kennen wir nun schon zur Genüge und erreichen nach ereignisloser Fahrt gegen 20 Uhr das Einkaufszentrum Smáralínd an der Straße 41 im Großraum Reykjavik. Bei Pizza Hut kehren wir auf ein schnelles und leichtes Abendessen (Nachos, bzw. Spaghetti Bolognese) ein und fahren dann zurück zum Hotel, wo wir kurz vor 21 Uhr ankommen.

Was für ein Tag. Dass sich das Wetter noch mal steigern kann und es so warm wird, hätten wir nicht gedacht. Dazu die vielen schönen, fantastischen und interessanten Stellen, die wir angefahren haben, einfach nur toll. Island bietet doch soviel mehr, als wir uns gedacht hatten.

Problematisch sind allerdings die doch sehr langen Fahrzeiten bei unseren Tagesausflügen. Je weiter wir von Reykjavik wegkommen umso länger dauert die An- und Abfahrt. Bei max. 90 km/h kann das schon ein ganz schön langer Tag werden. Aber für unsere erste Islandreise ist das in Ordnung. Bei weiteren Reisen würden wir wahrscheinlich alle 2 Tage ein Stück weiter auf der Ringstraße fahren und uns dann wieder ein neues Quartier suchen. Damit fallen die langen Fahrzeiten weg und man hätte mehr Zeit für die Sehenswürdigkeiten.

Heute tut sich nicht mehr viel bei uns, Bilder speichern, schnell noch den Bericht schreiben, sonst verblassen die Bilder im Kopf und dann ab ins Bett. Morgen klingelt der Wecker schon um 6 Uhr. Wir wollen zum Gletschersee Jökulsárlón, Fahrzeit pro Strecke ca. 4 Stunden. Aber das Wetter soll schön werden und deshalb nehmen wir die lange Strecke in Kauf.

Balken
Wetter : bis zu 18/19 Grad, viel Sonne, aber auch ein kurzer Regenschauer
Unterkunft : Hotel Hafnarfjöður ***
Sonne : Aufgang: 02:54        Untergang: 00:00
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