Reykjavik-Geysir-Gullfoss-Urriðafoss-Reykjavik -- 384 Km
27.06.2011
Balken

Ankunft in Reykjavik

ZEITUNTERSCHIED ZU DEUTSCHLAND: -2 Std.

Die Sonne hatte sich inzwischen wieder komplett über den Horizont erhoben. Kurzer Zeit später er- folgt die Durchsage des Kapitäns, dass wir jetzt in den Landeanflug übergehen.

ohne Worte

ohne Worte

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Langsam sinkt die Sonne wieder zurück in die Wolken und färbt diese in ein fantastisches rötliches Farbenspiel, wir sind alle ganz begeistert.

Kurz vor der Landung erkennen wir noch die "Blaue Lagune" unter uns, das bekannteste Thermalbad auf Island, die Dampfwolken sind unübersehbar.

 
 
Flug-Nr.
Platz
St. / Ldg.
Dauer
Km
Typ
Ankunft
Reykjavik
 
 
00:18
03:34
 
 

Um 00:18 landen wir schließlich in Island auf dem Flughafen Keflavik. An den Abfertigungs- positionen der Maschinen herrscht, trotz der "morgendlichen Stunde", reges Treiben. Wir können schon bald die Maschine über einen "Rüssel" verlassen und begeben uns in die Gepäckhalle.

Unvorstellbar; die Halle ist voller Menschen aus allen möglichen Ländern, die an den Gepäckbändern auf Ihre Koffer warten. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Während Elke und Gitti Ausschau nach unseren Koffern halten, warte ich geduldig am Geldautomaten, bis ich an der Reihe bin. Etwa 10 Personen stehen hier an, da der Automat ohne Gebühren isländische Kronen auszahlen soll. So einen einfach zu bedienenden Automaten hatte ich bis dahin noch nicht erlebt. Er erkennt automatisch (auf Grund der EC-Karte) meine Landessprache, stellt kurze und eindeutige Fragen und spuckt dann ohne "Murren und Widerwillen" die gewünschte Summe isländischer Kronen aus.

Genau zu diesem Zeitpunkt erscheinen auch Elke und Gitti mit unserem Gepäck und wir können die quirlige Halle verlassen. Der Zoll wirft uns nur ein müdes Lächeln zu (kein Wunder um diese Uhrzeit) und wir finden auch auf Anhieb unsere Reiseleitung, die uns zum entsprechenden Transferbus dirigiert.

wir erreichen unser Hotel in Hafnarfjöður

10 Minuten später sind wir bereits auf dem Weg in unser Hotel Hafnarfjörður im gleichnamigen Ort, ca. 10 km von der Innenstadt Reykjaviks entfernt. Am Horizont hält sich noch immer ein roter Schimmer und in knapp 2 Stunden geht die Sonne auch schon wieder auf. Auf der Fahrt zum Hotel ist, außer einer Lavalandschaft nicht viel zu sehen. Elke und Gitti sind allerdings von der Fülle der am Wegesrand blühenden Lupinen fasziniert. Nach ca. 30 Minuten erreichen wir unser Hotel, erhalten sofort unsere Zimmerschlüssel und liegen schon ca. 30 Minuten später im Bett. Wir wollen wenigstens eine "Mütze" voll Schlaf bekommen, bevor um 7 Uhr wieder der Wecker klingelt.

die Nacht war nur sehr kurz

Schon vor dem Wecker sind wir beide wieder wach und müssen uns, wie schon üblich, mit der unge- wohnten Umgebung (Betten, Geräusche, Lichtverhältnisse) erst mal zurechtfinden. Wir machen uns fertig und treffen uns gegen 8 Uhr mit Gitti zum Frühstücken.

Das Frühstück entspricht dem Hotelstandard. Es handelt sich um ein 3-Sterne-Hotel, welches 2005 gebaut wurde. Mit 76 Zimmern ist es verhältnismäßig klein. Die Zimmer sind alle, wie es so schön heißt, zweckmäßig eingerichtet.

unser Zimmer

In unserem Zimmer stehen 2 Betten (es gibt auch Zimmer mit 1 Doppelbett), ein Kleiderschrank, eine Art Fernsehschrank mit Schubladen, ein Fernseher mit isländischen Sendern sowie RTL und auch CNN. 2 Sessel und ein kleiner Couchtisch, in anderen Zimmern steht ein Schreibtisch. Dazu noch eine kleine Küchenzeile (Standard in allen Zimmern) mit Mikrowelle, Herdplatten und Kühlschrank und dazugehörigen Utensilien. Das Badezimmer ist gut ausgestattet mit einer großen Dusche, Spiegelschrank mit genügend Stauraum, Waschbecken und Toilette. Insgesamt macht das Zimmer einen guten Eindruck, alles ist in Ordnung und wir sind zufrieden. Im Zimmer haben wir per LAN kostenlosen Internetzugang mit sehr vernünftiger Geschwindigkeit.

Die Rezeption ist 24h besetzt und mit englisch, bzw. deutsch (Hotelmanager) kommt man sehr gut zurecht.

das Frühstück

Nun aber zum Frühstück. Im Untergeschoss befindet sich der Frühstücksraum mit freier Platzwahl. Am Kaffeeautomaten gibt es verschiedene Kaffees zur Auswahl, dazu 2 verschieden Säfte (Orange, Apfel). Es werden 2 Müslisorten angeboten und eine typische isländische Spezialität " Skyr". Skyr ist ein Milchprodukt und in etwa mit Quark oder dickflüssigerem Joghurt vergleichbar. Es wird zu- sammen mit Früchten oder braunem Zucker gegessen. Es stehen Toastbrot (Toaster vorhanden) und Brötchen zur Verfügung, die allerdings nicht besonders gut aufgebacken sind. Außerdem kann man sich Knäckebrot nehmen. Außerdem werden 2 Wurst- und 2 Käsesorten, Tomaten, sowie gekochte und in Scheiben geschnittene Eier angeboten. 2 verschiedene Marmeladen runden das Angebot ab. Dazu gibt es meistens noch Wassermelone und Orangenspalten. Insgesamt kein überragendes aber ein genügendes Angebot.

Mietwagenübernahme

Heute wollen wir den bestellten Mietwagen der Fa. Budget (gebucht über DERTOUR) übernehmen, direkt in Reykjavik. So machen wir uns nach dem Frühstück mit einem Taxi auf den Weg nach Reykjavik (Preise siehe HINWEISE) und sind ca. 15 Minuten später im Stadtbüro der Mietwagenfirma.

Nach dem üblichen, manchmal sehr aufwendigen Verfahren der Mietwagenübernahme (ich weiß nicht, warum das immer so lange dauert) können wir endlich in den "Hyundai I10", Kennzeichen SN-J91, einsteigen.

unser Mietwagen - ein Hyundai I10 - ausreichend für 3 Personen

unser Mietwagen - ein Hyundai I10 - ausreichend für 3 Personen

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Der 4-türige Wagen reicht für uns 3 völlig aus, besitzt eine offensichtlich gute Bodenfreiheit (wichtig für Schotterstraßen) und auch der Kofferraum ist ausreichend groß. Das mitbestellte Navi (Garmin Nüvi) wurde bereits von Budget auf "deutsch" umgestellt und ist schnell installiert. Anschließend verlassen wir Reykjavik in Richtung des südlichen Teils der Ringstraße, die Straße Nr. 1 auf Island. Die Ringstr., wie schon der Name sagt, führt einmal komplett um die ganze Insel herum.

Am Montagvormittag herrscht reger, aber nicht sehr dichter Verkehr auf den Straßen. Wir kommen gut voran und die Isländer sind sehr angenehme Autofahrer, eher etwas zu langsam als zu schnell. Das ist aber angesichts der hohen Strafen für Verkehrsdelikte auch nicht so erstaunlich.

Wegen des schlechten Wetterberichts für den kommenden Sonnabend (unser 1.organisierter Busaus- flug zum Geysir und Wasserfall Gullfoss) beschließen wir schon heute beide Punkte bei schönem Sonnenschein anzusteuern.

Fahrt zum Geysir Strokkur

Auf der Ringstraße verlassen wir Reykjavik und fahren über die Hochebene Hellisheiði mit ausge- dehnten Lavafeldern, die teilweise keine 1000 Jahre alt, in Richtung Hveragerði. Hier oben befindet sich etwas abseits der Straße das Geothermiekraftwerk Nesjavellir, man sieht an vielen Stellen Dampf austreten. Sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt am Nachmittag liegt ein deutlicher Schwefelgeruch in der Luft. Kurz bevor die Ringstr. wieder in die Ebene nach Hveragerði hinunter- führt, befindet sich rechter Hand ein Parkplatz. Von hier aus bieten sich schöne Ausblicke in die Ebene und die Berge. An den Abhängen kann man an vielen Stellen sehen, wie Dampf austritt.

Später verlassen wir die Ringstr. und zweigen nach links auf die Straße 35 ab, die uns zunächst zu den Geysiren von Island führen wird. Die Landschaften wechseln ständig. Mal sehen wir viele Berge, dann wieder Wiesen und viele grüne Ecken, eine Wohltat für das Auge.

die isländischen Schafe stehen auch gerne auf den Straßen herum

die isländischen Schafe stehen auch gerne auf den Straßen herum

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die Islandpferde sind eine ganz spezielle Rasse

die Islandpferde sind eine ganz spezielle Rasse

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Unterwegs entdecken wir sehr viele Schafe und auch die berühmten Island-Pferde. Jedes Pferd sieht anders aus. Im Augenblick sind auch jede Menge Fohlen mit ihren Müttern auf den Weiden unterwegs, es ist schließlich Frühling.

Erstaunlicherweise treffen wir auch immer wieder auf kleinere Kuhherden.

Mit einem Milchverbrauch von 185 Litern pro Jahr und pro Kopf steht Island an der Weltspitze und ist auch Selbstversorger

Nach guten 120 Km erreichen wir das Hochtemperaturgebiet von Haukaladur. Schon von weitem kann man viele kleine Dampfwolken über dem Gelände sehen. Unser erstes Ziel ist natürlich der derzeitig aktive Geysir STROKKUR.

der Strokkur bricht aus

der Strokkur bricht aus

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Dieser Geysir spuckt unregelmäßig (alle 30 Sek. - 10 Minuten) eine bis zu 30 Meter hohe Fontäne kochend heißes Wasser gen Himmel, ganz zur Freude der vielen Zuschauer und Fotografen. Wobei man beim Fotografieren des Ausbruchs sehr reaktionsschnell sein muss, sonst sieht man nur noch den heißen Dampf, der vom Wind verweht wird.

Viel Geduld und eine Kamera mit Serienbildaufnahme sollte man auch haben, um einen Ausbruch des Strokkur aus der Nähe zu fotografieren. Kurz vor dem Ausbruch des Geysirs drücken von unten die heißen Gase gegen die darüberliegende Wassersäule. Man sieht dann an der Oberfläche, wie sich der Wasserspiegel nach oben wölbt, es bildet sich eine richtige Blase. In der blau gefärbten Blase erscheinen dann die von unten nach oben drängenden Gasen (als weißer Einschluss sichtbar) und Bruchteile von Sekunden später bricht der Geysir aus.

der Strokkur kurz vor seinem Ausbruch

der Strokkur kurz vor seinem Ausbruch

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Dieser ganze Vorgang von der Blasenbildung bis zum Ausbruch spielt sich innerhalb von einer Sekunde ab. Mit einer Fotoserie von 20 Bildern pro Sekunde kann ich diesen Vorgang gut fotografieren. Man muss einfach abdrücken, sobald sich das Wasser auch nur ansatzweise anhebt. (siehe FOTOGALERIE)

Anschließend laufen wir noch über das weitere Gelände, auf dem sich auch der "Große Geysir" (so heißt er) befindet, der jetzt nicht mehr aktiv ist. Alles liegt in einer hügeligen Landschaft, in der im Augenblick unendlich viele blaue Alaska-Lupinen blühen. Ein wunderbarer Anblick.

Sehr beeindruckend ist auch blaue Quelle Blesi. Sie weißt eine sehr intensive blaue Farbe auf. Im Wasser befinden sich Mineralien, die bei der Abkühlung eine Struktur annehmen, welche das Licht blau reflektiert. Daneben gibt es einige andere Stellen, die einfach nur so vor sich her blubbern.

einer der schönsten Wasserfälle Islands

Nach einer kleinen Mahlzeit, Hamburger bzw. Hotdog in der nahegelegenen Cafeteria (Preise siehe HINWEISE), fahren wir dann weiter zum Wasserfall Gullfoss, kaum 10 km entfernt. Der Wasserfall gehört zusammen mit den Geysiren und dem Nationalpark Þingvellir zu dem sog. "Golden Circle", an dem sich einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Islands befinden. Leider hat sich der Himmel inzwischen bezogen, aber es ist trocken, zumindest von oben. Allerdings herrscht schon den ganzen Tag über ein sehr starker Wind.

der beeindruckende, zweistufige Wasserfall Gullfoss

der beeindruckende, zweistufige Wasserfall Gullfoss

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Dieser bläst dann auch die Gischt des Wasserfalls genau in die Richtung des unteren Parkplatzes. Wir schnappen uns schnell unsere Sachen und gehen die Treppe zum oberen Aussichtsweg empor, von wo aus wir uns weitestgehend trocken dieses Naturschauspiel ansehen können. Ein zweistufiger Wasserfall, dessen beide Kaskaden etwa in einem Winkel von 90 Grad zueinander stehen. Es ist schon sehr beeindruckend, was die Natur hier erschaffen hat. Faszinierend, wie das Wasser über die beiden Stufen in die Tiefe stürzt und die Gischt durch den Wind weit über das Land verteilt wird.

Auch hier halten sich die Besucherzahlen in Grenzen und wir können in Ruhe fotografieren, filmen und das Schauspiel genießen. Den unteren Weg zum Wasserfall ersparen wir uns heute wegen der Gischt. Vielleicht ist es ja am Sonnabend besser, wenn wir mit dem organisierten Ausflug (gehört zu Reisepaket) noch mal hierher fahren.

ein weiterer Wasserfall

Über die Straße 30 (teilweise Schotterstrecke) geht es zurück Richtung Küste und zum Wasserfall Urriðafoss, der vielen nicht so sehr bekannt ist. Er liegt aber sehr nahe der Ringstr. Er hat zwar nur eine Fallhöhe von 6 m, ist aber mit bis zu 360m³/s der wasserreichste Fall auf Island. .

der wassereichste Wasserfall Island, der Urriðafoss

der wassereichste Wasserfall Island, der Urriðafoss

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Elke und Gitti finden ihn ganz toll, wegen der vielen schönen Pflanzen in der Gegend und weil wir ganz hier alleine sind. Auf der Weiterfahrt legen wir in Hvolsvöllur an einer Tankstelle mit Imbiss noch einen Stopp für einen Kaffee und ein süßes Teilchen ein.

Die anschließende Fahrt über die Schotterstraße 252 bringt nicht das angeb- liche Postkartenmotiv "Kirche mit Eyjafjallajökull" im Hintergrund. Zum einen ist der Gletscher inzwischen in Wolken getaucht und die Kirche alleine ist auch nicht so das tolle Fotomotiv.

So machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Hafnarfjöður, wo wir gegen 19 Uhr 15 eintreffen. Im Take Away des nahegelegenen Pizza Restaurant "Hroi Hötter" bestellen wir uns noch 3 Pizzen zum Mitnehmen und lassen dann den Abend gemütlich auf dem Hotelzimmer ausklingen. Die letzte Nacht war recht kurz und so wollen wir heute doch bald schlafen gehen, um etwas Schlaf nachzu- holen. Ansonsten könnte man wegen der Helligkeit noch viel länger unterwegs sein. Sonnenunter- gang ist ja erst gegen Mitternacht.

Balken
Wetter : mittags ca. 15 Grad, viel Sonne, aber auch zeitweise bedeckter Himmel
und einige Regentropfen.
Unterkunft : Hotel Hafnarfjöður ***
Sonne : Aufgang: 02:52        Untergang: 00:01
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