alte Brücke, 2 Kathedralen, schöne Paläste, großer Platz und 2 Klöster
heute fahren wir nach Spanien
Die letzte Nacht war nicht ganz so gut, aber wir haben keine Ahnung warum. Um 6 Uhr stehen wir auf, machen uns fertig und gehen um 7 Uhr 15 frühstücken. Um 8 Uhr 15 sind wir schon vor dem Schiff und steigen kurz darauf in den Bus Nr. 1 zu unserem Tagesausflug nach Salamanca. Das Wetter spielt heute scheinbar gar nicht mit. Es ist heute Morgen grau und trübe. Um 8 Uhr 30 fahren wir ab. Die autonome Provinz "Castilla y Leon", durch die wir jetzt fahren, ist nicht nur die größte Region Spaniens, sondern zugleich die größte Region der gesamten Europäischen Union. Sie liegt auf einem Hochplateau.
der Tag beginnt sehr trübe
Zunächst fahren wir durch eine recht bergige Landschaft, die durch das trübe Wetter allerdings nicht sehr beeindruckend aussieht. Unterwegs regnet es sogar mal für einige Zeit. das kann ja "heiter" werden. Später wird die Landschaft immer flacher und ab und zu sehen wir auch schon mal einige blaue Löcher am Himmel. Auf einem langgestreckten Bauwerk rechts und links der Straße entdecken wir das erste Mal einige bewohnte Storchennester.
Nach etwa 2 Std. erreichen wir Salamanca und verlassen an der Plaza del Mercado Viejo den Bus. Vorher weißt uns aber der Reiseleiter noch darauf hin, dass unsere Rückfahrt um 16 Uhr portugiesischer Zeit erfolgt. Hier in Salamanca herrscht mitteleuropäische Sommerzeit und damit sind sie 1 Stunde weiter als in Portugal. Damit wir aber nicht alle unsere Uhren umstellen müssen bleiben wir bei der portugiesischen Zeit, damit keine Verwirrung entsteht.
In einem nahe gelegenen Hotel, wo für die restlichen Teilnehmer später das Mittagessen serviert wird, können wir nach der langen Fahrt die Toiletten nutzen. Das Wetter hat sich übrigens deutlich gebessert, die Sonne scheint (18 Grad) und es ist trocken.
Salamanca ist erreicht / wir trennen uns von der Gruppe
SALAMANCA - Cas Lis - ein altes Herrenhaus von 1905 - heute ein Museum
Jetzt trennen wir uns von der Gruppe und gehen unseren eigenen Weg. Zunächst sehen wir uns von aussen das Cas Lis an. Es ist ein altes Herrenhaus von 1905 und wurde auf der Stadtmauer erbaut. Heute ist es ein Museum in Salamanca. Es beherbergt u.a. Stücke aus der Art Nouveau und Art Déco Zeit. Beeindruckend ist die farbenprächtige Fassade aus Eisen und Glas mit Buntglasfenstern.
Besuch der Kathedrale
Von hier aus gehen wir weiter zur alten römischen Brücke , die sich über den Fluss Tormes spannt. Einige Historiker datieren die Brücke ins 1.Jhdt n. Chr. Sie ist fast 200 m lang und 4 m breit. Ein faszinierendes Bauwerk, welches auf 26 Rundbögen steht. Durch schmale Straßen mit schönen Häusern bummeln wir anschließend in die Innenstadt und erreichen bald darauf die romanische "Alte Kathedrale" von 1102. Der Bau wurde allerdings erst im 13.Jhdt. fertig. Vorbei am Bischofspalast (von 1889) kommen wir zum Plaza de Anay, an dem u.a. die neue Kathedrale liegt.
Da die alte romanische Kathedrale den Größen- und Repräsentationsansprüchen des Bischofs, der Universität und auch der Stadt bald nicht mehr genügten, begann man 1513 mit dem Bau der "Neuen Kathedrale". Teile der alten Kathedrale wurden dafür abgerissen. Die Weihe der neuen Kathedrale fand allerdings erst 1733 statt.
Während Elke sich vor der Kirche auf der Plaza de Anaya einen schattigen Platz sucht, werde ich einen schnellen Rundgang durch die neue und alte Kathedrale unternehmen. Durch das Tor "Puerta de Ramos" betritt man die Kathedrale. Vorher sollte man sich allerdings 2 Details an der linken Seite des Portals ansehen, die bei Restaurierungsarbeiten 1992 hinzugefügt wurden: einen Astronauten und etwas weiter unten einen Dämon, der in seiner linken Hand eine Waffel mit Eiskugeln hält.
SALAMANCA - die neue Kathedrale von 1513
Durch die Kapelle von Diego de Neyla gehe ich in die Kirche und muss zunächst mal 5€ Eintritt (ermäßigt) bezahlen. Dann betrete ich die Kathedrale und bin erschlagen von der gewaltigen Größe des Bauwerks. Die Größe und Ausstattung der Kathedrale ist gewaltig und mit Worten kaum zu beschreiben. Rings um die zentrale Achse der Kathedrale befinden sich unzählige Kapellen, jede für sich sehenswert, aber zeitlich unmöglich sich alle im Detail anzusehen. Ich gehe einmal rund um die zentrale Achse. Man wird durch Pfeile auf dem Boden durch die Kathedrale geleitet.
Durch die Kapelle Sankt Martin komme ich jetzt in die alte Kathedrale. Hier findet offensichtlich gerade eine Trauung statt und ich bewege mich möglichst ruhig immer an der Wand entlang rund um das Kirchenschiff. Die alte Kathedrale ist deutlich kleiner und fällt nicht so wuchtig aus. Auf Höhe des Hautaltars biege ich ab um zum Kreuzgang zu gelangen. Von hier aus kann ich noch einen Blick auf die Trauungszeremonie und die Braut mit der langen Schleppe werfen. Dann komme ich noch an einigen Kapellen und den Kapitelhäusern des Kreuzgangs vorbei. Nach dem Besuch der Kapelle Santa Catalina verlasse ich die beiden Kathedralen und bin sehr beeindruckt.
wir bummeln weiter durch die Stadt / das Muschelhaus
Ich treffe mich wieder mit Elke auf der Plaza de Anaya und wir bummeln weiter durch die Stadt. Viele Bräute sind in Salamanca unterwegs und lassen sich fotografieren, ebenso wie offensichtlich Absolventen (mit Schärpe) der Uni. Scheinbar werden in der Stadt auch viele Kindergeburtstage gefeiert. Interessanterweise entdecken wir auf einigen Kirchtürmen auch Storchennester. Eine sehenswerte Stadt. Vorbei am Palacio de Anaya von 1760 gehen wir halblinks zum Casa de las Conchas, dem Muschelhaus, einem Palast aus dem Ende des 15. Jahrhunderts.
Den Namen erhielt das Haus durch die Nachbildung von 300 Jakobsmuscheln, die über die gesamte Fassade verteilt sind. Ein außergewöhnlicher Fassadenschmuck. Ich gehe in den Innenhof des Muschelhauses und dann in den ersten Stock hinauf. Von hier aus kann man, mit der schönen Kulisse des Muschelhauses im Vordergrund, die Türme der Kirche des "La Clerecía" sehen. Die Kirche ist Teil eines Komplexes des alten Königlichen Kollegiums des Heiligen Geistes der Gesellschaft Jesu der 1617 errichtet wurden.
Palacio de Monterrey und Plaza Mayor
Von hier aus gehen wir weiter zum Palacio de Monterrey , ein unvollendeter Palast von 1539. Es sollte eigentlich ein viereckiges Gebäude mit Innenhof werden, gebaut wurde aber nur eine der 4 Seiten. Das Gebäude ist an Fenstern, Balkonen und der Dachkante reicht dekoriert. Heute ist der Palast ein Museum und beherbergt wertvolle Kunstwerke sowie eine abwechslungsreiche Auswahl an Möbeln, Wandteppichen, Porzellan usw.
Ich werfe noch einen kurzen Blick in die gegenüberliegende Kirche "Iglesia de la Purísima" in der ich, wie sollte es auch anders sein, wieder auf eine Trauungszeremonie stoße. Es ist eine beeindruckende Zeremonie. Die Kirche wirkt sehr wuchtig, das Altarbild ist gewaltig und davor die Braut mit einem, für mein Gefühl sehr großen ausladenden Brautkleid. Ich will nicht weiter stören und verlasse die Kirche wieder, die übrigens Teil eines Augustinerklosters ist.
SALAMANCA - Plaza Mayor
Keine 200 m entfernt befindet sich der Plaza Mayor von Salamanca , das Zentrum von Salamanca. Der heutige Platz wurde 1756 im Barock erbaut. Er war vorher deutlich größer (4x) und wurde durch die Umbauung verkleinert. Um den Platz herum warten unzählige Bars und Terrassen sowie das älteste Café der Stadt, das Café Novelty von 1905 auf Kundschaft. Der Platz macht auf uns einen recht kahlen Eindruck.
Im Restaurante en Salamanca Nero direkt am Plaza Mayor lassen wir uns für eine kurze Mittagspause nieder. Eine Speisekarte bekommen wir nicht und auch die Verständigung ist etwas schwierig, da die Bedienung kaum englisch spricht (erstaunlich). Aber mit Händen und Füßen und dem Fingerzeig auf einen Nachbartisch (das gibt es scheinbar so eine Art Baguette) kommen wir dann doch noch an unser Ziel. Wir bestellen so ein Baguette mit Schinken und Tomate, dazu Kaffee und Cola. Das Bagutte schmeckt gut und wir können von unserem Schattenplatz das Treiben auf dem Plaza Mayor beobachten. Neben uns findet mit einer entsprechenden Geräuschkulisse ein Kindergeburtstag statt.
die Alte Markthalle und der Palacio de La Salina
Gleich neben dem Plaza Mayor befindet sich der Mercado Central de Abastos de Salamanca, die Alte Markthalle von Salamanca. Sie wurde 1905 eröffnet. Das interessanteste am Markt ist seine Architektur und die bunten Fenster, die sehr an Jugendstil erinnern. Gleich gegenüber der Markthalle steht an der Calle Pozo Amarillo Nr. 2 ein sehr schönes Eckhaus. Auffällig sind die metallenen Verzierungen der Glaserker und Balkone und ein schönes Türmchen. Das Haus macht einen alten Eindruck, wurde aber erst 1999 erbaut.
SALAMANCA - der Palacio de La Salina von 1583
So ganz langsam machen wir uns auf den Weg in Richtung der Bushaltestelle für die Rückfahrt. Auf unserem Weg kommen wir an vielen schönen Häuser mit schmiedeeisernen Dekorationen, Erkern, Balkonen und vielem mehr vorbei. Salamanca ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Besonders der Palacio de La Salina, der schon 1583 im Renaissance-Stil erbaut wurde, ist absolut sehenswert. Schon seine Fassade mit 4 Bögen und den schmiedeeisernen Dekorationen sieht toll aus. Das Gebäude besitzt aber auch einem atemberaubenden Innenhof. Man sollte sich besonders die umfangreichen Dekorationen rund um den Innenof ansehen. Einfach nicht zu beschreiben. Der Palast war einst Salzdepot und Handelsplatz. Heute beherbergt der Bau den Provinzialrat von Salamanca.
schöne Türme und bombastische Klöster
Gleich gegenüber spenden viele Bäume auf der Plaza de Colon schönen Schatten. Direkt am Park befindet sich der Torre del Clavero , ein außergewöhnlich schöner Turm im gotischen Stil. Es ist ein ehemaliger Wachturm eines Herrenhauses von ca. 1490. Er ist achteckig und an jeder Ecke befindet sich ein Türmchen im oberen Teil. Sehenswert sind auch die Wappen, die kleinen Bogen und die Gesimse. Am schräg gegenüberliegende Ende des Plaza de Colon steht ein weiterer, aber weniger auffäliger Turm "Torre de los Anaya". Dort, wo die Calle de Juan de la Fuente den Plaza de Colon "verlässt", steht die Kirche "Iglesia de San Pablo". Auf dem Kirchturm entdecken wir auch hier einige Storchennester mit Jungvögeln. Das sehen wir öfters in Salamanca.
Rechts vor uns sehen wir jetzt schon den "Convento de las Dueñas", ein Dominikanerinnenkloster, das seit dem 15. Jahrhundert besteht. Ein wuchtiger Bau. Gleich gegenüber steht die Kirche und Kloster San Esteban. Es handelt sich um ein Kloster des Dominikanerorden. Den Orden gibt es hier bereits seit 1255, der Bau der Kirche begann aber erst 1524. Leider ist die Kirche geschlossen.
zum Abschluss folgt der Huerto de Calixto y Melibea
Über die Calle San Pablo bummeln wir weiter in Richtung des Treffpunkts für die Rückfahrt. Unterhalb der "Huerto de Calixto y Melibea" , an der alten Verteidigungsmauer "Muralla de Salamanca" aus dem 12.Jhdt., sucht sich Elke eine Stelle für eine Pause. Ihr Knie macht sie nach diesem Rundgang immer stärker bemerkbar. Ich laufe nochmal hoch in die Altstadt, denn der Eingang zu diesem Garten liegt hinter der vor uns aufragenden Stadtmauer.
Von der Calle Arcediano aus betrete ich diese 2500 m² große Gartenanlage. Man kann hier wunderbar herumspazieren und ein Päuschen auf einer der Bänke einlegen. Im Garten stehen verschiedensten Baum-, Strauch- und Blumensorten. Mitten in der Anlage wurde auch ein kleiner Springbrunnen errichtet. Und das beste: Von der alten Mauer gibt es eine wunderschöne Aussicht auf die weiter oben thronende alte und neue Kathedrale. Dann mache ich mich wieder auf den Rückweg um Elke abzuholen. Unterwegs besorge ich noch 2 Getränke, denn es ist warm geworden in Salamanca.
Rückkehr zum Schiff und Abendessen
BARCA D'ALVA - wir kehren zurück zum Schiff
Gegen 15 Uhr 30 treffen so langsam wieder alle Mitreisenden ein, denn um 16 Uhr wollen wir wieder zurück nach Portugal zur A-Rosa Alva fahren. Zunächst herrscht noch ein bisschen Verwirrung, da plötzlich viele ähnliche Busse ankommen um ihre Fahrgäste aufzunehmen. Aber letztendlich finden alle ihren Bus. Die Rückfahrt verläuft ereignislos. Allerdings sehen wir jetzt doch ein bisschen mehr von der Landschaft, da der Himmel inzwischen fast wolkenfrei ist und die Sonne scheint. Um 18 Uhr sind wir zurück an Bord.
Leider ist bei unserer Rückkehr das Vordeck total besetzt. So müssen wir notgedrungen in der Lounge unsere Getränke zu uns nehmen. Ich gönne mir heute mal einen frisch gepressten O-Saft (kostenpflichtig). Elke genießt einen Ginger Ale. Später ziehen wir uns um und gehen zum Abendessen. Heute probieren wir beide die portugiesische Spezialität "Cataplana". Sie besteht aus 3 verschiedenen Fischsorten, Kartoffeln und Gemüse. Eine leckere Angelegenheit.
wir lassen den Abend ausklingen
Später sitzen wir wieder auf dem Vordeck und ich bestelle mir mal einen kostenpflichtigen Vintage Portwein für 10€ (5cl). Vintage Portweine sind besondere Jahrgänge, die frühzeitig in Flaschen abgefüllt werden und dort weiter reifen. Sie sind, bevor sie geöffnet werden dürfen, mindestens 10 Jahre alt, viele aber auch deutlich älter. Dieser Vintage Portwein ist sowas von lecker. Er schmeckt deutlich milder als der normale Portwein und vollmundiger. Etwas ganz besonderes und geschmacklich deutlich anders als normaler Portwein. Die 10 € haben sich gelohnt. Später gönne ich mir noch einen Pina Colada.
Als wir gerade zur Kabine gehen wollen treffen wir noch Sabine, Günther und Ihre Eltern in der Lounge und bleiben dort hängen. Bis fast 23 Uhr sitzen wir noch mit den Vieren zusammen und quatschen über Gott und die Welt. Eine sehr nette Runde. Dann aber meldet Elke doch eine gewisse Bettschwere an und auch unser Reisebericht muss, wenigstens noch in Stichworten, erledigt werden. Gute Nacht !!
| Wetter | : | erst sehr grau und später während der Fahrt etwas Regen, in Salamanca Sonne, Wolken, blauer Himmel, 22 - 26 Grad |
| Unterkunft | : | A-Rosa Alva VP |


