Fahrt von BARCA D'ALVA über POCINHO nach PINHAO
Ausflug zum historischen Dorf CASTELO RODRIGO

26.06.2022
Sonntag


Balken

es geht wieder zurück in Richtung Porto

Wie schon gestern stehen wir gegen 6 Uhr auf, machen uns fertig und gehen gegen 7 Uhr 15 frühstücken. Um 8 Uhr 30 verlassen wir die A-Rosa Alva und gehen zu den bereitstehenden Bussen. Ich begebe mich noch auf die Brücke, auf der die N221 den Douro überquert. Von hier aus kann ich noch einige schöne Bilder der A-Rosa Alva und der umliegenden Landschaft schießen.

Ausflug nach Castelo Rodrigo / Aussichtspunkt Serra da Marofa

 UNTERWEGS - vom Aussichtspunkt Serra da Marofa sehen wir schon das historische Dorf Castelo Rodrigo

 UNTERWEGS - vom Aussichtspunkt Serra da Marofa sehen wir das historische Dorf Castelo Rodrigo 

Um 8 Uhr 45 verlassen wir Barca d'Alva in Richtung Castelo Rodrigo, einem historischen Dorf in Portugal. Das Wetter sieht gut aus und unser Reiseleiter erzählt uns unterwegs viel über Land und Leute. Zunächst fahren wir auf den Aussichtspunkt "Miradouro do Alto da Serra da Marofa", ca. 3 Km Luftlinie von Castelo Rodrigo entfernt. Schon auf dem Weg nach oben fallen uns viele kleine Kapellen und Oratorien (Gebetshäuser) auf, die von Pilgern zu Votivfesten und lokalen Prozessionen errichtet wurden. Oben auf dem Gipfel stehen 2 weitere, größere Kapellen aus dem 19.Jhdt. bzw. von 1940 am Fuße großer Sendeantennen. Hier oben steht auch eine Christus Statue von 1956. Aus 964 m Höhe liegt uns jetzt die Landschaft und das Dorf Castelo Rodrigo zu Füßen. Was für ein Panorama. Leider ist es noch etwas dunstig, trotzdem schießen wir einige schöne Fotos.

wir bummeln durch Castelo Rodrigo

Von hier aus geht es hinunter nach Castelo Rodrigo. Der Ort ist von einer Stadtmauer mit 13 Türmen umgeben, die wird leider nur bei der Anfahrt ganz kurz sehen. Das erste Mal wurde dieser Ort bereits 500 v. Chr. erwähnt. Später waren hier die Römer und im 11.Jhdt. die Araber. 1297 wurde das Dorf portugiesisch und im 14. Jhdt. wurde die Kirche erbaut. 1590 kam der Palast dazu, der aber am Ende des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763) von Spanien gesprengt wurde. Heute leben noch 40 Menschen im Ort. Beim Rundgang fühlt man sich um Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt.

Durch das Stadttor "Arco" betreten wir den Ort. Hier bekommen wir eine Broschüre in Deutsch über den Ort und eine über die Kirche überreicht. Wir sind sehr überrascht. Beide Broschüren sind ganz toll gestaltet. Das kann sich manch anderer Stadt ein Beispiel daran nehmen. Fast überall im Ort sind die Wege mit sehr ungleichmäßigem Kopfsteinpflaster ausgestattet. Nur auf einem kurzen Stück sind in der Mitte des Weges flache Platten verlegt. Elke hält sich daher sicherheitshalber nur hier auf, denn Kopfsteinpflaster ist ein Problem für sie.

 CASTELO RODRIGO - wir bummeln durch den sehenswerten, historischen Ort

 CASTELO RODRIGO - wir bummeln durch den sehenswerten, historischen Ort 

Unser Reiseleiter führt die Gruppe durch den Ort. 1 Stunde Zeit haben wir für den Rundgang. Ich trenne mich von der Gruppe und drehe zunächst eine Runde durch die Palastruine. In den Mauern kann man vereinzelt noch kreuzförmige Schießscharten erkennen. Von hier oben hat man auch einen schönen Panoramablick in die Landschaft. Anschließend bummel ich durch den Ort.

Die kleine Kirche mit dem langen Namen "Igreja Paroquial de Castelo Rodrigo / Igreja de Nossa Senhora do Rocamador" aus dem 13. Jhdt. ist leider schon geschlossen. Ganz in der Nähe steht ein 8 m hoher Schandpfahl. Schandpfähle sind Machtsymbole. Sie dienen der Befestigung öffentlicher Bekanntmachungen aber auch zur Schaustellung von Kriminellen. Auf dem weiteren, sehr holperigen Weg komme ich an einigen sehr baufälligen, aber auch einigen restaurierten alten Häusern vorbei. Es gibt auch eine Zisterne aus dem Mittelalter. Diese besitzt erstaunlicher Weise 2 verschiedene Tore: ein gotisches und ein maurisches.

Im Ort stehen dekorativ viele Rosenstöcke an den Häusern. Manche Gässchen sehen wirklich sehr heruntergekommen aus, andere sind wieder schön hergerichtet. Teilweise sind in einigen Häusern arabische Inschriften und Fenster im manuelinischen Stil zu sehen. Auf dem Rückweg zum Stadttor "Arco" bekomme ich sogar noch Mandeln und einen Schnaps zum Probieren. Was für ein toller Ort. Schön, dass wir die einzige Touristengruppe vor Ort sind.

Rückfahrt nach Barca d'Alva

Am Ortsausgang treffe ich Elke und Mathilda wieder. Mathilda, sie sitzt im Schiffsrestaurant ganz in unserer Nähe, ist eine sehr resolute und nette Dame aus Bayern. Sie reist alleine, hat aber überhaupt keine Kontaktprobleme und ist sehr gesellig. Sie hatte sich am Eingangstor Elke einfach unter den Arm geklemmt und ihr über das üble Pflaster zum Bus geholfen. Ich besuche noch schnell den Friedhof und dann startet auch schon die Rückfahrt nach Barca d'Alva zur A-Rosa Alva, die dort auf uns wartet.

Aussichtspunkt "Alto da Sapinha" mit Gänsegeier

Auf der Rückfahrt stoppen wir noch an einem weiteren Aussichtspunkt "Alto da Sapinha", nur etwa 1 Km entfernt vom Douro. Von hier aus kann weit in das Douro-Flusstal und seinem Nebenfluss Águeda sehen. Auch unseren ersten Liegeplatz Vega Terron können wir sehen. In einiger Entfernung entdecken wir auch 3 Gänsegeier, die hier schon öfters beobachtet wurden. Eine wunderschöner Aussichtspunkt mit tollem Panoramablick. Um 11 Uhr 45 gehen wir wieder an Bord.

unser Lieblingsplatz : das Vordeck

 UNTERWEGS - teilweise windet sich der Douro durch relativ enge Schluchten auf seinem Weg zum Atlantik

 UNTERWEGS - teilweise windet sich der Douro durch relativ enge Schluchten Richtung Atlantik 

Wir suchen uns gleich ein schönes Plätzchen auf dem Vordeck für die heutige Rückfahrt nach Pinhao. Wir fahren noch einmal durch eine tolle Landschaft. Um 12 Uhr 30 gehe ich heute alleine essen. Wir möchten ungerne unseren schönen Platz auf dem Vordeck verlieren. Elke hält inzwischen die Plätze frei. Außerdem will ich sowieso nur einen kleinen Happen essen. Dann wechseln wir uns ab. So können wir bis zum Abendessen ununterbrochen draußen sitzen und die wirklich schöne Fahrt durch die Landschaft und 2 Schleusen genießen. In der Bildergalerie kann man alles viel besser sehen, warum die Landschaft so schön ist. Mit Worten lässt sich das kaum beschreiben.

Wie immer werden wir von Adnan mit Getränken versorgt. Die Schleusen sind inzwischen schon eine Selbstverständlichkeit geworden und können uns nicht mehr so richtig faszinieren. Gegen 15 Uhr bedienen wir uns auch wieder am Kuchenbuffet vor der Bar, wo wir gerade noch so einige Natas erwischen. Wir passieren wieder einige schöne, schmale Schluchten und das bei strahlendem Sonnenschein. Auf der Rückfahrt sieht die Landschaft wieder ganz anders aus (anderer Blickwinkel).

Abendessen

Gegen 18 Uhr 30 gehen wir auf unsere Kabine und ziehen uns um. Auch heute wählen wir beim Abendessen wieder eine portugiesische Spezialität, diesmal "Hühncheneintopf mit Kartoffeln" und auch die Maronisuppe mit Pilzen. Vorneweg bedienen wir uns am Salatbuffet und wählen aus einer der drei Dressings das leckerste aus. Dazu natürlich wieder Roséwein. Später sitzen wir erneut auf dem Vordeck und ich bestelle mir einen (kostenpflichtigen) "Douro Soul" für 4,90€.. Er wird aus weißem Portwein und Havanna Rum, Cranberrysirup, Limettensaft, Thymian und Zitronengras gemixt und schmeckt sehr lecker.

ein Portwein (Vintage) wird "entkorkt"

Im Laufe des Abends treffen wir uns in der Lounge mit Sabine, Günter und Ihren Eltern. Wir wollen uns ansehen, wie eine Portweinflasche Vintage (2008) "entkorkt" wird. Bei in der Flasche gereiften Portweinen (Vintage) werden die Korken mit der Zeit spröde. Daher gibt es eine ganz besondere Methode diese Flaschen zu öffnen. Mit einer spezielle Portweinzange wird der Flaschenhals ca. 1 cm unterhalb des Korkens zunächst erhitzt, dann mit einem feuchten Tuch oder kaltem Wasser gekühlt und durch den Temperaturunterschied bricht der Flaschenhals mit einem glatten Schnitt.

Anschließend wird der Portwein in einen Dekanter überführt. In diesem Dekanter kann sich so der Bodensatz und eventuelle Glassplitter vom Wein trennen. Der Portwein muss, da er jetzt empfindlich auf Luft reagiert, baldmöglichst verbraucht werden. Wir spendieren unserer lustigen Runde je ein Glas dieses gerade geöffneten Portweins. Da nicht mehr genügend Portwein für alle da ist, bekommen wir noch ein Glas mit einem 20 Jahre alten Portwein.

Wir sitzen danach noch lange zusammen und unterhalten uns über alles Mögliche. Sabine singt noch ein Ständchen für Mathilda aus Bayern, die Geburtstag hatte. Anschließend singt sie noch mit ihrem 84 Jahre alten Vater noch ein Lied zur allgemeinen Unterhaltung. Um 23 Uhr 30 ziehen wir uns zurück, die restliche Runde bleibt noch sitzen.

Balken
  Wetter : viel Sonne, einzelne Wolken, 23 grad, trocken
  Unterkunft : A-Rosa Alva VP