TUI-Ausflug : "für Hafenerprobte : unbekanntes Kopenhagen"
Liegeplatz : Langelinienkai ---------- nachmittags verlassen wir Kopenhagen


01.09.2021

Balken

2. Tag in Kopenhagen / der Tag beginnt mit einem guten Frühstück

Die 2. Nacht war schon besser, wir haben uns an die Geräusche und die Matratze gewöhnt und waren auch gut müde. Der Wecker klingelt schon kurz nach 7 Uhr, da wir einen Ausflug gebucht haben. Wir machen uns fertig und gehen (ab jetzt jeden Tag) in das Fischrestaurant im Anckelmannsplatz frühstücken. Sehr gut gefallen uns im Anckelmannsplatz u.a. die Kaffeemaschinen. Man kann zwischen verschiedenen Kaffeezubereitungen wählen und Stärke die Intensität des Geschmacks beeinflussen.

wir verlassen die "Mein Schiff 1" für einen Bootsausflug

Für die Ausflüge bekommt man bei TUI keine ausgedruckten Tickets mehr. Man muß entweder über sein Smartphone oder den Fernseher auf der Kabine im Bordportal sein Tagesprogramm aufrufen. Hinter dem gebuchten Ausflug steht dort bis zum Ende der Stornierungsfrist ein Buchstabe. Danach erscheint stattdessen eine Zahl. Etwa 5 Min. vor der angegebenen Startzeit für den Ausflug soll man dann vor dem Schiff erscheinen. Dort steht entweder einen Bus oder jemand vom Schiff mit der Ausflugsnummer.

Kurz vor 10 Uhr verlassen wir das Schiff. Wie jeden Tag erfolgt wieder eine Temperaturmessung und unsere Bordkarte wird eingescannt. Jedesmal müssen wir auch die Maske "lupfen", damit unsere Identität festgestellt werden kann. Vor dem Schiff erwartet uns schon jemand mit dem richtigen Nummerschild in der Hand. Hier wird nochmal per Scanner die Bordkarte kontrolliert, um festzustellen, ob man auf der Ausflugsliste steht. Vom Schiff aus gehen wir ca. 650 m zu einem Anlegesteg. Wir sind lediglich 11 Personen, die an diesem Ausflug teilnehmen. Ein angenehme Teilnehmerzahl. Am Anleger wartet ein kleines, offenes Boot, das wir besteigen, was etwas schwierig ist. Aber alle schaffen es an Bord. Unser Kapitän Matthias stellt sich vor, er ist Däne und spricht nur englisch. Unsere Reiseleiterin von TUI wird, falls notwendig, übersetzen. Es wird allen freigestellt ob sie die Maske aufbehalten oder sie absetzen wollen. Die meisten Gäste im voirderen Teil des Schiffes sitzen etwas enger beieinander und behalten deshalb ihre Maske auf.

die Bootsfahrt beginnt

An Bord gibt es für jeden kostenlos Limonade satt oder auch 1 Bier pro Person, falls jemand Durst hat. Unser Kapitän steuert die "kleine Nußschale", die gerade genug Raum für uns alle bietet, zunächst Richtung Süden in den Inneren Hafen. Unterwegs passieren wir die kleine Meerjungfrau. Vom Wasser aus eine ungewöhnliche Perspektive. Sie wird schon wieder von vielen Touristen belagert. Weiter in Richtung Innenstadt kommen wir an der Hanseatic Spirit der Reederei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten vorbei. Ein Expeditionsschiff mit nur max. 230 Passagieren an Bord. Ein sehr schönes Schiff, aber bestimmt nicht unsere Preisklasse.

Marine Station Holmen

Wir fahren auf die andere Hafenseite zum ehemaligen Marinestützpunkt Holmen. Auf diesem Areal, teilweise durch Landgewinnung entstandenen Inseln, stehen noch viele historische Gebäude aus der Zeit als die Royal Danish Navy hier einen ihrer Marinestützpunkte (ab Ende des 17. Jhdts.) besaß. Heute gibt es hier nur noch eine einzige Institution der Marine auf der Inselgruppe Holmen. Seit den frühen 1990er Jahren entsteht hier ein neuer Stadtteil für Kopenhagen. Auf einer der kleinen Inseln steht auch die neue Oper von Kopenhagen. Neben vielen Neubauten liegen hier auch etliche alte Schiffe "vor Anker", die zu schwimmenden Häusern umgebaut wurden. Aber auch sehr moderne schwimmende Eigenheime sind zu sehen.

Halbinsel Refshaleøen

Jetzt geht es Richtung Norden entlang der Halbinsel Refshaleøen. Der ehemalige Industriestand- und Werftstandort hat sich heute deutlich gewandelt. Flohmärkte, Kulturleben und Gastronomie haben sich hier etabliert und viele Firmen angesiedelt. Bei der weiteren Fahrt bei strahlendem Sonnenschein kommen wir auch an der "Mein Schiff 1" vorbei und können schöne Fotos schießen. Inzwischen hat hinter unserem Schiff auch die "Spirit of Adventure" festgemacht, ein Neubau einer britischen Reederei, welches coronabedingt erst auf seiner 3.Kreuzfahrt ist.

das Trekroner Fort

Kurz darauf erreichen wir das Trekroner Fort, eine künstliche Insel vor dem Hafen der dänischen Hauptstadt Kopenhagen im Øresund. Die Insel hat eine sehr wechselvolle Geschichte seit seiner Erbauung 1713. Heute kann sie von Touristen besucht werden. Während ein Teil der Ausflugsgruppe die kleine Insel mit dem Fort erkundet, bleiben wir mit anderen Gästen an Bord und genehmigen uns ein Gläschen Limonade. Wir haben wettertechnisch so einen tollen Tag erwischt. Sonne, angenehme Temperaturen und kaum Wind. Nach ca. 20 Min. legen wir wieder ab und verlassen die Insel Richtung Nordwesten zum Nordhafen.

der Nordhafen

Heute befinden sich in dem Ende des 19.Jhdts. erbauten Nordhafen die meisten traditionellen Aktivitäten des Kopenhagener Hafens, darunter Fähranlegeplätze, ein Containerterminal, ein Jachthafen und Industrieunternehmen. Hier entsteht auch ein großes Kreuzfahrtterminal. Ganz im Süden des Nordhavn, rund um die Metrostation Orientkaj ist ein komplett neues Wohnviertel mit teils etwas futuristischen Bauten entstanden bzw. wird immer noch gebaut. Von hier aus fahren wir unter einigen Brücken hindurch zum Nordhavn Bassin, wo weitere interessante Bauten stehen.

Hier befindet auch die UN City, ein Komplex in dem 11 Organisatoren der Vereinten Nationen untergebracht sind. Die UNICEF betreibt hier das weltweit größte humanitäre Non-Food-Lager für ihre Hilfsaktionen. Von hier aus geht es weiter zum Søndre Frihavn, wo wir gestern schon mal die alternative Meerjungfrau besichtigt haben. Vom Wasser sieht sie wieder anders aus. Rund um das Hafenbecken wurden teilweise die alten Lagerhäuser zu komfortablen und modernen Wohn- bzw. Geschäftshäusern umgebaut.

das Viertel Frederiksstaden

Durch einen kleinen Kanal erreichen wir wieder den Inneren Hafen und fahren jetzt in Richtung des Royal Danish Playhouse , dem Königlich Dänische Schauspielhaus. Es steht schräg gegenüber der Oper. Rechts von uns befindet sich das Stadviertel Frederiksstaden mit vielen königlichen Bauten. Es gilt durch seine Gebäude als einer der wichtigsten Rokoko-Komplexe in Europa. Entlang des Ufers stehen einige historische Gebäude. An einer Stelle können wir links das Opernhaus und rechts durch den Park Amalie Garten das königliche Schloss Amalienborg sehen, ein toller Anblick.

die Inseln Christiansholm, Dokøen, Frederiksholm und Arsenaløen

Wir biegen links ab und fahren über einen kleinen Kanal zwischen den Inseln Christiansholm und Dokøen, die alle noch zur Marinestation Holmen gehörten, Richtung Christiania. Auch die Inseln Frederiksholm und Arsenaløen wurden teilweise durch Aufschüttungen vergrößert um genug Land für die Marinestation zu schaffen. Auf Frederiksholm wurden nach Ende der Marinestation z.B. die alte Bootswerft von 1867 zu exklusiven Wohnungen mit Bootsliegeplätzen umgebaut. Eine sehr schöne Wohngegend. Wir biegen links in den Erdkehlgraven ab.

Gleich zu Beginn des Hafenbeckens sind alte Torpedohallen zu sehen, die zu modernen Wohnungen umgebaut wurde. Mitten drin sieht man noch eine Bootsrampe, die heute für private Boote genutzt werden kann. Ein Stück weiter treffen wir auf alte Kanonenbootsschuppen und Lagerhäuser. Nach der Restaurierung nutzen heute eine Reihe kleinerer Firmen die Schuppen z.B. für Büros. Ein Teil dieser Ecke wird auch "Hafen des Friedens" genannt. Er wird von der Freistadt Christiania genutzt um dort illegal Boote zu ankern, die zum Teil ziemlich schrottfreif aussehen. Unter der Brücke "Nyholmsbroen" hindurch erreichen wir wieder den "Inneren Hafen".

interessante schwimmende "Häuser"

Hier liegt auch die ehemalige Fähre "Bukken-Bruse". Rein äußerlich kein Schmuckstück, aber innen sehr sehenswert. Der dänische Architekt Bjarke Ingels kaufte das Schiff 2016 und baute es innen völlig um. Von ihm stammt auch das Konzept "Urban Rigger", einem System standardisierter Container, die zu Wohnungen umfunktioniert und übereinander gestapelt auf dem Wasser zu schwimmenden Häuser wurden. Anschließend schippert uns Kapitän Matthias dicht an der Oper vorbei und fährt dann wieder hinüber zum Schloß Amalienborg. Von hier aus geht es immer entlang des Uferweges zum Ausgangspunkt unserer Fahrt zurück. Nach ziemlich genau 2 Std. gehen wir wieder von Bord. Wir verabschieden uns von unserem Bootsführer und gehen langsam zum Schiff zurück. Um 12 Uhr 30 sind wir wieder an Bord. "Alle Mann an Bord"-Zeit wäre 13:00, also sind wir rechtzeitig zurück. Das war eine sehr schöne und empfehlenswerte Bootstour.

wir genießen das Wetter

Wir gehen direkt ins "Bistro Tag & Nacht" und bestellen uns 2 Classicburger. Bei diesem tollen Wetter können wir sogar im Freien sitzen und Burger und Eistee genießen. Zurück auf unserer Kabine gönnen wir uns 2 Tassen Kaffee. Um 15 Uhr 30 ist "Kaffee und Kuchen - Zeit" im Ankelmannsplatz. Da wir die nächsten Tage zu dieser Zeit immer auf einem Ausflug unterwegs sind, nutzen wir heute die Gelegenheit das eine oder andere leckere Teilchen zu probieren. Natürlich sitzen wir bei dem Superwetter auf dem Außenbereich. Eine Scheibe Artisanbrot mit Schmalz darf natürlich auch nicht fehlen.

Fotorundgang und Abfahrt nach Oslo

Anschließend setzen wir unseren Fotorundgang vom Seetag auf Deck 12 fort. Die "Mein Schiff 1" hat inzwischen Kopenhagen verlassen und ist auf dem Weg nach Oslo. Im Hafen selber durfte weder das Typhon noch die Ablegemelodie ertönen um eine Lärmbelästigung der Anwohner in der Nähe des Langelinie Kai zu vermeiden. Das wird später auf See nachgeholt.

ein Vortrag und das Abendessen

Um 18 Uhr nehmen wir im Theater Platz um uns einen weiteren Vortrag des Lektors, diesmal über Oslo, anzuhören. Leider schweift er wieder sehr viel vom Thema ab und überzieht auch die Zeit um mehr als 10 Min. Aber wir haben doch noch etwas über Oslo erfahren, was wir morgen in die Tat umsetzen werden.

Im Anschluß gehen wir noch kurz auf die Kabine und dann ins Buffetrestaurant Ankelmannsplatz. Diesmal findet unser Abendessen drinnen statt, denn draussen ist es doch schon etwas kälter geworden.

schon wieder im Theater / Abendprogramm

Gegen 21 Uhr 25 sind wir schon wieder im Theater. Heute ist es relativ voll, aber immer noch mit Abstand. Der Kapitän (ein Brandenburger) stellt heute sich und einige seiner Offiziere vor. Außerdem wurden uns einige musikalische Talente aus den Reihen der Crewmitglieder präsentiert Im Anschluß lassen wir den Abend in der Schaubar ausklingen. Nach der extrem ruhigen Bar Ruhepol gestern ist es hier durch die Musik der Band deutlich lauter. Elke trinkt wieder einen Mojito, ich genehmige mir einen Planters Punsch und einen BBC. Bei den Cocktails sind die Barkeeper scheinbar selten sparsam mit den alkoholischen Zutaten. Später folgt wieder unser übliches Abendprogramm.

Balken
  Wetter : viel Sonne, wenig Wolken, 23 Grad
  Wellenhöhe : < 1 m (Kopenhagen bis Oslo)
  Kabine : 7101 (Balkonkabine Backbord)