gegen 13 Uhr 30 erreichen wir Kopenhagen ----- Liegeplatz : Langelinienkai Stadtbummel in Eigenregie


31.08.2021

Balken

auf dem Weg nach Kopenhagen

die erste Nacht an Bord war, wie schon sooft, etwas schwierig. Die Betten sind neu und ziemlich fest, die Geräusche an Bord sind anders und man muss sich erstmal an alles gewöhnen. Trotzdem war die Nacht doch recht ordentlich, zumal wir ausschlafen konnten. Unser gebuchter Ausflug nach Christiania in Kopenhagen wurde mangels genügend Teilnehmer storniert und wir haben so alle Zeit der Welt.

Nach dem üblichen morgendlichen Ritual gehen wir zunächst ins Buffetrestaurant Anckelmannsplatz und von dort direkt in das Fischrestaurant (im hinteren Bereich des Anckelmannsplatz). Mittags und abends werden hier Fischgerichte am Platz serviert (inkl. und auch gegen Bezahlung). Morgens kann man hier sein Frühstück vom Buffet genießen und ist etwas leerer und ruhiger und gemütlicher als im Rest des Buffetrestaurants. Die Wege zum Buffet sind allerdings von hier aus etwas weiter, was uns aber nicht stört. Die Frühstückauswahl am Buffet ist wieder sehr groß und die Kornspitz (Brötchen), die wir seit der letzten Fahrt mit Mein Schiff 5 (rund um Großbritannien 2019) lieben, sind auch wieder dabei. Heute wurde im Anckelmannsplatz auch ein sehr schön angerichtetes Lachsbuffet geboten. An einem schönen Fensterplatz genießen wir unser Frühstück.

Fotorunde über Mein Schiff 1

Nach einem kurzen Kabinenaufenhalt, sie ist noch nicht gereinigt, gehen wir auf Deck 14 um unsere Fotorunde zu beginnen. Die Sonne strahlt und es sind beste Bedingungen für hoffentlich schöne Fotos. Leider gibt es auf Mein Schiff 1 keine Möglichkeit mehr von den oberen Decks über den Bug des Schiffes aus direkt in Fahrtrichtung zu sehen bzw. zu fotografieren. Der Bugbereich der Decks 16,15 und 14 ist ausschließlich den Suitengästen vorbehalten und auf Deck 12 befindet sich der Spa&Meer-Bereich und die Sauna im Bugbereich. Schade. Lediglich vom Deck 5 aus erreicht man direkt den Bug. Aber von hier aus ist durch die hohe Bordwand die Aussicht nicht so überragend wie von den oberen Decks.

Während wir diverse Fotos schiessen passieren wir gegen 11 Uhr in einiger Entfernung Schloss Kronborg, eine Festung in Helsingør auf der dänischen Insel Seeland und können es ganz gut fotografieren. Das Sonnendeck (Deck 14) ist bei dem schönen Wetter gut besucht und einige Gäste nutzen auch den Pool (21 Grad). An der Überschaubar gönnen wir uns 2 Drinks und setzen anschließend unseren Rundgang fort. Mein Schiff 1 ähnelt an vielen Stellen den TUI-Schiffen 3 und 5, die wir schon kennen gelernt haben.

was uns nicht so gut gefällt

Leider hat es aber auch eine weitere deutliche Verschlechterung gegeben. Der Laufparcours für die Jogger wurde bisher noch vor Außenalsterbar von der einen zur anderen Seite des Schiffes geführt. Jetzt hat man diesen Parcours verlängert. Er führt ansteigend ab der Îndoosporthalle Arena zunächst oberhalb der Außenalsterbar bis zum Heck des Schiffes und senkt sich dann in einer Kurve langsam wieder auf der anderen Seite des Schiffes auf Deck 14 ab. Dadurch ist die Aussicht von der Außenalsterbar eingeschränkt worden und man hat nicht mehr die schöne freie Sicht wie auf den anderen uns bekannten TUI-Schiffen.

Drinks / Döner und Artisanbrot

Auf Deck 12 bestellen wir uns 2 Drinks an der Unverzichtbar und nehmen diese mit auf die Kabine. Um die Mittagszeit probiere ich in der Bosporus Snackbar einen Kalbsdöner, dem es aber trotz Tsatsiki und anderer Beilagen ein wenig an einer gewissen Würze fehlt. Elke ist mit ihrem Artisanbrot und Mett aus der Backstube zufriedener.

Kopenhagen ist erreicht

Gegen 14 Uhr erreichen wir Kopenhagen. Kurz vor der Einfahrt in den Hafen können wir in einiger Entfernung die Öresundbrücke sehen, die leider für die "Mein Schiff 1" etwas zu niedrig ist. Daher mussten wir auch den Umweg rund um die Insel Seeland fahren. In der Nähe der Hafeneinfahrt stehen auch diverse Windräder im Meer. Im Hafen von Kopenhagen vollführt die "Mein Schiff 1" noch eine 180-Grad-Drehung und legt dann mit der Backbordseite am Kai Langenlinie, wo wir schon einmal (Ostseekreuzfahrt Aidablu 2010) gelegen haben, an. Wir beobachten, wie die Vorbereitungen für den Landgang getroffen werden und kurze Zeit später erfolgt die Durchsage, dass wir über Deck 2 von Bord gehen könne. Im Laufe des Vormittags haben wir auch noch einen Ausdruck des Schnelltests aus dem Hafenterminal Kiel bekommen, den wir mit uns führen müssen.

Stadtbummel

Wir verlassen das Schiff mit einem Temperaturcheck, der ab jetzt bei jedem Landgang (rein und raus) durchgeführt wird. Kurz darauf (ca. 100 m nach links) gehen wir am Langenlinienkai durch eine Unterführung zum Søndre Frihavn (Hafenbecken gleich neben Langelinienkai) und biegen dann links ab. Hier steht eine etwas andere Meeerjungfrau, die sehr außergewöhnlich aussieht. Auf diese Figur und andere wurden wir durch den Vortrag gestern Abend über Kopenhagen aufmerksam. Diese und andere Figuren die hier stehen wurden von dem dänischen Professor Bjørn Nørgaard erschaffen.

Neben der Meerjungfrau im Hafenbecken befindet ein 400 Quadratmeter großen Brunnen mit einem ca. 40 Tonnen schweren Triumphbogen und einer 9 m Meter hohen Figur, einer gentechnisch veränderten Madonna. Um sie herum befinden sich weitere skurille Skulpturen: Adam, Christus, Maria Magdalena, Eva und der schwangere Mann.

Da unser Ausflug nach Christiania gestrichen wurde, bummeln wir jetzt ganz gemütlich entlang des Yderhavnen Richtung Innenstadt. Da wir Kopenhagen schon einmal besucht haben, können wir jetzt ganz entspannt die Stadt bei Sonnenschein genießen. Wir bummeln vorbei an der kleinen Meerjungfrau, dem Kastell und dem Gefionbrunnen mit der St. Albans Kirche dahinter. In der Nähe des Langelinie Parks sehen wir startende und landen Wasserflugzeuge (Nordic Seaplanes). Sie bringen überwiegend Geschäftsleute in die zweitgrößte Stadt Dänemarks Aarhus. So sparen sie jede Menge Zeit gegenüber der Bahnfahrt.

Dann laufen wir direkt am Wasser weiter. Elke entdeckt eine eigenartige Schrott-Metall-Statue von Kim Michael ,"Zinkglobal", eine offensichtliche Parodie auf die berühmte Bronzestatue „Der Denker“ von 1904. Ganz in der Nähe stehen vor dem Gebäude der Hafenbehörde 2 kleine Paviilons (1905). Sie dienen der königlichen Familie als "Wartehäuschen", bevor sie von hier aus zur königlichen Yacht übersetzen. Es ist einfach schön, wenn man bei Sonnenschein so gemütlich durch die Gegend bummeln kann. Vor einem gelben Lagerhaus aus dem Jahr 1780 (später grundlegend restauriert) legen wir eine Pause ein.

ich gehe weiter zur Freistadt Christiana

Elke hat heute ziemliche Probleme beim Laufen und entscheidet sich langsam wieder zum Schiff zurückzukehren. Ich werde alleine weiter zur Freistadt Christiania laufen, dem einzigen Ziel welches wir uns heute gesetzt haben. Wir werden aber in ständigem Kontakt bleiben, damit ich weiß wie es Ihr geht. Ich laufe weiter am Wasser entlang und komme an der Parkanlage Amaliehaven vorbei. Sie befindet sich in Kopenhagen direkt am Wasser zwischen dem Schloss Amalienborg auf der einen Hafenseite und genau gegenüber dem neuen Opernhaus auf der anderen Hafenseite. Eine tolle Sichtachse verbindet die beiden Bauwerke. Die Amalienborg ist die Kopenhagener Stadtresidenz der dänischen Königin Margrethe II. Hier findet täglich um 12 Uhr eine Wachablösung statt.

der bunte Nyhavn

Weiter geht's zum bunten Nyhavn. Dieser Hafen existiert seit 1673 und schon frühzeitig haben sich hier in den bunten Giebelhäusern ( 18. und 19. Jhdt.) viele Restaurants, Bierstuben und Tanzlokale angesiedelt. Der Nyhavn ist eines der bekanntesten Vergnügungsviertel in Kopenhagen. Heute starten hier zahlreiche Hafenrundfahrten und Museumsschiffe erinnern an die Zeit als Handelshafen. Schon alleine hier würde es sich lohnen, einmal um den ganzen Hafen herum zu bummeln. Ich will aber weiter.

Über die Nyhaven Brücke und dann links laufe ich weiter und überquere den Inneren Hafen auf der gleichnamigen Brücke. Über die künstliche Insel Bjørsholm gehe ich gerade aus weiter und über eine weitere Brücke, die Butterfly 3-Way Bridge, erreiche ich rechter Hand den Bodenhoffs Plads, links abbiegen in die Andreas Bjørns Gade und dann wieder rechts in die Brobergsgade. Am Ende der Straße halbrechts weitergehen bis zur Prinsessegade. Nach rechts weitergehen und jetzt sind es nur noch ca. 40 m bis man auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf den "Eingang" zur Freistadt Christiania stößt. Vom Langelinie Kai aus sind es gute 4 Km bis hierher. Christiania ist eine autonome und von staatlicher Seite geduldete Gemeinde, die es so in keinem anderen europäischen Land gibt.

die unbeschreibliche Freistadt Christiania

Ohne Probleme kann man sich hier, einem ehemalige Militärgelände auf den historischen Wallanlagen der Stadt, bewegen. Man sollte aber Verbotsschilder, wie z.b. das Fotografieren in der Pusher Street unbedingt beachten. Hier wird an Buden öffentlich Cannabis verkauft wird. Aber ich habe mich dort nirgendwo unwohl oder unsicher gefühlt. Das Gebiet ist mit 34 ha ziemlich groß und so bummel ich nur durch einen ganz kleinen Teil von Christiania. Beschreiben kann man Christiania eigentlich nicht richtig. Es ist eine kunterbunte Mischung von Lebensformen und progressivem und freien Lebensstil. Diebstahl, Gewalt, Feuerwaffen, gefährliche Messer und harte Drogen sind laut den eigenen Regeln hier verboten. Es gibt die unterschiedlichsten Gebäude und deren Nutzung. Von Galerien über Yoga-Zentren bis hin zu Theatergruppen gibt es hier alles mögliche. Man kann hier die unterschiedlichsten Outfits der Bewohner und Besucher bestaunen. Christiania ist eine der größten Touristenattraktionen in Kopenhagen.

der Rückweg zieht sich / nach insgesamt 13 Km bin ich zurück

Später telefoniere ich mit Elke, die inzwischen fast wieder am Schiff angekommen ist. Auf dem Rückweg genehmige ich mir noch 2 "Hibiscus-Lime-Lemonades" für zusammen 10 €, (70 DK) auf dem Copenhagen Streetfood Markt Broens Gadekøkken kurz vor der Brücke über den Inneren Hafen. Ich bezahle, wie auch überall in Skandinavien, mit Kreditkarte. Auch kleine Summen werden hier so beglichen, das ist ganz normal. Trinkgeld ist in Skandinavien nicht üblich. Über den bunten Nyhavn kehre ich zum Schiff zurück. Elke ist zwischenzeitlich schon auf der Kabine angekommen. Ich erreiche gegen 17 Uhr 45 das Schiff und gehe nach 11 Km Laufstrecke an Bord.

Elke hat uns Kaffee zurbereitet (täglich 2 Kapseln kostenlos) und wir genießen die Sonne auf unserem Balkon. Abends gehen wir zum Ankelmannsplatz. Händewaschen und Desinfizieren und bei warmen Temperaturen und Sonnenschein genießen wir unser Essen erneut im Außenbereich. Ein Kellner, der uns schon draußen bedient hat, trifft Elke auf dem langen Weg vom Buffet bis zum Außenbereich und trägt ihr das Essen bis zum Tisch, sehr nett. Er wird uns auf dieser Reise noch öfters sehr nett und freundlich bedienen. Diesmal hole ich mir Rosewein (Hauswein) von der Außenalsterbar ein Deck höher. Dieser schmeckt mir deutlich besser als der Rotwein. Heute können wir auch unser Dessert im Freien genießen.

Abendprogramm

Wie jeden Abend sind auch heute unsere Betten schon wieder aufgedeckt, als wir auf die Kabine zurückkehren. Es gibt einen Betthupfler pro Person, schmutzige Kaffeetassen wurden ersetzt und feuchte Handtücher gewechselt. Sogar die Steckdosenleiste, nach der ich öfters mal gefragt habe, liegt auf der Kabine bereit. Gegen 21 Uhr 15 gehen wir wieder ins Theater. Heute hat der Comedian Don Clarke seinen ersten Auftritt. Ihn haben wir bereits 2013 auf der Aidavita während der Kreuzfahrt Adria und Schwarzes Meer kennengelernt. Er hat eine besondere Art von Humor, aber wir finden ihn meistens ganz lustig.

Anschließend testen wir mal die Bar Ruhepol auf Deck 12. Es ist die einzige Bar in der keine Live- oder andere Musik gespielt wird. Ein echter Ruhepol. Wir gönnen uns einen sehr kräftigen Long Island Ice Tea bzw. einen BBC und kehren später mit Eistee zurück auf Kabine. Jetzt folgt das übliche Abendprogramm. Die Mein Schiff 1 liegt heute über Nacht in Kopenhagen und es wird vemutlich sehr ruhig werden.

Balken
  Wetter : viel Sonne, wenig Wolken, 23 Grad
  Wellenhöhe : < 1 m (von Kiel bis Kopenhagen)
  Kabine : 7101 (Balkonkabine Backbord)