Southampton / Großbritannien -- TUI-Ausflug Stonehenge und Salisbury
02.07.2019
Balken

erstmal stärken für den Tagesausflug

Als wir heute früh aufwachen, liegt Mein Schiff 5 schon fest vertäut am City Cruise Terminal in Southampton, an der Berth 101. Von den schnellen Wendemanövern wegen der Sandbänke, die der Kapitän gestern angesprochen hat, sowie vom Anlegen haben wir überhaupt nichts mitbekommen. Wir haben gut geschlafen und Elke gefällt das neue Nackenstützkissen, ich muss mich erst noch daran gewöhnen. Draußen scheint die Sonne und die Temperatur liegt schon bei 15 Grad.

Wir stehen um 6 Uhr 30 auf, machen uns fertig und gehen frühstücken. Vorher hole ich mit noch die Hafeninfo von Southampton. Die Hafeninfos werden nicht auf die Kabine geliefert. Auch gibt es keine elektronisch verfügbaren Tagesinfos oder Hafeninformationen (wie bei Aida). Schade. Im Anckelmannsplatz ist es relativ leer, viele Ausflügler nach London sind schon unterwegs. Wir frühstücken heute drinnen, wegen der Zeit. Wieder müssen wir die Müslischüsseln suchen, das scheint ein Problem mit der vorhandenen Menge zu sein. Ansonsten ist alles da, was das Herz begehrt. Im Innenraum wird der Kaffee sogar am Platz serviert, keine Kanne, es wird nachgeschenkt. Das gefällt uns bei Aida etwas besser, überall stehen dort Thermoskannen mit Kaffee auf den Tischen. Allerdings gibt es bei Aida nur diesen einen Kaffee. Andere Kaffeesorten gibt es (bei Aida) nur gegen Bezahlung.

Fahrt nach Stonehenge - Besuch des Steinkreises

Gegen 8 Uhr 15 sind wir wieder zurück auf der Kabine, die Temperatur liegt jetzt schon bei 17 Grad. Wir packen unsere Sachen und gehen mit unseren Ausflugstickets, die bei Anreise auf dem Bett lagen, hinunter auf Deck 4 zum Theater. Dort ist unser Ausflugstreffpunkt. Interessanterweise müssen wir hier einen Abschnitt des Ausflugsticket abgeben und bekommen dafür 2 Karten mit der Nummer des Busses, der uns heute nach Stonehenge und Salisbury fahren wird. Dann können wir ohne Wartezeit direkt Richtung Ausgang (Deck 2) gehen.

Hier findet heute zusätzlich eine Passkontrolle durch die Engländer statt. Dazu gab es gestern schon ein Info-Schreiben auf die Kabine. Wir müssen nur den Pass und die Bordkarte vorzeigen, bekommen noch einen roten Punkt auf die Bordkarte geklebt und das wars, es dauert keine 5 Min. Es müssen alle durch die Kontrolle, auch die, die an Bord bleiben wollen. Direkt vor dem Terminal stehen die Busse bereit. Wir gehen zu Nr. 24 und zu unserer Freude begrüßt uns eine deutschsprachige Reiseführerin. Im Bus liegt auf jeder Reihe eine gute deutschsprachige Info mit Karte für Stonehenge bereit. Gegen 8 Uhr 50 fahren wir los.

NEW FOREST - ein relativ junger Nationalpark in dem die gleichnamigen Ponys wild leben

NEW FOREST - ein relativ junger Nationalpark mit wild lebenden Ponys

Auf dem Weg nach Stonehenge durchfahren wir u.a. auch den „New Forest“, ein relativ neues Naturschutzgebiet mit vielen Tieren u.a. auch recht großen Ponys, von denen wir etliche an der Straße sehen, es gibt aber noch viele andere Tiere. Es ist eine sehr schöne Landschaft mit Wald, Heide und weiten Blicken. Die Fahrt geht zunächst vorbei an Salisbury und unsere Reiseleiterin Elizabeth (der Busfahrer heißt Jim) erzählt uns schon einiges zur Geschichte von Stonehenge. Nach gut 80 Min erreichen wir gegen 10 Uhr 10 Stonehenge. Auf einem großen Busparkplatz warten wir auf unsere Reiseleiterin, die noch die Tickets besorgen muss. Außerdem erhält jeder der möchte noch einen kostenlosen Audioguide. Wir verzichten darauf und wollen die Anlage einfach nur genießen. Die Geschichte können wir zuhause noch nachlesen. Dann zeigt sie uns den Punkt, wo die Shuttlebusses für die Gruppen starten. Vom großen Parkplatz für Individualtouristen starten eigenen Shuttlebusse. Es dauert nur 10-15 Minuten, dann sind wir unterwegs zur Anlage. Die Busse fahren in sehr kurzen Abständen. Die Fahrt dauert keine 5 Min. Gegen 10 Uhr 30 beginnen wir unseren Rundgang um den Steinkreis von Stonehenge.

STONEHENGE - jede Perspektive ist anders

STONEHENGE - jede Perspektive ist anders

Die Reiseleiterin empfiehlt uns links um den Steinkreis herum zu laufen und es ist tatsächlich besser. Es sind zwar schon viele Leute in der Anlage, aber doch weniger als gedacht. Erster Eindruck : gewaltig. Mächtige Steine (Sarsensteine), die dort senkrecht stehen, bzw. waagerecht 2 Steine miteinander verbinden. Nur ein paar wenige geschichtliche Daten : die heute sichtbare Anlage wurde ab ca. 2500 v. Chr. errichtet. In der Gegend von Stonehenge wurden allerding schon Reste menschlicher Besiedlung um ca. 8000 v. Chr. nachgewiesen. Wir bummeln ganz langsam um die Anlage herum. Durch die Absperrungen sieht man den Steinkreis aus ca. 20-70 m Entfernung. Beim Weg links herum schaffen wir es sogar Fotos ohne Personen zu schießen. Man kann sie gut hinter den riesigen Steinen "verstecken". Ständig wechselt der Anblick des Steinkreises durch die sich verändernde Perspektive beim Rundgang. Links herum sehen die Steine zunächst sehr monumental aus. Hier stehen die größten Steine und viele Decksteine. Teilweise stehen sie sehr dicht beieinander.

STONEHENGE - jede Perspektive ist anders

STONEHENGE - jede Perspektive ist anders

Am blauen Himmel schweben weiße Wolken über die Anlage und immer wieder beleuchtet die Sonne den Steinkreis. Wir sind total begeistert, dass wir so ein Superwetter erwischt haben. Wir wandern langsam um den Steinkreis herum und schießen jede Menge Fotos. Von jeder Stelle sieht der Steinkreis immer wieder anders aus. Langsam kommen immer mehr Leute am Steinkreis an, trotzdem gelingen weitere menschenfreie Fotos. Je weiter man um den Kreis läuft umso mehr "öffnet" sich der Steinkreis. Man kann in den Steinkreis hinsehen und entdeckt weitere interessante Details, z.b. die sogenannten Blausteine (wegen ihrer leicht bläulichen Farbe). Der Steinkreis von Stonehenge ist ein sehr komplexes Bauwerk.

Nach rund 75 Min. beenden wir sehr beeindruckt unseren Rundgang um den wohl berühmtesten Steinkreis der Welt. Die Rückfahrt erfolgt wieder mit dem Shuttle-Bus und wir müssen nicht lange auf ihn warten. Anschließend wird man noch unweigerlich durch den Shop geleitet und kann auch eine Ausstellung besuchen oder nachgebaute Hütten besuchen. Dann geht es zurück zum Parkplatz. Alles ist gut ausgeschildert und auch ausreichend Toiletten sind am Parkplatz vorhanden. Die Temperatur liegt inzwischen bei ca. 20 Grad.

wir besuchen auch noch Salisbury nach oben

SALISBURY - die beeindruckende Kathedrale von 1220

SALISBURY - die beeindruckende Kathedrale von 1220

Die Fahrt nach Salisbury dauert nur ca. 20 Min. Der Bus parkt auf einem Coach Parkplatz am Mill Stream Approach direkt am Avon River. Von hier aus laufen wir mit der Reiseleiterin (es ist 12 Uhr 40) entlang des kleinen Flusses vorbei an der Thomas Kirche, mit einem Schlenker über den Marktplatz (heute ist Markt) und über die High Street zur Kathedrale von Salisbury. Fast in allen englischen Kirchen muss man übrigens Eintritt bezahlen (teilweise 3-7 GBP), bzw. ist eine Spende" in ähnlicher Höhe erwünscht. Das hängt damit zusammen, dass es in Großbritannien keine Kirchensteuer gibt und die Kirchen mit dem Geld selber für den Erhalt der Kirchen sorgen müssen.

Während des Rundgangs (für den wir in der Gruppe nichts bezahlen müssen) erzählt uns die Reiseleiterin viel über die Geschichte der Kathedrale, die bereits ab 1220 erbaut wurde. In der Kathedrale befindet sich neben anderen Sehenswürdigkeiten auch die älteste noch funktionierende mechanische Uhr der Welt von 1386. Die Kathedrale besitzt auch mit 123 m den höchsten Kirchturm Englands. Es gibt in der Kirche einen sehr guten Prospekt in deutsch.

Einen Blick auf die Magna Carta von 1512 im Kapitelhaus ersparen wir uns, denn hier steht eine lange Schlange von Wartenden. Die Magna Carta ist eine von König Johann Ohneland zu Runnymede besiegelte Vereinbarung mit dem revoltierenden englischen Adel. Durch den wunderschönen Kreuzgang verlassen wir die Kathedrale wieder. Jetzt haben wir Freizeit bis 16 Uhr ( ca. 2 h 15 Min.). Vor der Kathedrale stehen einige Ornithologen. Sie beobachten Turmfalken, die neuerdings wieder auf der Kathedrale nisten. Ich kann sie durch eines der Fernrohre sehen und sogar selber fotografieren.

SALISBURY - schönes altes Fachwerkhaus im Zentrum von Salisbury

SALISBURY - schönes altes Fachwerkhaus im Zentrum von Salisbury

Wir bummeln jetzt auf unseren geplanten Weg durch die Stadt. Leider hat Elke hat Probleme mit ihren Füßen und bleibt daher auf einer Bank im Zentrum sitzen, während ich versuche mir wenigstens einige der Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen. Rings um den Kathedralenbezirk (The Close) befinden sich schon einige bemerkenswerte Bauwerke, wie z.b. The Old Decanery von 1270, The Wardrobe von 1254 und das Mompession House von 1710. Ich gehe weiter durch ein altes Tor (13.Jhdt) auf der High Street und vorbei an vielen schönen Fachwerkhäusern zum Church House aus dem 15. Jhdt., errichtet als Privathaus. Ein weiteres Tor, das St. Ann Street Gate aus dem 14. Jhdt. ist mein nächstes Ziel. Über dem Tor befinden sich einige Zimmer. Hier soll der Komponist Händel sein erstes öffentliches Konzert in Salisbury gegeben haben. Das neben dem Tor stehende Malmesbury House aus dem 13. Jhdt. ist ein weiteres schöner Bau in dem netten Städtchen Salisbury.

Auf dem Rückweg sehe ich allerdings auch einige Bauten, die einer dringenden Sanierung bedürfen. Vorbei am Kings Arm Hotel aus dem 17. Jhdt., dem Red Lion Hotel von 1220 und der Hall of John Halle von 1470 erreiche ich den Marktplatz mit der Guildhall. Nach einer kurzen Innenbesichtigung bummel ich über den Marktplatz. Hier und in den kleinen Nebengässchen (z.b. der Butchers Row) stehen viele schöne Fachwerkhäuser, teilweise noch aus dem 15. und 14. Jhdt.

Auf dem Weg zurück zu Elke komme ich noch am Poultry Cross vorbei. Im 15. Jhdt. wurde hier rings herum der Markt abgehalten. Es ist das Zentrum des historischen Markts. Noch ein letzter Blick auf das Haunch of Vension aus dem 15.Jhdt., einem der geschichtsträchtigsten Pubs der Stadt und nach rund einer Stunde bin ich wieder bei Elke zurück. Jetzt gehen wir in die „Cornish Bakery“ in der Bridge Street um Original Cornish Pastry zu probieren, eine Blätterteigpastete die mit allem möglichen gefüllt werden kann. Freunde haben uns darauf aufmerksam gemacht. Elke bestellt sich Bacon, Lauch und Käse, ich nehme eine Pastete mit Steak und Stilton, (englischer Blauschimmelkäse). Beide schmecken sehr lecker. Kosten ca. 4 GBP pro Pasty, dazu noch Cola und Kaffee, alles zusammen 12 GBP 80, England ist relativ teuer. Anschließend bummeln wir am Wasser entlang, vorbei am Clock Tower und zurück zum Bus-Parkplatz. Salisbury ist wirklich ein sehr nettes, sehenswertes Städtchen.

Rückfahrt zum Schiff - abends im Studio

Bei 23 Grad verlassen wir um 15 Uhr 55 Salisbury endgültig (alle sind überpünktlich) und sind gegen 16 Uhr 55 zurück auf Mein Schiff 5. Erneut geht es durch die Passkontrolle und Sicherheit (mit Gürtel ablegen), dann sind wir wieder an Bord. Ich habe Durst und will im "Tag u. Nacht" einen Eistee trinken, der ist leider aus. Schnell noch eine kleine Portion Currywurst, dann gehen wir auf die Kabine. Nach 18 Uhr lassen wir uns im Anckelmannsplatz im Außenbereich bei 20 Grad nieder und genießen das Buffet. Viele Ausflügler aus London sind scheinbar noch unterwegs, denn es ist noch ziemlich leer.

Gegen 19 Uhr 45 schlendern wir ins Studio. Das Studio ist so eine Art kleines Theater, aber trotzdem ganz anders. Hier werden auch Getränke serviert (nicht während der Vorstellung). Es ist sehr nett im Studio, welches dem Klanghaus auf Mein Schiff 3 ähnelt. Hier soll heute eine angepasste Bühnenversion von "Harry und Sally" aufgeführt werden. Das Stück wird in 2 Akten zu je 45 Min mit 15 Min Pause aufgeführt. Es ist nett, kommt aber natürlich nicht an das Original heran. Trotzdem bekommen die Schauspieler viel Applaus. Nach einem kurzen Rundgang auf Deck 5 beginnt dann unser übliche Abendprogramm auf der Kabine. Heute Abend klappt allerdings der Internetzugang nicht.

Ein toller Tag mit Superwetter. Wir haben eines der Highlights der Reise gesehen und ein sehr schönes Städtchen besucht. So kann es weiter gehen.

Balken
  Kilometer : 9 (zu Fuß)
  Wetter : teils heiter, teils bewölkt nicht viel Wind, 15 – 23 Grad
  Wellen : 1 m
  Unterkunft : Mein Schiff 5, Kabine, 7151, backbord